Bürger motivierenBergisch Gladbacher werben für Teilnahme an Europa-Wahl
Bergisch Gladbach – „Gemeinsam für die Werte Europas!“ steht in unübersehbaren XXL-Buchstaben auf dem großflächigen Plakat zu lesen. Die Initiative aus Gladbacher Bürgern setzt ihre selbst finanzierte, ausgefallene Europa-Kampagne fort. Hauptziel ist es, die Bürger zu motivieren, sich die Vorzüge der Europäischen Gemeinschaft vor Augen zu führen und am 26. Mai wählen zu gehen.
Zu sehen sind auf der Fotomontage die Gesichter von 30 Gladbacher Bürgern auf azurblauem Hintergrund, die für Europa eintreten. Bei dem Motiv setzt die Initiative auf einen Wiedererkennungswert. Denn bereits bei den zwei vorherigen Plakataktionen im Jahr 2017 – in den Monaten vor der Bundestagswahl – hielten die 30 Gladbacher buchstäblich ihre Köpfe hin und ließen sich fotografieren.
Überparteiliche Werbung für Europa-Wahl in Bergisch Gladbach
Sie alle glauben aus unterschiedlichen Gründen an die europäische Idee und werben auf diese sehr persönliche und überparteiliche Weise für europäische Errungenschaften. Präsentiert wird das 2,50 Meter mal 3,50 Meter große Poster diesmal sogar an vier exponierten Standorten, in der Zeit zwischen dem 10. und 20. Mai: am Driescher Kreisverkehr, an der Ecke Stationsstraße/Poststraße gegenüber dem Busbahnhof, an der Hauptstraße 285 sowie an der Paffrather Straße 120.
„Mit der Fortsetzung der Aktion verbinden wir die Hoffnung, mehr Leute zu animieren, zur Wahl zu gehen“, sagt Eckhart Herppich, einer der Initiatoren. Sechs Gladbacher Freunde haben sich ursprünglich zusammengetan, um für die EU etwas zu tun. Sie fanden dann schnell Unterstützer in ihren Freundes- und Arbeitskreisen und sogar einen Sponsor, so dass die Werbetafeln gebucht werden konnten. Die Kosten betragen rund 700 Euro.
„Mir geht es vor allem darum, die Bedeutung des EU-Parlaments als demokratisches Forum deutlich zu machen“, sagt Christoph Thiemann. Denn in den letzten Jahrzehnten ist die Wahlbeteiligung an der Europawahl gesunken. 2014 lag sie in Bergisch Gladbach bei gerade einmal 56,74 Prozent. „Eine niedrige Wahlbeteiligung begünstigt extreme Parteien“, warnt Thiemann.
Das könnte Sie auch interessieren:
Als Bereicherung empfindet Kathrin Herppich die offenen Grenzen, „ohne ewige Warterei vor dem Schlagbaum.“ Manu Carus würde sich freuen, wenn ihre Idee in andere Städte ausstrahlen und dort Nachahmer finden würde: „Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen, was wir an der EU haben.“ Alle, die auf dem Plakat zu sehen sind, seien jedenfalls darauf vorbereitet, angesprochen zu werden.