Bergisch Gladbach – Der Besuch der israelischen Künstlerin Orna Ben Ami ist etwas Besonderes für die Stadt. Denn in Bergisch Gladbach gibt es sowohl für eine israelische Stadt (Ganey Tikva) als auch für eine palästinensische Stadt (Beit Jala) Partnerschaftsvereine.

Beide organisieren Begegnungen, suchen den Kontakt mit den Menschen vor Ort. So bieten beide Vereine Reisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten in die Region an. Und beide Vereine leiden darunter, dass ein Frieden zwischen Israelis und Palästinensern unmöglich scheint. Gerade im Augenblick, da nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, die Wellen der Emotionen hochschlagen.

Gleichzeitiger Kontakt

Wie schwierig es ist, mit beiden Städten gleichzeitig Kontakt zu halten, erfährt auch die Integrierte Gesamtschule in Paffrath. Es ist unmöglich, die Schüler aus Ganey Tikva und Beit Jala zusammenzubringen. Was geht, ist der Besuch in Ganey Tikva in einem Jahr und der Besuch in Beit Jala in nächsten Jahr. Und abwechselnd kommen auch die Schüler aus Israel und Palästina nach Bergisch Gladbach. Schulleiterin Angelika Wollny: „Das sind die Rahmenbedingungen.“ Für die Vorsitzende des Freundschaftsvereins Ganey Tikva, Petra Hemming, und dem Vorsitzenden der Vereins für Beit Jala, Axel Becker, sind das eben sehr schwierige Rahmenbedingungen.

Gutes Verhältnis

Beide betonen ihr gutes Verhältnis miteinander. Aber beide können auch von den Schwierigkeiten berichten, die gemeinsame Aktionen in Bergisch Gladbach bereiten. Die Freude über den Besuch der israelischen Künstler ist zum Beispiel in Palästina schwer zu vermitteln. Aus diesem Grund hat es auch keinen gemeinsamen Stand der beiden Vereine beim Stadtfest im Sommer gegeben. Völlig unmöglich ist es, einen gemeinsamen Freundschaftsverein für Beit Jala und Ganey Tikva zu gründen. Dafür fehlt schlicht die Akzeptanz in der Region. Becker und Hemming beschreiben ihre Aufgabe denn auch aus so: Man suche immer wieder nach Brücken.