Bergisch Gladbach – Der Wohnmobilboom kann kommen, die Wohnmobilisten können nach zwei Jahren Pause endlich wieder Kurs auf Bergisch Gladbach nehmen. Noch ist alles ganz frisch und Buchungen gibt es auch noch keine, und so musste Stadtsprecher Martin Rölen zum Eröffnungsfoto mit seinem privaten Wohnmobil auf den Platz fahren. Aber bald sollen die Urlauber anrollen.

Seit Montag hat der altbekannte Stellplatz am Kombibad in Paffrath wieder auf, nach grundlegendem Umbau. Künftig geht vieles nur mit Vorab-Anmeldung und mit Zufahrtsschranke. Sicherheitsaspekte spielen dabei eine Rolle. Udo Neufeind und Wolfgang Ley von der gemeinnützigen GL Service gGmbH regeln den Betrieb auf der Anlage zu festen Zeiten, sie sind die Platzwarte.

Bädergesellschaft Bergisch Gladbach Betreiberin

Betreiberin ist jetzt die Bädergesellschaft Bergisch Gladbach, die den GL Service als Dienstleister beauftragt hat. Über deren Internetseite kann der Wohnmobilspaß gebucht werden. Sehr spontan hinfahren geht ebenfalls, aber nur zu den Dienstzeiten der Platzaufsicht geht dann die Schranke hoch. Sofern einer der 20 Stellplätze frei ist.

Anmeldungen

Stellplatz am Kombibad in Paffrath

Wohnmobilisten melden sich unter der E-Mail-Adresse wohnmobilstellplatz@gl-service-ggmbh.de an unter Angabe ihres Namens, des Kfz-Kennzeichens und der Handynummer.

Bei Anmeldungen bis zu vier Tage voraus kann ein Platz garantiert werden (Verfügbarkeit vorausgesetzt), und die Anreise kann zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen 7 und 22 Uhr erfolgen. Eine Identifikation erfolgt über die Handynummer.

Bei Anreise ohne Anmeldung ist die Zufahrt nur bei Anwesenheit des Platzwartes möglich: montags bis freitags 9 bis 11 Uhr und 15 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 10 bis 12 Uhr. (cbt)

Die neue Konstruktion mit den beiden Stadttöchtern war zum Re-Start auch das Gesprächsthema Nummer eins. Bürgermeister Frank Stein (SPD), sein ehrenamtlicher Stellvertreter Josef Willnecker (CDU), Stephan Dekker, Geschäftsführer von GL Service, Beigeordneter Harald Flügge und sein Dezernent Dirk Cürten und Manfred Habrunner von der Bäder-GmbH sorgten für einen großen „Bahnhof“ zur Wiedereröffnung.

Bürgermeister bedauert soziale Kontrolle

Gemeinschaftlich wurde das obligatorische rote Band durchschnitten und der Platz seiner Funktion übergeben. Applaus gab es von den vielen Mitgliedern des Gladbacher Wohnmobilstammtisches um den Paffrather Ulrich Lob – der Stammtisch hatte vor vielen Jahren die Anlage angeregt. Nun sei die Freude groß, dass das Angebot in veränderter Form wieder vorhanden sei, meinte Lob. „Absolutes Neuland“ sei ja für ihn der Betrieb dieser Einrichtung, meinte Stephan Dekker, aber das Angebot werde sich seiner Meinung schnell einspielen.

„Wir heißen unsere künftigen Gäste auf vier Rädern willkommen“, betonte der Bürgermeister. Frank Stein bedauerte zugleich, dass es jetzt einer sozialen Kontrolle bedürfe. Ausufernde Gelage, Müllberge und wochenlanges Wildcamping hatte es zuvor gegeben. Anwohner, Mitarbeitende des Bades und Badegäste wurden massiv von „Wanderarbeitern“ belästig.

10 Euro pro Nacht und Wohnmobil

Im Mai 2019 hatte die Stadt daraufhin den beliebten Platz gesperrt und gemeinsam mit der Politik ein Konzept mit mehr Sicherheit und Sauberkeit organisiert. Die Nachbarn der Anlage sollten künftig nicht mehr gestört werden, so die Hoffnung von Frank Stein. Steinblöcke und Poller sollen von den anderen Seiten die Zufahrt verhindern.

20 Plätze gibt es, alle sind mit Strom, Wasser und Entsorgung angeschlossen; gegen Gebühr zu nutzen. Was neu ist, ist ein pauschales Nutzungsentgelt. 10 Euro pro Nacht und Wohnmobil werden berechnet, drei Tage Aufenthalt sind erlaubt. In dieser Saison dürfen die Wohnmobile bis Herbstferienende kommen. Ab 2022 geht die Saison vom Beginn der Osterferien bis zum Ende der Herbstferien.