Weil die Räume feucht sind, sucht die Kleiderkammer Kürten-Bechen nach einer neuen Unterkunft.
SozialesKleiderkammer Kürten-Bechen sucht nach einer neuen Bleibe
Vor zwei Jahren startete die neue Kleiderkammer in Kürten-Bechen mit großem Enthusiasmus. Schnell etablierte sich die Sozialeinrichtung, bei der alle Kürtener Bürger gegen einen kleinen Obolus gut erhaltenen Garderobe erhalten können.
Angesichts der zunehmenden Zuwanderung ein Segen für viele Menschen. Neben dem Tafelhaus in Dürscheid ist die Bechener Kleiderkammer mit die wichtigste Sozialeinrichtung in der Kommune.
Förderprogramm läuft aus
Nun aber hat die Kleiderkammer zwei Probleme. Zum einen: Die angemieteten Räume in der ehemaligen Gaststätte an der Odenthaler Straße 2 sind in Teilen feucht. Und: Das Förderprogramm des Landes NRW, Komm-An, läuft zum Jahresende aus. Der Kleiderkammer fehlen damit auch einige Gelder.
Von der Feuchtigkeit seien der Beratungsraum und auch der Seminarraum des Trägervereins „Zuhause in Kürten“ (Zink) besonders betroffen, sagt Kassenwartin Regina Mommer auf Nachfrage. Die Kleiderkammer schaue sich bereits um nach einer neuen Bleibe in der Gemeinde, berichtet die Ehrenamtlerin.
An einigen Wänden seien auch Setzrisse zu sehen, mit einem Feuchtemessgerät sei die Nässe in den Wänden überprüft worden. „Wir wollen im Idealfall komplett umziehen“, sagt Regina Mommer, also mit dem Angebot der Kleiderkammer und den übrigen Angeboten des Vereins „Zuhause in Kürten“. Auch die Nähstube des Fluchtpunkts Kürten ist in der ehemalige Gaststätte untergebracht.
Viele Kürtener nutzen das Angebot
Die Arbeit der Kleiderkammer geht trotz allem wie gewohnt weiter, es gibt die regulären Zeiten, zu denen interessierte Kürtener nach passenden Jacken, Hosen , Schuhen, Pullovern und so weiter schauen können. Und es gibt die Annahmezeiten, zu denen Kürtener gut erhaltene Kleidung abgeben können.
„Der Ansturm der Kürtener ist immer sehr groß“, berichtetet Regina Mommer. Weil viel zu viele Sachen abgegeben würden, gingen regelmäßig Bananenkisten voller Garderobe an die beiden Humanitäre-Hilfe-Vereine in Bergisch Gladbach und Overath; die Helfer bringen die Garderobe anschließend bei ihren Fahrten in die Ukraine oder Litauen. Was die Finanzen betrifft, möchten die Ehrenämtler in den nächsten Wochen bei Kürtener Unternehmen nachfragen.
Es gab einen Vorgänger
Vielleicht gelinge es, Sponsoren zu finden, sagt Regina Mommer. Nur mit den geringen Einnahmen aus der Abgabe der Sachen sei das Angebot schwierig zu tragen.
Die neue Kleiderkammer in Bechen hat eine Vorgeschichte. Eine erste Kleiderkammer in der Gemeinde hatten vor Jahren Ehrenamtlerinnen aus Kürten in der ehemaligen Volksschule von Kürten an der Bergstraße eingerichtet, auch als DRK-Haus bekannt. Mit der Corona-Pandemie geriet dieses Angebot in eine Krise.
Auch das Haus an der Bergstraße erwies sich als baulich ungeeignet. Die überwiegend älteren Frauen, die die Kleiderkammer organisierten, waren nicht mehr in der Lage, die Einrichtung fortzuführen. Die Kürtenerin Christa Küppers hatte daraufhin die Initiative ergriffen und nach einem Platz für eine neue Kleiderkamme gesucht.
In der ehemaligen Bechener Gaststätte Zur Erholung fand Küppers mit ihren Mitstreitern geeignete Räume. Mittlerweile ist die Initiatorin verzogen, eine Gruppe von Ehrenamtlern um Regina Mommer und Paul Mundy führt das Angebot weiter.
Öffnungzeiten: dienstags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr, erster Samstag im Monat von 10-12.30 Uhr. Annahme von Kleidung: montags 15 bis 18 Uhr, erster Samstag im Monat 10 bis 12.30 Uhr