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Letzte AusstellungGalerie in Refrath schließt nach 38 Jahren

Lesezeit 4 Minuten
Das Foto zeigt die Galeristen Manfred Schröder und Uli Dörr in ihrer Galerie in Refrath

Manfred Schröder (l.) und Uli Dörr verabschieden sich nach 38 Jharen von ihrer Ausstellungstätigkeit

Mit einer letzten Ausstellung mit Werken von Eckard Alker schließt nach 38 Jahren die Galerie Schröder und Dörr in Refrath.

„Es gibt ein lachendes und ein weinendes Auge dabei“, sagt Galerist Uli Dörr zu der Ankündigung, die Ausstellungstätigkeit in der Galerie Schröder und Dörr zu beenden. Am heutigen Freitag eröffnet sie ihre letzte Ausstellung mit Arbeiten von Eckard Alker, die bis 8. Juni zu sehen ist.

Das Foto zeigt Künstler Eckard Alker vor einem seiner Werke in der Galerie Schröder und Dörr.

Künstler Eckartd Alker vor einem seiner Werke

Danach ist Schluss mit den Ausstellungen, nur der Bilderrahmenservice bei Schröder und Dörr wird danach weiter angeboten. „Ich hänge daran“, sagt Dörr zu der 1987 begonnenen Ausstellungstätigkeit, bei der in der Galerie über 300 Ausstellungen zu sehen waren. Doch der Verkauf von Kunst sei nach wie vor „ein schweres Geschäft“, stellt Galerist Manfred Schröder fest.

Vor diesem Hintergrund und angesichts des Umstands, dass beide Galeristen im „entsprechenden Alter“ für den Ruhestand seien, sagt Dörr, sie wollten „einen Schlusspunkt setzen, der ordentlich ist“. Damit, dass dieser mit einer Ausstellung von Eckard Alker erfolgt, schließt sich ein Kreis: Denn vor 38 Jahren begann die Galerie ihre Arbeit mit einer Ausstellung von Alker.

Zum Finale Eckard Alker

Der Abschluss der Galeriearbeit sei damit „dramaturgisch hervorragend“ gestaltet, findet der Künstler. Das Bedauern von Kunstschaffenden und Kunstinteressierten über den Abschied von einer Institution des Bergisch Gladbacher Kunstbetriebs wird damit aber nicht gemindert.

So gilt es, sich über die noch verbleibende Ausstellung von Eckard Alker zu freuen, die mit einem Zitat des Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer betitelt ist: „Was aber Schönheit sei, das weiß ich nit“ heißt die Überschrift zu Alkers Arbeiten. Sie stammen überwiegend aus dem Jahr 2023 und zeigen, dass der 1936 geborene Künstler nach wie vor sehr produktiv und experimentierfreudig ist.

Neue Technik entdeckt

So hat der Maler und Zeichner, der durch Ölmalerei und Radierung bekannt wurde, die Technik des Digitalprint für sich entdeckt, die er mit immer wieder neuen Einfällen nutzt. So kombiniert Alker verschiedene Techniken. Unter dem Titel „Kleines Sehstück“ ist eine Landschaft mit einem Gewässer zu sehen, die er zunächst mit Zeichnung und Aquarell geschaffen hat.

Dann folgte der Digitalprint – Einscannen und Drucken des Motivs: Doch beim Druck hat er ein weiteres Element hinzugefügt, er ist also collagierend vorgegangen, und so hat die Landschaft eine Art Rahmen bekommen – die Ansicht wirkt nun wie ein Blick aus dem Fenster. Bei anderen Arbeiten kombiniert er Digitalprint und Ölmalerei, der Ausdruck wird mit Öl übermalt.

Dabei kann der Ausgangspunkt auch ein Foto sein, etwa in der Arbeit „Ombremanie“. Da sind die Silhouetten zweier Personen zu sehen , die schon in der Fotografie auf ihre Grundformen reduziert sind, auch die zusätzliche Malerei ist großflächig und beschränkt sich auf die große Fläche und Linie.

Landschaft mit reduzierten Formen

Die Darstellung einer Landschaft, die sich auf einen rötlichen und einen dunklen, fast schwarzen Ton, Hell und Dunkel, konzentriert, beschränkt sich ebenfalls auf wenige Formen: Er arbeitet eine Struktur heraus. „Im Schattentheater“ heißt eine Arbeit, auf der die Silhouette einer Figur zu sehen ist, auf der sich zahlreiche Linien abzeichnen – diese Linien sollen Rhythmen wiedergeben, die Bewegung des Schattentheaters einfangen.

Es gibt aber auch Arbeiten in der Ausstellung, die ganz klassisch mit Öl auf Leinen erstellt sind, doch auch hier sind die Formen reduziert. So arbeitet der Maler bei dem Ölbild „Torso mit Fragmenten“ großflächig, zu den wenigen Formen kommen kulissenartige Elemente, die im Bild mehrere Ebenen schaffen. Dann wiederum nutzt Alker den Digitalprint, um in einer Bilderserie dasselbe Motiv in unterschiedlicher Farbigkeit wiederzugeben.

Oder er verarbeitet eine Zeichnung mit Digitalprint und fügt bei dem Ausdruck nur in einer Ecke ein wenig Ölmalerei hinzu – wie „eine kleine Notiz“ in Öl. Eine weitere Spielart ist das Diptychon, da zeigt der Künstler ein Motiv in zwei Varianten. Sein Ideenreichtum scheint unerschöpflich, seine künstlerische Handschrift bleibt dabei stets unverkennbar.


Vernissage ist am heutigen Freitag, 26. April, 19 Uhr, in der Galerie Schröder und Dörr, Wingertsheide 59. Ausstellungsdauer bis 8. Juni, Öffnungszeiten dienstags bis freitags von 14 bis 18.30 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr (wegen Feiertagen geschlossen: 9. bis 13. Mai, 30. Mai bis 3. Juni).