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NebenkostenDer Schock für die Mieter in Rhein-Berg kommt erst zeitverzögert

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Der Beratungsbedarf der Geschäftsstelle des Mietervereins in Bergisch Gladbach ist enorm gestiegen. 

Rhein-Berg – Der Nebenkostenschock wird erst mit Verzögerung bei den Mietern ankommen, sagt Hans Jörg Depel, Geschäftsführer des Mietervereins Köln bei der offiziellen Einweihung der neuen Geschäftsstelle in Bergisch Gladbach. „Die Energiepreise sind ja erst in den letzten Monaten Wochen so gestiegen, also tauchen sie erst in der nächsten Nebenkostenabrechnung 2023 auf.“ Besonders stark betroffen werden Menschen mit geringem Einkommen, aber auch Rentner sein.

Das Ziel müsse sein, Kündigungen zu vermeiden, betont Depel, „wenn jemand nur wenig verdient, woher soll er das Geld denn hernehmen?“ Besser seien Ratenzahlungen, allerdings sei der Vermieter nicht dazu verpflichtet, diese zu akzeptieren. Der Mieterverein warne seine Mitglieder deshalb im Vorfeld: „Legt Euch Geld zurück oder versucht die Vorauszahlungen zu erhöhen.“

Mieterverein mit neuer Adresse in der Nähe des S-Bahnhofs

Angesichts steigender Preise verzeichnet auch die Geschäftsstelle des Mietervereins in Bergisch Gladbach, zuständig für die Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis, einen hohen Beratungsbedarf von Mietern. Das neue Büro an der Paffrather Straße 30 bietet dafür nicht nur mit drei Beratungsräumen mehr Platz, sondern ist jetzt auch barrierefrei über einen zweiten hinteren Eingang zu erreichen: „Jetzt haben wir 170 Quadratmeter. Am alten Standort an der Hauptstraße 339 mussten wir mit einem Drittel der Fläche auskommen“, berichtet Franz-Xaver Corneth, Vereinsvorsitzender seit 2007.

Mieterverein

Schlichter-Rolle

80 000 Beratungen gibt der Mieterverein pro Jahr, telefonisch, persönlich und online. Nur 2,8 Prozent der Fälle landeten vor Gericht, berichtet , Vorsitzender Franz Xaver Corneth. (ub)

Noch wichtiger ist ihm aber fast die neue, zentrale Lage: „Durch die Nähe zum S- und Busbahnhof ist es jetzt kein Problem mehr, uns mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass das Büro des Mietervereins Tür an Tür liegt mit der Geschäftsstelle von Haus & Grund Rhein-Berg, Interessensvertretung der privaten Eigentümer. „Wir werden eine Menge an Portokosten sparen“, meint Depel.

Die Wohnungsnot ist das größte Problem

Landrat Stephan Santelmann begrüßt bei seinem Besuch am Montag ebenfalls die „bessere Erreichbarkeit“. Der Mieterverein komme gerade in diesen schwierigen Zeiten eine große Bedeutung zu, wenn es darum ginge, Lösungen zu finden. Diese Rolle des Mietervereins als „unverzichtbarer Ratgeber und Unterstützer“ schätzt auch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein. Wie Stein betont, ist der Mieterverein auch Teil des „Runden Tisches Wohnen“, wo das neue Wohnraumkonzept der Stadt Bergisch Gladbach mit den Akteuren der Wohnungswirtschaft, Politik und Verwaltung auf seine Praxistauglichkeit und Wirksamkeit diskutiert wird.

„Das größte Problem war und ist, dass wir nicht genügend Wohnungen haben“, stellt Depel fest. Ein zunehmendes Problem sei, dass Menschen, die in Rente gehen, sich die Miete in Bergisch Gladbach nicht mehr leisten könnten: „Es ist wichtig zu erkennen, dass die Mieterinteressen auch von sozialer Bedeutung sind. Wenn Menschen mit geringem Einkommen und Ältere sich das Wohnen hier nicht mehr leisten können, verändert sich auch die Stadtgesellschaft.“

Immer mehr Menschen müssen wegziehen

Auf Bergisch Gladbach werde das Problem zukommen, dass immer mehr Leute wegziehen müssten. Der Mieterverein unterstütze deshalb ausdrücklich den geplanten Baulandbeschluss, der in seinem Entwurf eine Quote von 30 Prozent für sozial geförderten Wohnraum bei Neubauprojekten vorsieht.

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Die Wohnungsnot sorge zudem für viele Eigenbedarfskündigungen: „Leider machen die Gerichte es den Vermietern dabei leicht“, kritisiert Depel und nennt ein weiteres Thema, das seit einiger Zeit nach vorne dränge Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Lärms, etwa durch laute Musik.