Kommentar zu ZandersNichts zu gewinnen für Bergisch Gladbacher Politiker
- Frank Stein, der potenzielle gemeinsame Bürgermeisterkandidat von Grünen, SPD und FDP, hatte am Wochenende der FDP-Mitgliederversammlung davon gesprochen, dass es für Stadtentwicklung besser sei, wenn das komplette Zanders-Gelände überplant werden könnte.
- Also ohne Papierfabrik. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten. Taner Durdu, der Betriebsratsvorsitzende von Zanders zeigte sich „total entsetzt“ und kündigte an, sein SPD-Parteibuch zurückzugeben.
- Die Aussage war ein Fehler. Auch, weil es bei dem Thema (noch) nichts zu gewinnen gibt. Matthias Niewels kommentiert.
Bergisch Gladbach – Auf der FDP-Mitgliederversammlung führte der Bürgermeisterkandidat Frank Stein einen weißen Elefanten – das Symbol für unbequeme Wahrheiten – in den Saal: Für die Stadtentwicklung von Gladbach sei es besser, die gesamte Zanders-Fläche zu überplanen – ohne Papierfabrik.
Nach dem Protest des Betriebsrates betont Stein, dass auch eine Planung mit produzierender Fabrik möglich sei. Die Wahrheit ist, dass es unmöglich ist, sinnvoll um eine Fabrik herum zu planen, deren Zukunft ungewiss ist. Die Wahrheit ist aber auch, dass jeder, der an die Zukunft des Werkes und den Erhalt der Arbeitsplätze glaubt, um das Werk herum denkt und plant. Das sind unvereinbare Wahrheiten.
Nichts zu punkten
Wohl wissend, dass alles von der wirtschaftlichen Entwicklung bei Zanders abhängt – auf die die Politik keinen Einfluss hat – vermeiden es Politiker klare Stellung zu beziehen.
Kurzum: Stein wollte mit Aussagen zu einem Thema punkten, wo es (noch) nichts zu punkten gibt. Es war ein Fehler, und er muss jetzt sehen, wie er den weißen Elefanten herausführt, ohne noch mehr Porzellan zu zerschlagen.