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Vorgartenwettbewerb in GladbachGrüne Oase in Refrather Siedlung ausgezeichnet

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Bunte Blumen sind in einem Beet gepflanzt.

Beet im Vorgarten/Seitengarten im Frühsommer von Familie Lehmann.

In einem Wettbewerb haben die Stadt Bergisch Gladbach und die Klimafreunde Rhein-Berg gelungene Gegenentwürfe zu den grassierenden Steingärten ausgezeichnet. Die Lokalredaktion stellt in loser Folge die Preisträger vor.

Upcyling ist das Steckenpferd von Sascha und Henrik Lehmann. Upcycling meint: Altes wird wiederverwertet und bekommt einen neuen Wert.

Im Garten des Ehepaares, in der Refrather Siedlung am Schmillenberg, steht das Upcycling im Mittelpunkt. Betonplatten werden gebrochen, aufgeschichtet und geben dem Grün mehr Platz. Aber es ist vieles mehr zu sehen: Quitte, Zierquitte und Zierapfel gedeihen ebenso wie Rosen und Holunder. Chinaschilf fühlt sich wohl, Meisen, Hummeln und Libellen schauen bei Lehmanns gerne vorbei.

Hier hat vor uns ein Maurermeister gewohnt. Der gesamte Garten war mit Betonplatten versehen gewesen.
Sascha Lehmann, Preisträger beim Vorgartenwettbewerb

Beim Vorgartenwettbewerb von Stadt und Klimafreunden Rhein-Berg würdigte die Jury die pfiffigen Ideen mit dem ersten Platz und einem Preisgeld von 500 Euro (gestiftet von der Rembold-Stiftung). „Hier hat vor uns ein Maurermeister gewohnt“, berichtet Sascha Lehmann. Der gesamte Garten sei mit Betonplatten versehen gewesen, Grünes habe es kaum gegeben.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren arbeiteten sie und ihr Ehemann schon am grünen Gartenprojekt. Die schweren Platten aus Beton hätten sie aufgebrochen und teils mit Kies durchgesiebt. „Jetzt wirkt alles wie eine Natursteinmauer“, berichtet die Hobbygärtnerin. „Wir haben dafür viele Fachbücher gewälzt. Es ist für uns viel Arbeit gewesen.“ Mittlerweile hat das Ehepaar auch einen benachbarten Vorgarten übernommen und pflegt ihn.

Vom Erfolg beim Vorgartenwettbewerb waren Refrather komplett überrascht

„Das war für uns zunächst learning by doing, wie man sagt“, erinnert sich die Refratherin an die Anfänge. Pflanzen ranken sich jetzt um die Bruchsteinmauern, beschreibt sie ihre grüne Oase in der Schmillenberg-Siedlung. Dass sie am Ende ganz vorne im Wettbewerb gelandet seien, sei ganz unerwartet gekommen.

Kurzfristig habe sich die Jury für eine Besichtigung angekündigt, und am Tag des Besuchs habe es in Strömen geregnet, so die Refratherin. Aber die Idee mit den aufgebrochenen Betonplatten sei offenbar angekommen. Schon beim Ortstermin habe es von einigen Juryteilnehmern Nachfragen zum System des Upcycling gegeben.

Das Ganze sei nicht abgeschlossen, auch nach einem Jahrzehnt nicht. Manches habe in den vergangenen Jahren funktioniert an Garten-Ideen, anderes nicht. „Wir machen alles peu á peu“, sagt Sascha Lehmann. Und an grünen Gartenideen für die Zukunft mangele es ihnen beiden auch nicht.