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Kommentar

Vermüllung in Bergisch Gladbach
Mehr Kontrollen und Mülleimer – „Warme Worte reichen nicht“

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Allerlei Müll liegt vor einem Container auf der Erde.

Diesen Querschnitt durch die Welt des Hausmülls haben Unbekannte am Container-Standort in Duckterath hinterlassen.

Unsere Redakteurin Uta Böker zur Vermüllung der Stadt Bergisch Gladbach – „2,5 Millionen Euro wären gut angelegtes Geld.“

Es ist eines der größten Ärgernisse in Bergisch Gladbach: Die Vermüllung von Natur und Straßen. Die Erfahrung zeigt, dass ein kleiner Müllhaufen mit großer Dynamik zu einem Berg anwächst. Wo eine Tüte Abfall steht, kann auch eine zweite stehen. So wird das asoziale Handeln gerechtfertigt.

Aber es gibt eine Gegenbewegung in der Stadt. Die beiden jungen Männer Jonas Lange und Hermann Heer können den Dreck nicht mehr sehen und sammeln ihn auf. Zweimal im Monat reinigen sie neuralgische Punkte. Ihr Engagement ist sehr bemerkenswert und kann ihnen nicht hoch genug angerechnet werden. Denn eigentlich könnten sie mit ihrer Zeit auch etwas Schöneres anfangen.

Müllberge wachsen: „Stadtverwaltung muss endlich tätig werden“

Die Stadtverwaltung kann nicht einfach tatenlos zuschauen, wie die Müllberge weiter wachsen. Warme Worte an ehrenamtliche Sammler reichen nicht aus. Neue Abfallbehälter aufzustellen, ist das Mindeste, was die Stadt tun kann, um für wenigstens ein bisschen mehr Sauberkeit zu sorgen. Denn kurze Wege und genügend Fassungsvermögen der Eimer steigern die Bereitschaft, den eigenen Unrat nicht einfach auf den Boden zu werfen. 2,5 Millionen Euro wären da gut angelegtes Geld.

Saftige Geldstrafen sind sicherlich auch ein Hebel. Doch wer soll Strafe fürchten, wo niemand bestraft? Der Abfallwirtschaftsbetrieb muss trotz knapper Personal-Ressourcen zügig den Hinweisen von Anwohnern nachgehen. Scherben und ausgelaufene Flüssigkeiten sind gefährlich für Mensch und Tier.