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Zukunft der Firma ZandersStadt appelliert an die Jool-Gruppe

Lesezeit 2 Minuten

Tom Olander von der Jool-Gruppe ist Haupteigentümer von Zanders. An ihn richtet sich der Appell der Stadt.

Bergisch Gladbach – Nach tagelangen Verhandlungen zwischen Stadt und Zanders scheint das Schicksal der Papierfabrik und ihrer 400 Mitarbeiter mehr denn je am seidenen Faden zu hängen - zuletzt schienen Lichtblicke möglich zu sein.

Sperrung des Geländes nicht mehr ausgeschlossen

Mit einer dramatisch formulierten Mitteilung meldete sich am Freitag die Stadt zu Wort. Inhalt: Der Insolvenzverwalter soll die Nachnutzung der im Eigentum der Stadt liegenden Grundstücke beenden. Eine Sperrung des Betriebsgeländes mit Einstellung der Produktion scheint somit zumindest nicht mehr ausgeschlossen. Dennoch wird weiter miteinander gesprochen: Am 14. Januar tagt der Runde Tisch das nächste Mal. Bis dahin wird sich wohl nichts ändern.

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Die Erklärung von Bürgermeister Frank Stein (SPD) handelt im Kern davon, dass die vom Rat im Dezember beschlossenen Bedingungen für einen befristeten Pachtvertrag weiter nicht erfüllt seien. Dabei geht es um ein fundiertes Wirtschaftlichkeitsgutachten, das eingefordert wird. Die Bereitschaft der Stadt für einen weiteren befristeten Pachtvertrag werde von den Eigentümern nicht genutzt, so der Vorwurf. Nach der jüngsten Verhandlungsrunde vom 6. Januar stehe fest, „dass es trotz der ausdrücklich erklärten Bereitschaft der Stadt nicht zu einem bis zum 30. Juni 2021 befristeten Pachtvertrag mit der Zanders Paper GmbH beziehungsweise einem anderen Unternehmen der Jool-Gruppe kommen wird.“ Die schwedische Jool-Gruppe von Tom Olander ist Mehrheitsgesellschafter von Zanders, neben dem Norweger Terje Haglund.

Zwar habe es mündlich eine Einigung zu Vertragspartnern und zur Höhe der Pachtzahlung gegeben. Aber es liege keine Zusage der Insolvenzverwaltung vor, Maschinen und Produktionsmittel „verbindlich bis zum 30. Juni 2021 zur Verfügung zu stellen“. Zwischen Investor und Insolvenzverwaltung habe es dazu keine Einigung gegeben.

Insolvenzverwalter soll die Flächen nicht weiter nutzen

Es folgt die Kernaussage : „Die Stadt hat vor gut zwei Jahren mit dem kreditfinanzierten Ankauf der Zanders-Produktionsflächen in Millionenhöhe erst die Grundlage dafür geschaffen, dass Zanders überhaupt weiterhin in Bergisch Gladbach Papier produzieren kann. Aber die sich daraus ergebenden unternehmerischen Herausforderungen muss der Investor - und zwar mit eigenen finanziellen Mitteln - bewältigen.“ Diese Aussage werde getragen von den Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Metten (CDU), Theresia Meinhardt und Maik Außendorf (Grünen), Klaus W. Waldschmidt (SPD), Jörg Krell (FDP), Dr. Benno Nuding (Freie Wählergemeinschaft) und Frank Samirae (Bürgerpartei GL).

Die Stadt sei weiter bereit, die bis Oktober praktizierte Verpachtung an die Insolvenzverwaltung wieder aufzunehmen, betont der Bürgermeister. Dies werde jedoch von ihm abgelehnt. Deshalb fordere die Stadt den Insolvenzverwalter jetzt auf, „die nachvertragliche Nutzung der im Eigentum der Stadt liegenden Flächen zu beenden.“