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Bunter Trubel vor ZandersKinder freuen sich über Skateboardkursus in Gladbach

Lesezeit 3 Minuten

41 Kids machen den Gohrsmühlenplatz mit ihren Boards unsicher.

Bergisch Gladbach – Die Rollen von Skateboards rauschen über den Gohrsmühlenplatz, hier und da ist ein Klacken zu hören, wenn die Fahrerinnen und Fahrer zum Sprung über die Rampe ansetzen. Der Skateboardworkshop des Jugendamts Bergisch Gladbach sorgt für ein buntes Gewusel vor dem ehemaligen Zanders-Gelände. Insgesamt 41 Kids düsen auf ihren Boards mit bunten Helmen über den Platz und feuern sich gegenseitig an.

„Ich habe mich da schon so sehr drauf gefreut“, sagt Jona Tuchscherer. Vor dem Kurs konnte er noch nicht so gut skaten. Er habe zwar schon seit einem Jahr ein Skateboard, aber üben konnte er immer nur ein bisschen auf der Straße. „Jetzt kann ich schon über die Rampen fahren und bin viel sicherer geworden“, sagt er strahlend. In der Schule habe er von dem Kurs erfahren und sich einen Tag später angemeldet. „Ich habe auch sofort meinem Cousin Ben Bescheid gesagt“, erzählt er.

Ausrüstung kann ausgeliehen werden

Der kommt auch schon angefahren und erzählt, dass er zu Hause ein Longboard hat, mit dem er öfter fährt, aber es sei schon eine Umstellung gewesen, mit dem Skateboard zu fahren. „Ich dachte erst, ich kann nicht mitmachen, weil ich ein anders Board habe“, sagt Benjamin Salomon. Jona habe ihm aber gesagt, dass man sich auch Skateboards leihen kann. Er habe sich direkt auf das Board getraut und ein paar Tricks könne er auch schon. „Wenn so viele Kinder an den Rampen sind, ist es für mich manchmal schwierig, da zu üben“, wirft er ein.

Für viele Teilnehmende ist die Rampe keine Hürde mehr.

Die Teilnehmenden müssen weder fahren können noch eigene Ausrüsten mitbringen. Drei Skate-Profis des internationalen Jugendprojekts „Skate-aid“ sind für den Workshop mit Ausrüstung und Skatepark nach Bergisch Gladbach gekommen und bringen den Kindern an zwei Tagen alles bei, was sie übers Skaten lernen möchten. „Das Konzept ist an die Mentalität des Skatens angelehnt: Die Kinder machen das, worauf sie Lust haben“, sagt Nicole Mrziglod, Integrationsbeauftragte des Jugendamtes. Aber die Lust aufs Skaten scheint sehr groß zu sein: „Wenn sie wollen, lernen sie sehr schnell. Es ist erstaunlich, wie gut sie schon fahren können“, sagt sie.

15 Plätze für benachteiligte Kinder

Der Workshop ist eine Kooperation der Bereiche Soziale Stadtentwicklung, offene Kinder und Jugendarbeit und Spielflächenplanung. Alle Plätze seien innerhalb von zwei Tagen belegt gewesen, sagt Mrziglod. „Davon haben wir 15 Plätze für Kinder reserviert, die sonst nicht so leicht den Zugang zu solchen Aktionen haben“, ergänzt sie.

Teil der Aktion ist auch, dass die Kinder ihre Ideen für den Skatepark, der an der Saaler Mühle entstehen sollen, einbringen. Die können sie in der Kunstecke auf Leinwänden oder in Heften festhalten. Am ersten Tag haben die Teilnehmenden Bilder gemalt, die für sie anschließend als Sticker ausgedruckt wurden.

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„Wir werten die Ideen aus und hoffen, dass die Anregungen der Kinder mit in die Entwicklung einfließen“, sagt Jennifer Wirz von der Spielflächenplanung der Stadt. Nach der Mittagspause kehrt der Trubel umgehend auf den Platz zurück: Die Kids springen wieder auf ihre Boards, üben neue Tricks und stürzen sich die Rampen runter.