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Bergisch GladbachStraßenbahn soll wieder bis in die Stadtmitte fahren

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Die Straßenbahn Linie G in den 1950er-Jahren. Sie fuhr von Thielenbruch bis in die Innenstadt.

Bergisch Gladbach – Einen zweiten Straßenbahnanschluss für Bergisch Gladbach – neben der Endhaltestelle der Linie 1 in Bensberg – wollen Kreis und Kreisstadt in einer gemeinsamen Aktion prüfen lassen.

Die Stadt Köln hatte, wie berichtet, nicht zugestimmt, dass der Rheinisch-Bergische Kreis mit einer Buslinie die Straßenbahnendhaltestelle Thielenbruch kurz hinter der Stadtgrenze ansteuern darf.

Straßenbahn soll bis in die Stadtmitte von Bergisch Gladbach fahren

Jetzt wollen die bergischen Politiker nun versuchen, in einer konzertierten Aktion die Straßenbahnlinie wieder bis in die Gladbacher Stadtmitte verlängern zu lassen. So wie dies bis 1957 der Fall war (siehe Karte).

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Verlauf der alten Straß0enbahntrasse in Bergisch Gladbach.

Bereits seit 2016 befindet sich eine erneute Verlängerung der Straßenbahnlinie bis in die Gladbacher Stadtmitte als „langfristige Maßnahme zur Optimierung der Pendlerverkehre“ zwischen dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Köln im ÖPNV-Bedarfsplan.

Neue Straßenbahnlinie für Bergisch Gladbach: Machbarkeitsstudie geplant

Nun will eine breite Mehrheit des Kreistags eine konkrete Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen. Einen entsprechenden gemeinsamen Antrag von CDU, Grünen, SPD, FDP und Freien Wählern beschloss der Kreisausschuss einstimmig.

In der Stadt Bergisch Gladbach werde ein ähnlicher Antrag der Mehrheitskoalition von SPD, Grünen und FDP mit Unterstützung der CDU eingebracht, wusste CDU-Kreistagsfraktionschef Johannes Dünner anzukündigen.

Sicher werde eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 und 18 „nicht in zwei, drei Jahren“ zu schaffen sein, „da werden wir einige Jahre brauchen“, so Dünner, die breite Mehrheit für die Anträge sei jedoch „ein gutes Signal an den Verkehrsträger“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Köln erteilt Endhaltestelle Thielenbruch Absage

„Wir haben versucht, mit der Buslinie zur Endhaltestelle Thielenbruch die zweitbeste Lösung kurzfristig auf den Weg zu bringen“, rekapitulierte Grünen-Fraktionssprecherin Ursula Ehren.

Da Köln diesen Plänen eine Absage erteilt habe (unter anderem weil in der Thielenbrucher Allee einige Parkplätze wegfallen würden, d. Red.), sei es nun „Zeit für die beste Lösung: eine Verlängerung des Schienenwegs.“

Die frühere Trasse der Straßenbahnlinie ist größtenteils noch erhalten, allerdings verkehrte die Straßenbahnlinie ab Bergisch Gladbach-Gronau auf der Straße durch die Innenstadt bis zur Endhaltestelle unweit der Gnadenkirche.

Historische Trasse

1906 Eröffnung der Straßenbahnlinie C (ab 1933 Linie G) von Köln über Dellbrück nach Gladbach (ab Gronau fuhr die Bahn über die Straße).

1957 Stilllegung des Streckenabschnitts zwischen Gronau und Stadtmitte

1958 Stilllegung der Strecke Gronau – Thielenbruch. (wg)

Dort sollte die künftige Endhaltestelle allerdings auch nicht mehr liegen. Stattdessen, so das Votum des Kreisausschusses, sollte das in den kommenden Jahren neu zu entwickelnde ehemalige Gelände der Papierfabrik Zanders angesteuert werden. „Damit würde das neue Stadtquartier optimal an den Schienenpersonennahverkehr angebunden“, so der Antrag im Kreisausschuss.

Straßenbahn bis zum Zanders-Areal: Nur kurzes neues Trassenstück nötig

Bis zum Zandersgelände müsste auch lediglich ein kürzeres Trassenstück entlang des Refrather Wegs überbrückt werden – wenn man die Gleise am vormaligen Zanders-Werkstor an der Cederstraße auf das Areal führen würde. All das dürfte bei der Machbarkeitsprüfung in den Blick genommen werden.

Durch die Straßenbahnanbindung könnten „auf direktem Weg – und damit schneller als über die S 11 – zahlreiche zusätzliche Ziele, zum Beispiel in der Kölner Südstadt erschlossen werden“, prognostizierten die Antragsteller: „Lange Fußwege bei Umstiegen wie beispielsweise am Bahnhof Deutz/Messe entfallen.“

Die Planungen sollen in enger Abstimmung mit den Städten Köln und Bergisch Gladbach erfolgen. Auch sollen die bestehenden Planungen für eine Radpendlerr-Rute von Gladbach nach Köln berücksichtigt und gegebenenfalls bereits vorgeschlagene Alternativen zur historischen Straßenbahntrasse bei der Routenführung berücksichtigt werden.

Zumal der Radweg bei einer Verlängerung der Straßenbahnlinie nicht mehr unbedingt an der heutigen Endhaltestelle Thielenbruch vorbeigeführt werden müsse. Geprüft werden soll zudem eine Förderung im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2025.

Fortführung der neuen Straßenbahnlinie bis Kürten denkbar

Auf der anderen Seite müsste es nicht bei der Endhaltestelle in Gladbach bleiben. „Im Rahmen entsprechender Planungen könnte auch eine mögliche Verlängerung der Linienführung über Herrenstrunden in Richtung Kürten projektiert werden“, so die Antragsteller.

Mit dieser weiteren Verlängerung, die auf der Grundlage eines Antrags der Kürtener CDU auch von der Gemeinde Kürten unterstützt werde, entstehe die Möglichkeit, die Park & Ride-Plätze an den Rand der Stadt Bergisch Gladbach zurückzuverlegen und damit auch den Pkw-Verkehr von Pendlern durch das Gladbacher Stadtgebiet zu reduzieren.

Die Anbindung des Zandersgeländes sei eine „hervorragende Perspektive“, sagte SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn und Dr. Alexander Engel (FDP) appellierte, das „Projekt beherzt anzugehen und nicht zu zerreden“.

Kreisausschuss begrüßt Pläne für Erweiterung der Straßenbahn-Strecke

Im Kreisausschuss bestand da kein Grund zur Sorge: Werner Conrad (Freie Wähler) bat darum, wie im Antrag aufgeführt bei der Machbarkeitsprüfung auf eine ökologische Streckenführung angesichts des Landschaftsschutzgebiets Tiefen- beziehungsweise Thielenbruch zu achten – um späteren Realisierungsproblemen vorzubeugen.

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