Bergisch GladbachWird das Sporthotel Klever doch noch unter Denkmalschutz gestellt?
Bergisch Gladbach – Ein Abbruch des historischen Gebäudes ist längst nicht vom Tisch. Aber es kommt Bewegung in das Thema „Sporthotel Klever“, ehemals eine der bekanntesten Gaststätten von Bergisch Gladbach und vielfältig mit der Historie, vor allem der Sporthistorie der 1950er und 1960er-Jahre verbunden.
Die Stadt wird in den nächsten Wochen einen Anlauf unternehmen, um die Immobilie an der Mülheimer Straße 184 doch noch unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Gelingen soll dies mit Gesprächen, die die Verwaltung mit der Eigentümerseite führen möchte. Dabei soll es um die „fachgerechte Sanierung“ des Hauses gehen, das in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach umgebaut wurde, nicht zu seinen Gunsten übrigens. Die Stadt solle in den Gesprächen versuchen, eine Sanierung zu „erwirken, die die Erfüllung aller Kriterien für eine Eintragung in die Denkmalliste ermöglicht.“
Sporthotel Klever: Denkmalexperten lehnen Würdigung als Denkmal ab
Ob der Versuch gelingt, lässt die im Planungsausschuss gefasste Entscheidung offen. Alles hängt jetzt ab von den Eigentümern, wohl auch von Finanzen und Fördermöglichkeiten. Nach Antrag der AfD hatte sich der Ausschuss mit der Immobilie beschäftigt und sich auch grundsätzlich für den Erhalt des Gebäudes ausgesprochen. Die Abstimmung fiel einstimmig bei 13 Enthaltungen aus. Drei der 16 Ausschusspolitiker stimmten dem Antrag zu.
Derzeit gilt das vom damaligen Stararchitekten Ludwig Bopp (1869-1930) geplante Gebäude als erhaltenswert, was vor einem Abbruch aber nicht schützt. Die Denkmalexperten des Landschaftsverbands Rheinland lehnen aufgrund der vielen baulichen Veränderungen eine Würdigung als Denkmal ab, betont Gladbachs Planungsleiter Wolfgang Honecker.
Verkaufsangebot sorgt in Bergisch Gladbach für Aufregung
Auch aufgrund der im Sommer vom Bergischen Geschichtsverein angestoßenen Debatte wird der Planer nun Kontakt zum zuständigen Landschaftsverband aufnehmen. Honecker wird dort anregen, das Gebäude vorläufig unter Schutz zu stellen. Damit wären Chancen zu einer „vertieften Untersuchung“ des Schutzstatus gegeben. Auch der Landschaftsverband werde Kontakt mit den Eigentümern aufnehmen, um herauszufinden, welche Vorstellungen es für das Gebäude gibt.
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Im Sommer hatte ein Verkaufsangebot über 1,3 Millionen Euro für Immobilie und Grundstück für Aufregung gesorgt. Befürchtet wurde der Abbruch des ortshistorisch bedeutsamen Gebäudes: Im Sommer 1953 hatten die „Roten Teufel“ von SV 09 Bergisch Gladbach hier ihre Deutsche Amateurfußballmeisterschaft gefeiert, das Sporthotel war ihr Vereinslokal. Auch Deutsche Meisterschaften im Poolbillard wurden im Sporthotel ausgerichtet.