Küchenteam in Lückerath gerettetNeueinstellung für Koch erleichtert Eltern und Kinder
Bergisch Gladbach – Endlich gibt es eine Lösung. Die Frischkochküche für die Kinder von Kita und Offener Ganztagsschule am Standort in Lückerath kann wieder aufmachen. Koch Dragan Saponjic wird wieder eingestellt. Eltern, Lehrer, Erzieher, Betreuer und Kinder sind froh, aber vor allem Dragan Saponjic ist erleichtert: „Das war ein echter Nervenkrieg“, sagt er.
Wann der 51-Jährige seine Küche im Gebäude der GGS Bensberg wieder aufmachen kann, steht aber noch nicht genau fest. „Ich hoffe, so bald wie möglich“, sagt Schulleiterin Karin Cass. Dass die Vertragsverhandlungen am Ende doch noch geglückt seien, sei auch den Eltern von Kita und OGS zu verdanken: „Sie zahlen künftig deutlich mehr Essensgeld“, sagt Karin Cass.
Kündigung des Küchenteams kam ohne Vorwarnung
Wie berichtet, war dem Küchenteam – Saponjic und zwei Küchenhilfen – unter dem zeitlichen Druck des Insolvenzverfahrens des früheren Trägers gekündigt worden. Ohne Vorwarnung, von jetzt auf gleich, mussten sie ihren Arbeitsplatz verlassen. Niemand war darüber vorab informiert, auch Schule, Kita und Politik nicht. Vor allem die 240 Kinder konnten nicht verstehen, warum Dragan Saponjic nicht mehr für sie kochen durfte. Denn er hatte ihnen nicht nur seit acht Jahren frisch gekochte Mahlzeiten serviert und dabei das Augenmerk auf gesunde Ernährung gelegt. Der Koch war fester Bestandteil des Schul- und Kita-Lebens, ging auch auf spezielle Essenswünsche von Geburtstagskindern ein.
Bei einem Elternabend Anfang Februar kritisierten Kita und OGS vehement die Vorgehensweise der Stadt. Stadtverwaltung und Fröbel gGmbH als neuer Träger sicherten zu, nach einer Lösung zu suchen. Zu den gleichen wirtschaftlichen Bedingungen wie bisher habe die Frischkochküche nicht betrieben werden können, begründete die Verwaltung ihr damaliges Vorgehen. Stattdessen stellt seit der Schließung der Frischküche ein Cateringunternehmen die Versorgung der Kinder mit Essen sicher. „Erzieher und Betreuer müssen die zusätzliche Aufgabe übernehmen, das Essen an die Kinder zu verteilen. Das ist anstrengend“, berichtet die Schulleiterin.
Saponjic soll zwei Einrichtungen beliefern
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, habe es viele Verhandlungen „unter rechtlich schwierigen Sachlagen“ gebraucht, bis ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für die Rettung der Küche habe gefunden werden können. Das bedeutet: Alle Beteiligten hätten finanzielle Zugeständnisse machen müssen. Für Dragan Saponjic bedeutet das Lohnverzicht, erzählt er.
Vereinbart wurde, dass die städtische Tochter GL Service gGmbH das Küchenpersonal einstellt. Das gilt auch für die Zeit des Neubaus der Schule, wenn der Unterricht in Containern stattfindet und vor Ort kein Küchenbetrieb möglich ist. Saponjic soll in der Bauzeit von einer Küche der GL-Service aus die beiden Einrichtungen mit Essen beliefern. Nach dem Einzug in das neue Gebäude will Fröbel dem Küchenpersonal anbieten, es zu übernehmen.
„Ich bin erleichtert“, sagt Dragan Saponjic, „zwischenzeitlich hat es wirklich nicht gut für mich ausgesehen.“