ObereschbachGladbacher CDU will neue Gewerbeflächen in Bergisch Gladbach
Bergisch Gladbach – Geht es nach den Vorstellungen der CDU, dann wird es bald ein neues Gewerbegebiet geben, Obereschbach II. Die CDU will das Areal östlich des Autobahnanschlusses Moitzfeld, rund um das bestehende Gewerbegebiet Obereschbach von der Verwaltung prüfen lassen. Michael Metten, der CDU-Fraktionsvorsitzende: „Ich bin überzeugt, Bergisch Gladbach braucht neue Gewerbeflächen entlang der Autobahn.“
Der CDU-Vorstoß kommt zu einer Zeit, in der die Ampel – also die Koalition aus Grüne, SPD und FDP – um ihren Kurs bei der Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten ringt. Für die CDU ist klar, dass Bergisch Gladbach ohne neue Angebote für Gewerbe und Industrie finanziell keine Zukunftsperspektive habe. Im kommunalen Vergleich fallen für die Christdemokraten die Gewerbesteuereinnahmen in Bergisch Gladbach viel zu gering aus. Wenn sich das nicht ändere, würden sich „wichtige städtische Projekte nicht realisieren lassen“.
Mehr Gewerbesteuer für den Gladbacher Haushalt
Die Bergisch Gladbacher Verwaltung selbst hatte zuletzt auf die Notwendigkeit von höheren Gewerbesteuereinnahmen hingewiesen. Ohne höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer sei ein ausgeglichener Haushalt mittel- bis langfristig nicht darstellbar.
Den gesamten Bereich östlich der Autobahnauffahrt Moitzfeld bis zur Overather Stadtgrenze hin zu überprüfen, hat es so bislang noch nicht gegeben. Und die Gladbacher CDU geht noch einen Schritt weiter. Ebenfalls soll überprüft werden, ob ein interkommunales Gewerbegebiet – also gemeinsam mit Overath – dort möglich wäre.
Konkurrenz zum Gewerbegebiet Spitze
Die topographischen Schwierigkeiten in Obereschbach seien zwar offensichtlich, aber technisch lösbar. Die CDU führt als Beispiele Gewerbegebiete in Lindlar, Olpe-Wenden oder Bomig/Wiehl an. Großflächige Terrassierungen seien nötig und eventuell auch eine „Verschwenkung“ der Overather Straße. All dies müsse überprüft werden.
Gewerbeflächen
Bergisch Gladbach ist blank
Anfang Juni dieses Jahres erklärte der Gladbacher Beigeordnete Ragnar Migenda, dass die Stadt, was Gewerbegebiete angehe, „blank“ sei. Im Jahr 2021 hätten 30 Firmen Bedarf an neuen Gewerbeflächen angemeldet. Im Jahr 2022 waren es zehn – allen hätte man eine Absage erteilen müssen. Zuletzt war das Gewerbegebiete Obereschbach komplett zugelaufen. Auch am Technologiepark oder in der Zinkhütte konnte man Unternehmen keine Entwicklungsperspektive geben. Aktuell hat die Stadt 170 Hektar Land als Gewerbegebiet ausgewiesen. Das sind 3,3 Prozent des 83 Quadratkilometer großen Stadtgebietes. Perspektivisch will die Stadt laut Haushaltsplanung die Einnahmen aus der Gewerbesteuer von aktuell 44 Millionen Euro auf 57 Millionen Euro im Jahr 2025 steigern. (nie)
Die CDU steht mit ihren Plänen in direkter Konkurrenz zu dem Vorschlag der Verwaltung, in Spitze ein interkommunales Gewerbegebiet mit Kürten zu entwickeln. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU, Christian Buchen, hält Spitze auch als Zukunftsperspektive für vollkommen ungeeignet. Bekannt sind etwa Probleme bei der Entwässerung des Geländes. Aber noch viel stärker würde die fehlende verkehrliche Anbindung dieses Gewerbegebiet praktisch unmöglich machen.
„Nur auf Zanders zu setzen, ist ein fataler Fehler“, sagt Buchen. Denn die Gewerbetreibenden in Bergisch Gladbach bräuchten zumindest mittelfristige Perspektiven – die Zanders-Konversion sei eine sehr langfristige Aufgabe und könne da nicht helfen.