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Klinikbau in Bergisch GladbachSorge um Biotop an der Strunde

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Auf der Wiese soll der Klinikerweiterungsbau entstehen.

Bergisch Gladbach – Große Bedenken gegen die Erweiterung der Psychosomatischen Klinik am Schlodderdicher Weg meldet die Untere Naturschutzbehörde des Kreises an.

In einer Stellungnahme zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan, den die Stadt Bergisch Gladbach zurzeit aufstellt, befürchten die Behördenvertreter „erhebliche Konflikte mit den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege“, wenn der Erweiterungsbau wie geplant gebaut würde.

Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude auf der 15 000 Quadratmeter großen Wiese gegenüber dem bisherigen Klinikbau auf der anderen Seite der Strunde am Schlodderdicher Weg.

Der Neubau erinnert an eine Windmühle

Aus der Vogelperspektive erinnert der Neubau an eine Windmühle: In jedem Flügel soll eine Station untergebracht werden mit je 21 Betten, von denen insgesamt 69 gleichzeitig belegt werden können – zur Entzugstherapie von Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigen.

Mit dem Planungsentwurf einer windmühlenartigen Auffächerung der Gebäudeflügel sei der flächenintensivste und raumgreifendste Entwurf für den Neubau gewählt worden, kritisiert die Untere Naturschutzbehörde.

Der Erweiterungsbau dringe damit weit in den Freiraum vor, der bislang der Biotopvernetzung zwischen Thielenbrucher Wald, Kradepohlsmühle und Gierather Wald diene.

Bedeutung der Strunde

Dabei weist die Untere Naturschutzbehörde auch auf die Bedeutung der Strunde und des Thielenbrucher Waldes für die gesamte Biotopvernetzung auf der Heideterrasse hin und von dieser hinauf auf die Hochfläche des Rheintals.

Besonders kritisch sehen sie auch zwei der drei Erschließungszuwege für den Neubau: der eine würde einen Brückenneubau über die Strunde nach sich ziehen, der andere am Ufer der Strunde entlang führen. Beide Varianten seien „inakzeptabel, da sie den Strundekorridor weiter einengen und die Entwicklungsmöglichkeiten der Strunde beeinträchtigen“.

Bedenken wegen der Verkehrssicherheit

Einzige aus Naturschutzsicht akzeptable Variante: Die Erschließung über die Stichstraße zu den Gemeinnützigen Werkstätten. Dort allerdings gibt es wie berichtet erhebliche Bedenken wegen der Verkehrssicherheit, insbesondere für die Zeit, in denen die Werkstatt-Mitarbeiter mit Kleinbussen gebracht beziehungsweise von der Arbeit abgeholt werden.

Dennoch: Laut Unterer Naturschutzbehörde sollte das Bauvorhaben nur dann weiter verfolgt werden, wenn eine „mit den Belangen der Verkehrssicherheit“ vereinbare Erschließung „über die bestehende Zufahrt der Gemeinnützigen Werkstätten“ möglich ist.

Darüber hinaus regen Untere Naturschutzbehörde und Naturschutzbeirat an, auch die Gebäudeform noch einmal „zu überdenken und eine weniger raumgreifende Variante zu bevorzugen“.

Die Strunde soll geschützt werden

Um die Strunde, die zwischen dem bestehenden und dem Erweiterungsbau der Klinik verläuft, künftig mitsamt ihren Ufern vor weiteren Beeinträchtigungen zu schützen, sollten diese Flächen ebenso wie eine angrenzende landwirtschaftliche in dem Vorhabenbezogenen Bebauungsplan besonders geschützt werden und ökologische Ausgleichsmaßnahmen für den Neubau vordringlich an der Strunde und den verbleibenden Grünlandflächen umzusetzen.

„Da muss noch erheblich nachgearbeitet werden“, sagt auch der Vorsitzende des Naturschutzbeirat des Kreises, Mark vom Hofe.

Der Naturschutzbeirat des Kreises hatte sich der Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde angeschlossen und zudem darauf hingewiesen, dass die Frage der Artenvielfalt auf dem vorgesehenen Baugelände in dem überregional bedeutsamen Grünzug noch nicht hinreichend geklärt sei.