Neue SpendenaktionGladbacher Verein schickt 38 Tonnen Hilfsgüter nach Osteuropa
Bergisch Gladbach – Aufbruchstimmung herrscht am Samstag vor der Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg: Da wird nicht nur der erste von zwei Transporten mit 38 Tonnen Hilfsgütern für Weißrussland beladen. Ulrich Gürster, Vorsitzender des Vereins „Hilfe für Litauen/Belarus“, kann eine weitere gute Nachricht verkünden. Vom 1. März bis zum 31. Mai will der Verein 2750 Euro Spenden sammeln, der Betrag wird von der Bethe-Stiftung verdoppelt.
„Mit 5500 Euro können wir einen Brunnen für das Sommerlager in Netetsch/Belarus finanzieren“, berichtet Gürster über den Einsatz. „Damit können wir die Kinder und Jugendlichen ohne weitere Kosten mit ausreichend Wasser versorgen.“ Inzwischen habe man schon 2000 Euro an die Caritas in Grodno überweisen können, damit Lebensmittel und Hygieneartikel vor Ort gekauft werden können. „Damit können wir ein wenig die Wirtschaft vor Ort ankurbeln“, so Gürster.
Sommerlager in Weißrussland bekommt Unterstützung
Seit Jahren unterstützt der Verein das Sommerlager Netesch in Weißrussland, in dem sich sozialschwache Kinder jeweils zwei Wochen lang in den dreimonatigen Sommerferien erholen können. „Ich war in Weißrussland und weiß, wie dringend dort Hilfe benötigt wird“, kommentiert Erich Bethe das Projekt. Es ist das zweite, das mit der Spendenverdoppelungsaktion seiner Stiftung unterstützt wird. Schon 2019 kamen so 12 000 Euro zusammen, mit denen viele dringend benötigte Dinge für das Sommerlager angeschafft werden konnten.
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Mit 34 Helfern wird der Lastwagen mit Anhänger mit 1500 Bananen-Kartons beladen. Inhalt sind Textilien, außerdem werden 12 Rollatoren, vier Rollstühle, Spielsachen, Schuhe, Inkontinenzmaterial aus den Sammelaktionen aufgeladen. Aus Düsseldorf-Eller ist extra Pfarrer Joachim Becker mit 15 Messdienern angereist, die unermüdlich die Kisten auf die Ladefläche bugsieren.
Wissen um Schwierigkeiten vor Ort
Jurij Rapeitka wird sich dann auf die 1400 Kilometer lange Heimreise machen. Drei Tage lang wird er unterwegs sein. Doch zuerst stärkt er sich wie die vielen Helfer mit den köstlichen Frikadellen, die einer der Helfer gebraten hat. Die isst er selbstverständlich mit „ogurets“ (Gurke) und „gortschitza“ (Senf) – wie in Weißrussland üblich. Eigentlich gehört auch ein Schlückchen Wodka dazu.
Nach 26 Jahren humanitärer Hilfe in Weißrussland weiß Ulrich Gürster mit den Schwierigkeiten vor Ort umzugehen. „Ende Juni fahren wir mit einem weiteren Hilfstransport nach Litauen und dann nach Belarus, um zu kontrollieren, ob die Güter die bedürftigen Einrichtungen und Menschen auch erreicht haben“, berichtet der engagierte Vereinsvorsitzende.