MeilensteinSportler in Hand trainieren bald auf Kunstrasen statt Ascheplatz
Bergisch Gladbach – Wenn auf den bergischen Sportplätzen der Fußball rollt, geschieht dies meist auf künstlichem Grün. Der Siegeszug des Kunstrasens hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt, die rote Asche der Tennenplätze ist kaum noch anzutreffen. Auch in Bergisch Gladbach-Hand wagt der örtliche Sportverein den Platzumbau.
Nach sechs Jahren Vorplanung haben die Mitglieder von Blau-Weiß Hand jetzt den Baustart gefeiert, ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Nach dem Abpfiff der Sonntags-Partie gegen die zweite Mannschaft von Union Rösrath schritten Fußballer, Vorstandsmitglieder, Förderer und Freunde gemeinsam zu den Tornetzen, um sie ein letztes Mal vom Gestänge abzunehmen. Das 0:4 gegen die Union geriet da schnell in den Hintergrund.
350.000 Euro werden investiert
Kommen die Tornetze im Spätsommer zurück , hat sich der Untergrund verändert. Aus der roten Asche ist grüner Kunstrasen geworden. Rund 350 000 Euro werden investiert in die Anlage an der St. Konrad-Straße. Knapp 88 000 Euro haben die Fußballer von Blau-Weiß Hand eingesammelt an Unterstützungsgeldern, nicht zuletzt durch Spendenrundgänge mit Sammeldose im Stadtteil erzielt. Die verbleibende Summe stellt die NRW-Bank über ein Darlehen zur Verfügung.
Am Tag nach der Feier starteten bereits die Abrissarbeiten. Gerd Rose, Inhaber der Firma Rose Natursteindesign, hat die Leitung der Arbeitseinsätze für den Kunstrasen übernommen, er stellt auch die Gerätschaften und Maschinen bereit.
Kunstrasenplätze
Im Jahr 2003 war Union Rösrath der erste bergischen Fußballverein ,mit einem Kunstrasenplatz. In Rösrath, auf der Sportanlage am Schulzentrum, wird mittlerweile auf einer erneuerten Unterlage Fußball gespielt. Ein Kunstrasenplatz hat eine Nutzungsdauer zwischen 10 und 15 Jahren und muss anschließend ausgetauscht werden. Auch diese Platzerneuerung kostet über 300 000 Euro. Für 2019 hat bereits SV 09 Bergisch Gladbach die Erneuerung des Kunstrasenplatzes An der Flora angekündigt. In Kürten-Dürscheid hat (parallel zum Hander Projekt) der Umbau des dortigen Aschenplatz ur Kunstrasenanlage begonnen.
In Bergisch Gladbach unterstützt die Stadt die Erneuerung der Kunstrasenplätze. Zwischen 50 und 70 Prozent der Kosten werden übernommen.
Drei Aschenplätze gibt es noch im Stadtgebiet: an der Gesamtschule Paffrath, am Heuweg Refrath und in Katterbach.
Unter Roses Führung werden zunächst die beiden Tore abgerissen, die Zugangsbarrieren demontiert, eine Entwässerungsrinne entfernt und die Asche abgeschoben; alles notwendige Vorarbeiten, die durch die Mitglieder erbracht werden müssen, bevor der Kunstrasenbau beginnen kann. Auch am heutigen Mittwoch werden die Vereinsmitglieder auf der Anlage schuften und den Umbau vorbereiten.
Dass die Hander wie die meisten anderen bergischen Sportvereine auf Kunstrasen setzen, hat mehrere Gründe: höhere Nutzungskapazität der Anlage, geringere Verletzungsgefahr, eine hohe Akzeptanz bei den Sportlern und die dem Naturrasen angenährten Spieleigenschaften des Untergrunds.
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Mit etwa 1600 Mitgliedern sind die Blau-Weißen einer der stärksten Vereine der Stadt mit besonders hohem Zuspruch im Kinder- und Jugendbereich; sie besonders profitieren vom Projekt. Erste Blicke auf den grünen Platz sind bald möglich: In der ersten Maiwoche beginnt der eigentliche Bau des Kunstrasenplatzes.