Gladbacher LaurentiusstraßeStadt hält Kurs in Sachen Fahrradstraße
Bergisch Gladbach – Nach den Sommerferien kehrt ein heißdiskutiertes Thema zurück in die Stadtgesellschaft. „Zügig“, so die Stadt, soll es weitergehen in Sachen Fahrradstraße Laurentiusstraße. Gemeint ist die Umwandlung der Straße zur zentralen Radachse der Stadt, als Radvorrangroute, ohne Auto-Durchgangsverkehr, nur für Anlieger zu befahren.
Was bereits Mitte bis Ende August kommen könnte, ist die Bürgerbeteiligung. Die Stadt beschreitet somit ihren eingeschlagenen Weg weiter, die Ampelkoalition unterstützt die Straßenumwandlung.
Bürgerbeteiligung nach den Ferien vorgesehen
„Unmittelbar“ nach Ende der Ferienzeit, betont Stadtsprecher Martin Rölen auf Nachfrage, werde es eine Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung der Straße geben. „Das ist bei uns in der Planung“, sagt der Sprecher. Offen sei noch, in welcher Form diese Beteiligung durchgeführt werde, auch der Termin sei noch nicht fix. Möglicherweise werde es diesen Besprechungstermin auch nur für die Anliegenden der Straße geben und eine Online-Angebot für andere interessierte Bürger.
Vor den Sommerferien hatte die Verwaltung berichtet, dass sich die Bürger in Kleingruppen äußern sollten zu Themenfeldern wie Parkplätze, Verkehrsführung und Verkehrssicherheit. Es geht dabei nicht um das „Ob“, sondern das „Wie“: Anmerkungen sollen aufgenommen werden und anschließend für die weitere Planung „abgewogen“ werden. Seit Öffnung der Laurentiusstraße für das gegenläufige Radfahren per Radschutzstreifen (seit Jahresbeginn) werde die neue Route „zunehmend von der radfahrenden Bevölkerung angenommen“, hatte der Sprecher im Mai berichtet.
Umwidmung für 2023 geplant
Wann genau die Laurentiusstraße zur offiziell ersten Fahrradstraße der Kreisstadt wird, ist noch offen. Ein Planungsbüro erarbeitet gerade eine vertiefte Planung, sagt der Sprecher. Zu erwarten sei, dass 2023 die Umwidmung komme. Wohl nicht im Winter, weil dies die Umbauarbeiten behindern könnte.
Tiefgreifende Umgestaltungen des Straßenraums könnten dabei erforderlich werden, um dann die Durchfahrt für Autos zu unterbinden. Auch der Zweirichtungsverkehr für Autos im mittleren Bereich der Straße steht zur Prüfung, aus Sicherheitsgründen.
Nur Anlieger-Autos dürfen noch rein
Als Fahrradstraße dürfen nur Anlieger-Autos die Laurentiusstraße nutzen. Als Anlieger gelten Parkverkehre zum Parkhaus Marienberg, zu den Parkplätzen an der Buchmühle, Anwohner und deren Besucher sowie Liefer- und Handwerkerverkehre zu Geschäften und Anwohnern. Auch Taxen sollten die Straße weiter nutzen, hatte in einem ersten Gutachten das Büro AB Stadtverkehr (Bornheim) vorgeschlagen.
Nach einer Verkehrszählung nutzten im Januar 2021 täglich 2529 Fahrzeuge die Laurentiusstraße, in Augen der Gutachter eine „eher gering belastete Sammelstraße“. Um Schleichverkehre zu unterbinden, etwa aus Richtung Paffrather Straße und Konrad-Adenauer-Platz, sollte die Paffrather Straße bereits ab Stationsstraße nur noch für Anliegerverkehre sowie Busse und Taxen freigegeben werden. Auch für Hornstraße und Am Broich stehen Anliegerregelungen zur Debatte.
Ein Einfahren von Fahrzeugen in die Laurentiusstraße sollte gegebenenfalls durch eine Schleppkurve eingeengt werden. Ein Abfließen des „deutlich reduzierten Verkehrs“ über die Laurentiusstraße sei unproblematisch, meinen die AB-Gutachter. Bislang sind 16 öffentliche Parkplätze von der Stadt entfernt worden, aus Sicherheitsgründen bei der Einführung des gegenläufigen Radfahrens.