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Ein Leben für den WaldKönigsforst-Förster Horst Winter mit 80 Jahren gestorben

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Der verstorbene Förster Horst Winter.

Bergisch Gladbach – Über den Königsforst konnte Horst Winter stundenlang erzählen: 40 Jahre lang war Horst Winter der Revierförster auf dem Tütberg, der letzte, der im Forsthaus Steinhaus lebte. Diese Woche ist der Forstamtsrat a.D. im Alter von 80 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.

Der 1938 in Hainchen bei Netphen im Siegerland geborene Sohn eines Försters hat eine ganze Ära der Forstgeschichte im Königsforst geprägt. Horst Winter begann nach der Mittleren Reife als Sechszehnjähriger seine Försterausbildung. 1962 begann er als Revierförster zur Anstellung im Kreisforstamt Siegen-Nord, und bekam zum 1. Januar 1963 vom Regierungspräsidenten in Köln die Revierförsterstelle in Steinhaus übertragen.

„Sie sollte sein Lebensmittelpunkt werden“, schreibt Georg Sturmberg in seinem Buch über die Forstgeschichte von Steinhaus. Das Ehepaar Winter machte aus dem Försterdienstsitz ein Schmuckstück. Zahlreiche Schulklassen besuchten Steinhaus. Auch wenn das Forsthaus Steinhaus erst im Rahmen der Regionale 2010 offiziell zu einem Besucherportal für den Naturraum Wahner Heide/Königsforst ausgebaut wurde – die Funktion hatte Steinhaus auch bereits zu Winters Zeiten.

Als 1978 die Erzgrube Lüderich schloss und damit auch ihr Klärteich am Osthang des Tütbergs stillgelegt wurde, handelte der Oberförster schnell und ließ die Industrieanlage renaturieren, so dass dort ein Paradies für Vögel entstand. Der einzige „Makel“ der vielen Dienstjahre Winters sei „das schnelle Fahren durch das Revier mit seinem Dienstwagen“ gewesen, erinnert sich nicht nur Georg Sturmberg.

Ende Oktober 2003 schied Winter aus dem aktiven Försterdienst aus. Mit fast 41 Dienstjahren in Steinhaus hatte er alle seine Vorgänger weit überrundet. Und er engagierte sich weiter – für seine Lebensaufgabe: die Natur und die Forstwirtschaft den Menschen nahezubringen.