Es ist gut und richtig, dass die Straße über das Zanders-Gelände geöffnet wurde, meint unser Autor. Aber es ist eine Verantwortung für alle.
KommentarÖffnung der Straße über das Bergisch Gladbacher Zanders-Areal ist ein Experiment
Der große Besucherandrang zur Öffnung der Hauptverkehrsachse über das Zanders-Gelände für Fußgänger und Radler hat gezeigt, wie groß das Interesse der Stadtgesellschaft an dem Viertel ist, das dort mitten im Herzen der Kreisstadt neu entsteht.
Die Menschen in der Stadt am weiteren Fortgang zu beteiligen, ist wichtig und richtig – das ist aber auch ein Experiment. Denn die Teilöffnung eines Jahrzehnte, ja Jahrhunderte lang verschlossenen Geländes ist zwar reizvoll, birgt aber auch die Gefahr, dass manche mit der neuen Freiheit nicht umzugehen wissen und mehr oder gleich alles haben wollen.
Verantwortungsvolle Aufgabe für die gesamte Stadtgesellschaft
Insofern ist es gut und richtig, diesen Schritt zu wagen, zugleich aber auch wichtig, wie Bürgermeister Frank Stein zu betonen, dass die Öffnung eine verantwortungsvolle Aufgabe für die gesamte Stadtgesellschaft ist, die nur funktionieren kann, wenn achtsam mit dem historischen Schatz im Herzen der Stadt umgegangen wird.
Sollte es Vandalismus oder Überschreitungen in die abgesperrten Areale geben, müsste die neue Freiheit wohl wieder beschränkt werden. Das wäre nicht nur schade, sondern auch für die weitere Entwicklung des neuen Stadtviertels alles andere als förderlich.
Dass die Verantwortlichen den Weg zur sukzessiven Öffnung gegangen sind, war gut, es liegt an uns allen, dass er geöffnet bleibt. Auch die zahlreichen Ideen für die neue Nutzung, die am Samstag von Besucherinnen und Besuchern diskutiert wurden, zeigt, welches Potenzial das Gelände hat – auch für ein ganz neues Selbstverständnis der Stadt.