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PlakateWahlhelfer im Superwahljahr fehlen – Kreatives Werben in Bergisch Gladbach

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Vier Plakate für Wahlhelfer haben die Berufsschüler gestaltet. Die Poster sollen Aufmerksamkeit erzeugen.

Bergisch Gladbach – Superman ist Demokrat: Der bekannte Comicheld will mitmischen bei den anstehenden Abstimmungen im Superwahljahr.

Jedenfalls wenn es nach Schülern der Fachoberschule für Gestaltung am Berufskolleg Bergisch Gladbach geht. Die haben für die Stadt vier Plakate entworfen, die junge Erwachsene animieren sollen, sich als Wahlhelfer zu engagieren. Denn 2017 muss das städtische Wahlbüro die Landtagswahl im Mai und die Bundestags- sowie die Landratswahl im September durchführen.

Und für diese Wahlen fehlt es an Wahlhelfern, die in den Wahllokalen den ordnungsgemäßen Ablauf überwachen. „Wir haben einen festen Stamm von Helfern, aber viele sind inzwischen schon recht alt. Es mangelt an jüngeren Leuten“, sagt Frank Bodengesser vom Wahlbüro.

Um den Nachwuchs für ein demokratisches Engagement anzuwerben, will er in diesem Jahr neue Wege gehen – gemeinsam mit anderen Wahlämtern im Rheinisch-Bergischen Kreis, die ähnliche Probleme haben.

Die Institution

Das Berufskolleg Bergisch Gladbach feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Längst ist die Einrichtung, die aus dem Berufskolleg Kaufmännische Schulen und dem Berufskolleg Bergisch Gladbach für Ernährung und Hauswirtschaft, Gestaltung, Sozial- und Gesundheitswesen sowie Technik besteht, mehr als die Berufsschule alter Prägung. Rund 3500 Schüler drücken hier die Schulbank, um einen Schulabschluss zu machen oder kombinieren ihre theoretische Ausbildung mit einer praktischen. Vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur können hier alle Abschlüsse gemacht werden.

In loser Folge stellen wir einige der hier möglichen Ausbildungsgänge vor. Heute: die Fachoberschule für Gestaltung. (spe)

Beim Mädchentag in Bergisch Gladbach im vergangenen Jahr waren ihm Plakate ins Auge gefallen, die Berufskolleg-Schüler gestaltet hatten. Und ein Blickfang für junge Menschen, das eben sollen auch die Plakate sein, mit denen die Stadt um Wahlhelfer werben will. Gut sichtbar sollen die Poster, versehen mit städtischem Logo und QR-Code, künftig an öffentlichen Plätzen, etwa an Bushaltestellen und in den 50 City-Light-Kästen hängen.

Projektarbeiten spielten im Lehrplan der Fachoberschule für Gestaltung eine zentrale Rolle, so Lehrerin Christine Dienemann. Der Auftrag der Stadt sei daher für die Gestalter, die am Berufskolleg unterrichtet werden, eine besonders spannende Aufgabe.

Ein Jahr lang dauert ihre Ausbildung, die klassische Unterrichtsfächer ebenso umfasst wie Techniken für kreative Gestaltung. Für den Studiengang bewerben können sich Schüler mit dem Zeugnis der Fachoberschulreife und dem Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Bereich Gestaltung.

Nach ihrer Zeit am Berufskolleg können die Schüler, mit dem Fachabitur in der Tasche, eine Berufsausbildung anschließen oder an einer Fachhochschule studieren. Aufbauend auf ihre erlernten Fertigkeiten etwa Gestaltungstechnik, Produkt- , Medien- oder Produktdesign, aber auch fachfremde Fächer.

„Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“, lautete das Motto, nach dem die Schüler in der Projektwoche ihre Plakate entwerfen sollten. Besonders junge Menschen sollen anbeißen und zu einem Einsatz als Wahlhelfer animiert werden. So sparten die 20 Schülerinnen und acht Schüler in ihren vier Entwürfen nicht an Farbe und Effekten.

„Bunt, poppig, wenig Text“, sagt Niklas Wingerath, seien die Mittel, mit denen der Entwurf, an dem er mitgearbeitet hat, Aufmerksamkeit erregen soll. Und so entstanden in der Werkstatt des Berufskollegs Blickfänge in Pop-Art. „Du hast die Wahl!“, steht auf einem der Plakate. Die hat nun auch die Stadt. Bei der Auswahl des Siegerentwurfes.