Der Umzug der Büros aus den bisherigen Stadthäusern in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte nehmen konkrete Formen an. Bereits 2024 könnten die städtischen Mitarbeitenden ins bisherige AOK-Gebäude an der Bensberger Straße umziehen.
Neues StadthausStadtverwaltung in Gladbach soll ins AOK-Haus umziehen
Die Suche nach einem neuen Stadthaus könnte schneller abgeschlossen sein als erwartet: Alles läuft auf die AOK-Immobilie (Bensberger Straße 76) hinaus. Wie die Stadt am Donnerstagnachmittag überraschend mitteilte, hat sie sich mit der Eigentümerseite verständigt: Ende 2024 verlässt die AOK-Regionaldirektion das Gebäude. Anschließend könnte die Stadt die Immobilie übernehmen.
Nach 15 Monaten Umbauzeit, so die Zeitschiene der Verwaltung, wäre im Frühjahr 2025 der Weg frei für einen Umzug der Mitarbeiterschaft aus den beiden alten Stadthäusern am Konrad-Adenauer-Platz. 185 Mitarbeitende sollen hier ihren neuen Arbeitsplatz finden, die Stadt will auf 25 Jahre mieten. Die Stadtbücherei am Forum ist ins Projekt nicht miteinbezogen.
Nutzung des leerstehenden Kaufhauses Rhein-Berg-Passage vom Tisch
In den nächsten Wochen geht der Vorschlag in die Politik, der Rat soll am 13. Dezember zustimmen. Vom Tisch sind damit Überlegungen, das leerstehende Kaufhaus Rhein-Berg-Passage an der Kopfseite des Bahnhofsgeländes zu nutzen.
Mit dem Weg ins AOK-Haus könnten die Planer auch die Handbremse lösen für neue Planungen in der Stadtmitte: Die beiden in die Jahre gekommenen Stadthäuser am Adenauer-Platz (errichtet als Kreishaus im Dezember1953 und als Finanzamt im September 1955) bilden eine Filet-Immobilie. Und am Bahnhof, wo ja zunächst ein Stadthaus für 82 Mio. Euro entstehen sollte, wird die Brachfläche an den Industriegleisen frei für Zukünftiges.
Auch Gustav-Lübbe-Haus soll vollständig von Stadtverwaltung genutzt werden
Bürgermeister Frank Stein (SPD) spricht von einer „einmaligen Chance“, um mit dem AOK-Haus moderne Arbeitswelten zu realisieren und ökologische Standards beim Umbau zu setzen. Dachflächen sollen mit Photovoltaik versehen werden, der Eigenstrom fürs Gebäude genutzt werden. Alle Fenster und Außentüren sollen im Sinne einer Dämmung ausgetauscht werden.
Auch für die Mitarbeiter in der angemieteten Immobilie Hauptstraße 192 (neben der VR-Bank) gibt es Bewegung. So sei angestrebt, das Gustav-Lübbe-Haus in Heidkamp vollständig als Verwaltungsgebäude zu nutzen und die dort lebenden Geflüchteten in einem neuen Gebäude (Richard-Seiffert-Straße) unterzubringen; abhängig von der Entwicklung der Geflüchtetenzahlen.
Stadt Bergisch Gladbach will auch zwei Gebäude auf Zanders-Gelände nutzen
Neu sind in diesem Kontext auch Überlegungen, zwei Gebäude auf dem Zanders-Gelände für die Verwaltung zu nutzen (Gebäude 1 und 5), nach Ausbaumaßnahmen und internen Umstrukturierungen. Dies allerdings frühestens 2026.
Für das AOK-Haus, verkehrsgünstig mit Bushaltestelle vor der Türe , gibt die Stadt jährliche Mietkosten von knapp 1,2 Millionen an. Künftige Preissteigerungen werden bis zu fünf Prozent (Kostendeckel) von der Stadt getragen; kalkuliert wird über 25 Jahre mit einer Steigerungsrate von zwei Prozent. „Stellt man die Kosten einem eigenen Neubau mit 50 Jahren Abschreibungsdauer gegenüber und bringt den Vorteil der Gebäudeunterhaltung durch den Vermieter in Ansatz, so ist es nicht vorstellbar, dass wir mit einem Neubau am S-Bahnhof eine nur annähernd gleich günstige Lösung hätten realisieren können“, sagt Stein.
Eigentümerin des AOK-Hauses ist laut Stadt die Vicoletta Immobiliengesellschaft Heidelberg mbH & Co KG. Persönlich haftender Gesellschafter ist ausweislich des Handelsregistereintrags die Vicoletta Vermögensverwaltungsgesellschaft. Dessen Eigentümer ist, ebenfalls nachweislich des Handelsregistereintrags, Professor Reinhard Walter (68), Rechtsanwalt und Immobilien-Unternehmer aus Heidelberg