Auf einer Bürgerversammlung ist die Planung für den Mehrgenerationenpark in Refrath vorgestellt worden. Auf klassische Spielgeräte wird verzichtet.
Toiletten, SpielgeräteStadt kann nicht alle Wünsche für Refrather Mehrgenerationenpark erfüllen
Es tut sich endlich etwas beim Projekt Mehrgenerationenpark in Refrath. Im August dieses Jahres soll die neugestaltete Grünfläche an der Wilhelm-Klein-Straße eingeweiht werden – als Ort der Entspannung, als Treffpunkt und als Spielfläche. Das ist die gute Nachricht. Aber nicht alle Wünsche der Refrather wie etwa die Installation einer Toilette können umgesetzt werden – weil sie zu teuer sind oder nicht ins Konzept passen. Deshalb kam beim Infoabend am Freitag im voll besetzten Saal in der Gaststätte „Zur Ewigen Lampe“ nicht nur Freude auf.
„Es gibt kein einziges Spielangebot für kleine Kinder wie einen Sandkasten oder eine Rutsche“, kritisierte eine Frau. Andere Zuhörer sind enttäuscht , weil keine Toilette vorgesehen ist. Christian Nollen, Leiter der städtischen Abteilung Stadt-Grün, erklärte: „Auf klassische Spielgeräte verzichten wir hier bewusst, um den Charakter des Parks nicht zu zerstören.“ Stattdessen sollen Flächen zum freien Spiel oder Sport wie Yoga bewusst erhalten bleiben.
Keine einzige öffentliche Toilette
Das Toilettenproblem – in Refrath gibt es nicht eine einzige öffentliche Toilette – müsse an zentraler Stelle im Ort und nicht im Park gelöst werden. „Ich verstehe die Not“, sagte Nollen, aber Verwaltung und Politik hätten dies so entschieden. Abgesehen davon hätte die Investition in eine solche Sanitäranlage die Hälfte des für die Aufwertung des Parks zur Verfügung stehenden Budgets verschlungen. Die Stadtverwaltung berechnete 2020 die Kosten mit 285.000 Euro.
Der Refrather Bürger- und Heimatverein unterstützt das Projekt von Anfang an aktiv mit einer Spendensammlung: 10 000 Euro stehen aktuell noch zur Verfügung, sagte Christopher Schmitt vom Heimatverein. Eine Dreier-Baumgruppe soll den zentralen Punkt der 2500 Quadratmeter großen Grün-Anlage bilden – als Ersatz für den markanten Baum, der dort in der Mitte gestanden hat, aber aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Möglich macht die Anschaffung der drei Blumeneschen die Einzelsachspende einer Anwohnerin in Höhe von 10 000 Euro.
„Dort und an drei weiteren Standorten werden Parkbänke aufgestellt“, berichtete Birgitta Höller, mit ihrem Unternehmen spezialisiert auf Gartengestaltung und beauftragt mit der Entwurfsplanung. Als weitere Sitzmöglichkeiten dienen eine Hockerbank ohne Lehne, eine Sitzmauer sowie Findlinge aus Grauwacke. Die Boule-Bahn wird verbreitert und saniert.
Höller zählte noch weitere Details der Planung auf: Rampen, um die Barrierefreiheit herzustellen. Sechs Mülleimer statt bisher zwei, um hoffentlich dem Müllproblem Herr zu werden. Zwei Wände für Graffiti, um Jugendlichen ein Angebot zu machen. Sträucher mit essbaren Beeren. Ein Schachbrett, ein Trampolin und zwei Balancierstangen. Und sogenannte Greenboxen, wo jeder zusammen mit dem örtlichen Obst- und Gartenbauverein gärtnern kann. Alle 27 Bäume, die die Wiese einrahmen, sollen stehen bleiben.
Das Geld reicht nicht aus
Für zwei Elemente reicht das Geld nicht mehr aus, das steht schon fest: „Die Slackline und die Landschaftsliege können in diesem Jahr nicht umgesetzt werden“, sagt Christian Nollen. Die Anschaffungen müssten verschoben werden. Das Budget sei ausgereizt wegen der enorm gestiegenen Baukosten.
„Das Wichtigste ist für uns, dass das Projekt nicht stirbt, weil Geld fehlt“, betont Winfried Krux, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins, und signalisiert die Bereitschaft des Vereins, sich weiter einzubringen. Beim strittigen Punkt, zusätzliche Laternen aufzustellen als Maßnahme gegen Vandalismus, konnte Nollen die meisten im Saal mit seiner Begründung überzeugen: „Refrath ist bereits so verdichtet. Für die Tiere benötigen wir dunkle Stellen als Rückzugsräume.“
Vorbeugend solle aber bei den Bauarbeiten ein Kabelkanal verlegt werden, falls sich die Anforderungen eines Tages ändern sollten.