KommentarIn Bergisch Gladbach droht der Dauerstau

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Das Foto zeigt eine S-Bahn im Bergisch Gladbach

Eine S 11 vor der Abfahrt im Bahnhof von Bergisch Gladbach

Die Folgen der Schließung des Bahnübergangs an der Tannenbergstraße sind für den Kommentator unüberschaubar

Zufällig kenne ich jemanden in meinem Bekanntenkreis, der ein Privatflugzeug besitzt. Ihn könnte ich mal fragen, ob er mich zur Arbeit in die Stadtmitte von Bergisch Gladbach fliegt. Ich würde dann über der Redaktion rausspringen, mit einem Fallschirm, und vielleicht auf dem Konrad-Adenauer-Platz landen.

Damit wären für mich die Verkehrsprobleme gelöst. Es sind keine wahrlich günstigen Prognosen, die die Planer für die Kreisstadt ermitteln. Die Schließung des Bahnübergangs an der Tannenbergstraße könnte den Verkehr ausknocken und für flächendeckenden Stillstand sorgen.

Wie gut, dass es Verkehrsplaner gibt, die sich Gedanken gemacht haben. Eine Fußgängerampel an der Stationsstraße: Ja, das wäre doch mal ein Gedanke, könnte man denken. Die Stadt schickt die Gutachter aber in die Wüste, der Vorschlag wird rundweg abgelehnt.

Warum: Weil Passanten dann bei Rot über die Straße laufen würden. Dann müssen sich die Fußgänger halt an die Spielregeln im Straßenverkehr halten. Ohne neue Ideen wird die Stadt in wenigen Jahren in einer Blechlawine ersticken, heute ist es an manchen Tagen nicht viel besser.

Viele neue Bauprojekte

Absehbar kommt das Zanders-Quartier hinzu, dann die Neubauten an den Kalköfen, auf dem Köttgen-Areal und auf dem ehemaligen Steinbüchel-Gelände. Die Hoffnung der Stadtplaner mag ja sein, dass alle aufs Rad klettern oder mit der S-Bahn fahren, bestenfalls zuvor mit dem Linienbus zum Bahnhof kommen. Geschehen wird das nicht. Das Auto wird auch in 20, 30 Jahren das dominante Verkehrsmittel sein. Die Zahl der in der Stadtmitte Wohnenden wird sich bis dahin deutlich erhöht haben, mit weitreichenden Folgen.

Vielleicht sollte ich doch mal die Idee mit dem Privatflugzeug weiter verfolgen. Auf den Gladbacher Straßen droht jedenfalls Stillstand. Und Lösungen gibt es bislang nicht.

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