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„Ich schwebe immer noch“Gladbacherin überzeugt Investor bei „Die Höhle der Löwen“

Lesezeit 3 Minuten
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Sabine Wirz-Springe  schafft es, Medienunternehmer  Georg Kofler  von ihrer Erfindung  zu überzeugen.

Geschäftsidee Sabine Wirz-Springe aus Bergisch Gladbach-Schildgen hat es geschafft: Sie vergoldet ihren grünen Daumen in der Vox-Investorenshow „Die Höhle der Löwen“.

Medienunternehmer Georg Kofler ist als Kapitalgeber in ihr Start-up Blattgold-Düngetücher eingestiegen – Faserzellstoff-Tücher mit rein organischen Dünger, die Pflanzen mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien versorgen. Kofler bot ihr 50.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung an Blattgold an. Wohl der größte Gewinn der 58-Jährigen ist dabei, dass man irgendwie alles erreichen kann, wenn man es nur wirklich will. Und es ist auch eine Geschichte, die zeigt, dass aus Kindheitserlebnissen ein Geschäft werden kann.

Telefon der Gladbacherin steht nicht still

„Ich schwebe immer noch und komme gar nicht mehr auf die Erde“, sagt die Gladbacherin am Dienstag, am Tag nach der Ausstrahlung der TV-Show. Ihr Telefon steht nicht still, schon mittags sind es 127 Glückwünsche, die sie erreichen. Das passt auch deshalb: Denn Sabine Wirz-Springe hatte Geburtstag.

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Sabine Wirz-Springe stellte in der RTL-Show ihre Idee vor.

Ihre unternehmerische Geschichte beginnt eigentlich schon in der Kindheit bei den Besuchen bei ihrer Oma im Bauerngarten in Leverkusen-Wiesdorf. Die Großmutter steckte als effiziente Düngemethode Pferdeäpfel in Kartoffelsäcke und arbeitete sie in Beete ein: „In ihrem Garten blühten die schönsten Blumen im ganzen Dorf.“ Daran erinnerte sich die Enkelin, als sie mehr Zeit hatte, als Sohn und Tochter groß waren: „Pferdeäpfel waren mir aber ein bisschen fies.“

Regen sollte Nährstoffe nicht wegspülen

Deshalb tüftelte sie an einer anderen Düngemethode, bei der Flüssigdünger und damit die Nährstoffe bei Regen nicht aus der Erde weggespült werden. Angefangen hat sie mit Teefiltern, dann nahm sie Zellstofftücher, die sie in Flüssigdünger tränkte und um Wurzelballen wickelte: „Der Basilikum auf der Fensterbank schoss in die Höhe und die Pflanzen im Garten blühten so prächtig wie noch nie“, beobachtete Sabine Wirz-Springe.

Als ihre Freundinnen von ihr wissen wollten, wie sie das schaffte, war die Idee für das Produkt und den Namen geboren. „In den doppeldeutigen Namen Blattgold war ich spontan verliebt: Gold für die Pflanze“, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. 2019 zog sie mit ihrer Erfindung von Markt zu Markt, machte „im Schnack mit den Leuten“ 7000 Euro Umsatz.

Corona beendete Strategie der Bergisch Gladbacherin

Aber dann beendete Corona ihre Verkaufsstrategie. Ein Rückschlag. Denn es fehlte ihr das Know-how für Vertriebsstartegien. Aufgegeben hat sie trotzdem nicht: „Da muss ein Profi ran“, sagte sie sich.

Im Februar fand die Aufzeichnung bei der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ statt. „Ich habe vor Aufregung am ganzen Körper gezittert“, berichtet sie. Aber sie schaffte es die Kameras um sich herum auszublenden: „Dann ging es nur noch um das Produkt.“ Sabine Wirz-Springe, die sich in der Sendung selbst „als Hausfrau und Mama aus tiefsten Herzen“ vorstellte, schaffte es, die Investoren mitzureißen. Als Mensch und als Unternehmerin mit Verkaufstalent überzeugte sie auch die Investoren Dagmar Wöhrl, Nils Glagan und Judith Williams. Sie stiegen aus, weil sie skeptisch waren, was den langfristigen Erfolg des Produktes anbelangt.

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Jetzt ist mit dem Eintritt von Kofler der Erfolg da. Blattgold Düngetücher sind nicht nur im Internet, sondern auch im Handel, etwa in Supermärkten, erhältlich. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass meine Idee die Chance bekommt, sich zu bewehren“, sagt die frisch gebackene Unternehmerin.