Nur sechs Wochen PlanungSchützen und Karnevalisten eröffnen gemeinsam Weihnachtsmarkt
Bergisch Gladbach – Erst der Duft nach frischer Landluft, dann der des Glühweins: Das waren die ersten Eindrücke, die die Gäste auf den Bärbroicher Weihnachtsmarkt einstimmten. Die nächsten folgten und waren geprägt von Gemütlichkeit und Vorfreude mit wärmendem Feuerchen, sättigendem Essen und hübschen Kunsthandwerksstücken für die ganze Familie gepaart mit netten Gesprächen zwischen der Nachbarschaft.
Viele Besucher an 13 Ständen des Weihnachtsmarkts
Es war ein gemeinsamer Plan, den die St. Hubertus Sebastianus Schützenbrüderschaft Bärbroich Herkenrath und die Karnevalsgesellschaft „Fidele Böschjonge“ ausgeheckt haben. Das ist gerade einmal sechs Wochen her. Die Idee: etwas tun für die Nachbarschaft. Und das ging auf. Viele Besucher tummelten sich auf dem Platz vor dem Vereinsheim der Schützen, der mit viel Liebe geschmückt war. Die Kinder hatten erst am Donnerstag Christbaumschmuck im Vereinsheim gebastelt, den jeder Besucher beim genauen Hinschauen bewundern durfte.
Auch an den 13 Ständen gab es einiges zu entdecken: Kunsthandwerk aus der Region. Beispielsweise am Stand von Franz Schwope, den die Enkel fleißig betreuten. Der 80-Jährige stellte seine Kunstwerke aus dem eigenen Wäldchen in Bärbroich aus. Holzsterne, Glasuntersetzer, Schalen, Schwedenfeuer oder Kugelschreiber. Das Handwerk habe sich der Großvater selbst beigebracht, erzählt Enkel René Schwope stolz.
Und er tut damit Gutes, denn auch beim Bärbroicher Weihnachtsmarkt gingen die Einnahmen der Stücke komplett nach Kitullukizi in Afrika, wo der Großvater schon oft gewesen ist und den Menschen seit zwölf Jahren mit dem Projekt „Sterne für Uganda“ mit seinen Kunstwerken ein besseres Leben ermöglicht.
Gemeinsame Essen, Pommes-Nachbestellung und Feuerschale
„Es war viel Arbeit. Wir haben in der letzten Woche jeden Abend beisammen gesessen. Als die erste Idee für den Weihnachtsmarkt entstanden ist, konnte keiner ahnen, wie prekär die Lage sein wird“, meinten die Organisatoren Nadina Fröhlingsdorf (Schützen) und Carsten Junge (Böschjonge) im Hinblick auf Corona. „Es gab genau zwei Szenarien: keiner kommt oder wir werden überrollt.“
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Das Ergebnis war letztendlich die goldene Mitte. Jeder Zweite kannte sich und Fröhlingsdorf und Junge hatten, wie ihre Vereinskollegen, jede Menge zu tun, denn ständig wurden sie auf dem Platz gebraucht und mussten kurzfristig sogar Pommes frites nachbestellen. „Super Idee von euch!“, rief ihnen ein Besucher im Vorbeigehen zu und bestätigte die Organisatoren darin, alles richtig gemacht zu haben.
Mittlerweile wurde es dunkel und die Besucher machten es sich auf den Heuballen um die Feuerschalen herum gemütlich. Aber Vorsicht war geboten, deswegen gingen einige Vereinsmitglieder regelmäßig herum und prüften, dass die Sitzgelegenheiten nicht verschoben wurden, denn das könnte gefährlich sein. Am Abend waren sich die Organisatoren einig: Alleine durch die Vorbereitungen der letzten Tage sind sie nun so richtig in Weihnachtsstimmung gekommen.