AboAbonnieren

StimmzettelDie Wahlvorbereitungen laufen in Bergisch Gladbach auf Hochtouren

Lesezeit 3 Minuten
Das Team um Wahlleiter Frank Bodengesser sitzt vor einer Reihe Computer, um die Wahlunterlagen vorzubereiten.

Die Wahlunterlagen werden rund zwei Wochen vor der Wahl für den Versand vorbereitet.

40 Prozent der Stimmzettel hat die Stadt bereits im ersten Druckauftrag erhalten. Das Wahlamt bereitet alles für den 23. Februar vor.

Lange Reihen farbenfroher Kunststoffkisten säumen den Flur und das große Büro im oberen Stockwerk des Lübbehauses. Hier hat das Wahlamt der Stadt Einzug gehalten, und das Team um Wahlleiter Frank Bodengesser ist eifrig damit beschäftigt, die Briefwahlunterlagen vorzubereiten. „Gestern konnten wir endlich die Stimmzettel im Kreishaus abholen“, verkündet Bodengesser mit sichtlicher Erleichterung. Die Gladbacher haben ihre Hausaufgaben gemacht und bereits 40 Prozent der Stimmzettel im ersten Druckauftrag erhalten.

Ab Montag kann somit auch das Direktwahlbüro mit den notwendigen Stimmzetteln und Briefwahlunterlagen versorgt werden. Jeder Wähler, der hier seine Stimme abgibt, kann sich mit dem Personalausweis ausweisen und seine Stimme per Briefwahl abgeben. Die gesammelten Umschläge werden anschließend an die jeweiligen Wahlbezirke verteilt. Das Wahlbüro auf dem Zandersgelände öffnet in der ersten Woche von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr und am Samstag bis 15 Uhr. In der zweiten Woche schließt das Büro am Freitag, dem 21. Februar, bereits um 15 Uhr.

Eine Reihe orangefarbener Kisten steht auf einer Reihe blauer Kisten. Darin befinden sich die Wahlunterlagen.

In bunten Kunststoffkisten im Lübbehaus stapeln sich die Wahlunterlagen.

„Aufgrund der verkürzten Vorbereitungszeit der vorgezogenen Wahl haben wir die Stimmzettel erst so spät erhalten, aber wir konnten schon einmal sehr viel vorbereiten“, erklärt der Wahlleiter. Am Freitag wurden zunächst die Briefe für die Wähler in aller Welt vervollständigt. Diese werden nun per Post oder Kurierdienst der Botschaften in die Schweiz, ins europäische Ausland, aber auch nach Japan, Singapur und China versendet.

Auch die bisher angeforderten 20.000 Briefwahlunterlagen aus dem Kreis werden noch am Wochenende versandfertig zusammengestellt und auf den Weg gebracht. Die Wähler müssen die Unterlagen übrigens bis zum 20. Februar, dem Donnerstag vor der Wahl, in den Briefkasten werfen, damit sie rechtzeitig ankommen. Wer das nicht schafft, kann die speziellen Briefkästen an den Rathäusern nutzen: Am Wahlsonntag um 18:00 Uhr ist jedoch Schluss, dann schließen nämlich auch die Wahllokale.

Die Ordner mit den Anweisungen für die Wahlhelfer stehen bereit

Diesmal sind auch die blauen Ordner für die Leiter der Wahlbüros bereits fix und fertig bestückt. Diese enthalten detaillierte Anweisungen, wie ein Wahllokal auszusehen hat, Handreichungen für den Umgang mit Wahlbeobachtern und unvorhersehbaren Ereignissen und natürlich genaue Anweisungen, wie ausgezählt werden muss.

Inzwischen arbeitet das 12-köpfige Team konzentriert und gut gelaunt. „Es macht definitiv Spaß“, lautet die allgemeine Stimmung im Team. Bodengesser hat Getränke und Snacks bereitgestellt, und bei jedem tausendsten Wahlzettel wird ein Kuchen fällig, den der jeweilige Helfer dann selbst backt und mitbringt. Motivation ist alles.

Bisher gibt es in Gladbach „nur“ 20.000 Anträge für eine Briefwahl

Das Team bemerkt jedoch einen deutlichen Unterschied zur vergangenen Bundestagswahl: Von den 82.933 Wahlberechtigten im Kreis hatten bei der letzten Wahl 41.111 also etwa die Hälfte eine Briefwahl beantragt oder im Direktwahlbüro seine Stimme abgegeben. Nun sind es „erst“ gut 20.000, dazu kommen geschätzt 5000 Wählerinnen und Wähler, die im Direktwahlbüro vorbeikommen.

„Aber die Zahl kann sich ja noch steigern, es war ja bisher durch die vorgezogene Wahl alles sehr kurzfristig“, vermutet Bodengesser. Allen hier im Wahlamt ist es ein Anliegen, möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, wählen zu gehen. Für die Schulen gibt es extra Muster der Stimmzettel, mit denen dann zum Beispiel Probewahlen durchgeführt werden können. Burkhard Müsken, Lehrer an der IGP, kommt auf dem Weg zum Markt am Samstagvormittag kurz vorbei und holt sich den für ihn vorbereiteten Karton mit 500 solcher Wahlzettel ab. Er möchte im Rahmen der politischen Bildungsarbeit die Schülerinnen und Schüler vorbereiten, damit am Ende jeder aktiv die demokratischen Prozesse in Deutschland versteht und mitgestaltet.