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Erste PläneBergisch Gladbach will auf Zanders-Gelände Wohnraum für 2900 Bürger schaffen

Lesezeit 3 Minuten
Quartier 13 auf dem ehemaligen Steinbüchelgelände in Bergisch Gladbach.

Die Geschosshöhe bei der Bebauung auf dem ehemaligen Steinbüchelgelände entspricht der Durchschnittshöhe der geplanten Bebauung auf dem Zanders-Gelände.

Auf dem Zanders-Gelände in Bergisch Gladbach sollen außerdem fast 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden. So sehen jetzt die nächsten Schritte aus.

Bürgermeister Frank Stein (SPD) wollte es kurz machen: „Ich danke Ihnen allen“, sagte er im Zanders-Konversions-Ausschuss. Stein dankte für die Einstimmigkeit bei der Festlegung auf den Nutzungsmix für das Zanders-Gelände. Damit hat sich die gesamte Gladbacher Politik für die nächsten 20 bis 25 Jahre festgelegt – so jedenfalls sehen es die Politiker selbst.

Auf einem Areal von 18 Hektar, das für die Bebauung zur Verfügung steht, sollen perspektivisch Wohnungen für 2900 Menschen gebaut und Arbeitsplätze für 2900 Menschen geschaffen werden. Zusätzlich sollen durch „Solitärbauten“, das sind Hochhäuser, weitere 115 Wohnungen entstehen. Oder in Prozenten: 38 Prozent der Flächen stehen für Wohnen und 32 Prozent für das Gewerbe zur Verfügung. Das ist der Kompromiss, auf den sich die Fraktionen (siehe unten) geeinigt haben.

Zanders-Gelände: Verwaltung soll schon bald Konzept vorlegen

Und nun soll es Schlag auf Schlag gehen. Die Verwaltung soll bereits am 16. Mai ein städtebauliches Konzept vorlegen. Da geht es dann darum, wo konkret welche Nutzung umgesetzt werden soll.

Bisher zeichnet sich grob ab, dass der Bereich in Richtung Schnabelsmühle stärker für das Gewerbe genutzt werden soll und der Bereich Richtung Gartensiedlung Gronauer Wald eher für Wohnungen. Gesetzt sind zwei Grundschulen, mehrere Kindertagesstätten und im Bereich der ehemaligen Papiermaschine 3 die Ansiedlung der Berufsschulen. Wo welche Gebäude genau betroffen sind, das muss noch geklärt werden.

Bergisch Gladbach: Die Papierstadt Zanders nimmt langsam Formen an

Politik und Verwaltung waren für das bisher erreichte voll des Lobes. Schulterklopfen war angesagt. Einig waren sich dann alle, dass nun auf das Tempo gedrückt werden müsse. Projektleiter Udo Krause: „Ich hätte mir manche Entscheidung schneller gewünscht.“ Andreas Ebert (SPD) sagte: „Wir fordern von der Verwaltung ein höheres Tempo, aber das gilt auch für uns.“ Der gemeinsame Wunsch nach dem höheren Tempo war so etwas die Fortführung der Gemeinsamkeit beim Nutzungsmix.

Die Papierstadt Zanders nimmt also langsam Formen an. Bürgermeister Frank Stein spricht von einer hohen „Umstzungsintensität“. Fest steht jedenfalls, dass mit dem Nutzungsmix eine Infrastruktur für die gewünschten Nutzungen erarbeitet werden kann. Diese Infrastruktur (Wärme, Strom, Wasser, Verkehrsanbindung) ist der nächste Meilenstein für das Projekt. Dafür ist die Beauftragung einer externen Projektsteuerung geplant. Und dann geht es an die Vermarktung.


Zanders-Gelände: Die lange Suche nach einem Kompromiss

In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen von CDU, Grüne, SPD, FDP und Bergische Mitte den Nutzungsmix für das Zanders-Gelände vorgeschlagen. Dabei war es kein CDU-Antrag, dem sich die andere Fraktionen angeschlossen, sondern tatsächlich ein gemeinsamer Antrag.

Dabei haben sich alle Fraktionen bewegt. So war klar, dass etwa die Grünen sich eine wesentlich verdichtete Bebauung gewünscht hätten – die FDP den Mix stärker zugunsten von Gewerbe verschoben hätte. Jede Fraktion hat eine eigene Haltung. So ging es in mehreren gemeinsamen Sitzungen immer um die Suche nach einem Kompromiss. Die Freien Wähler waren zwar an den Überlegungen zu dem gemeinsamen Änderungsantrag beteiligt, brachten aber letztlich einen eigenen Antrag ein – der keine Mehrheit fand. Die Freien Wähler drängen auf wesentlich mehr Wohnungen auf dem Zanders-Areal.

Nicht beteiligt an den gemeinsamen Überlegungen war die AfD. Deren Vertreter bedauert im Ausschuss diese Haltung der anderen Parteien, stimmte aber für den eingebrachten Antrag.