EröffnungsfeierBrustzentrum in Bergisch Gladbach bietet verbesserte Versorgung

Die neuen technischen Möglichkeiten des Brustzentrums stellten die Mediziner Christian Rudlowski (l.) und Klaus Wasser vor.
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Bergisch Gladbach – Eine verbesserte medizinische Versorgung für Patientinnen bietet das interdisziplinäre Brustzentrum am Evangelischen Krankenhaus (EVK) in seinen neuen Räumen in Bergisch Gladbach. Alle Untersuchungen und Behandlungen finden am neuen Standort im Ärztehaus I auf der ersten Etage statt. „Bei Verdacht auf eine Krebserkrankung können alle notwendigen Untersuchungen innerhalb eines Tages durchgeführt werden und schon am selben Nachmittag liegen die Ergebnisse vor“, betonte Professor Christian Rudlowski, Chefarzt der Frauenklinik am EVK.
Auch die Untersuchungen des Mammographie-Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs finden hier statt. Rund 100 Gäste konnten die neuen Räume auf einer Fläche von 800 Quadratmetern bei einer Eröffnungsfeier besichtigen.
Spezialisten aus sieben medizinischen Fachgebieten
Mit dem Begriff „interdisziplinär“ wird in der Medizin die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen beschrieben. Im Brustzentrum des EVK arbeiten Spezialisten aus sieben medizinischen Fachgebieten Hand in Hand: Gynäkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie, Psycho-Onkologie, dazu kommt noch der Sozialdienst. Ein wichtiger Baustein dabei ist die moderne Technik der Radiologie 360 Grad unter der Leitung des Mediziners Professor Klaus Wasser. „Unser Standort bietet in der Brustdiagnostik alle modernen bildgebenden Verfahren aus einer Hand an“, erläuterte Wasser. Die Patientinnen profitieren seiner Ansicht nach von der praktischen Erfahrung des Teams und ebenso von der Verbindung zu Wissenschaft und Technik.

Rund 100 Gäste besuchten die neuen Räume am Krankenhaus.
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Das Brustzentrum des Gladbacher Krankenhauses besteht seit 2006. Der damalige Chefarzt Dr. Bernhard Liedtke hatte den Anstoß dafür gegeben. Die Zahl der Patientinnen steige nach Angaben des EVK stetig. Zurzeit seien es mehr als 280 im Jahr. „Ich freue mich, dass das Brustscreening zur Früherkennung ins Haus geholt werden konnte“, sagte Dr. Winfried Leßmann, Vorstandsvorsitzender der Med 360 Grad AG, die ihren Sitz in Leverkusen hat. Er hob das Netz von guten Hausärzten und Gynäkologen hervor.
Alle für die Brustdiagnostik wichtigen Verfahren werden nach Angaben des Krankenhauses durch die Radiologie 360 Grad im Brustzentrum angeboten und je nach Fall angewandt: digitale Mammographie mit Vollfeld-Detektor und Tomosynthese, Ultraschall mit Doppler, 3D, Elastographie, Kernspintomographie/MR-Mammographie und alle Formen der minimal invasiven Stanzbiopsien. So sei die Entnahme von Tumorgewebe in Lokalanästhesie schnell und schonend möglich. Das Gewebe werde unmittelbar nach der Entnahme im Institut für Pathologie untersucht.
Die ambulante und stationäre Chemotherapie können die Patientinnen nun ebenfalls in den neuen Räumen der Facheinrichtung durchlaufen, teilte das EVK mit. Die Psycho-Onkologie und Psychotherapie sollen die Lebenssituation der Betroffenen verbessern helfen und Ängste abbauen. Der Sozialdienst hilft unter anderem bei sozialrechtlichen Fragen, wie zum Beispiel der Rehabilitation, stellt Kontakte zu Selbsthilfegruppen her und organisiert bei Bedarf häusliche Hilfen.