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Ideen vorgestelltDas könnte aus der Laurentiusstraße in Bergisch Gladbach werden

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Wird die Laurentiusstraße zu einer Sackgasse?

Bergisch Gladbach – Diese Idee der Verkehrsplaner ist neu: Die künftige Fahrradstraße Laurentiusstraße könnte zu einer Sackgasse für Autofahrer werden; zu einer Straße, auf der zur Odenthaler Straße hin nur die Radfahrenden passieren können.

In Wohnstraßen sind solche Varianten nicht ungewöhnlich, bei einer Straße in der Stadtmitte wäre dies ein Novum. Für den Durchgangsverkehr, der die Laurentiusstraße derzeit intensiv nutzt (rund 2530 Fahrzeuge am Tag), wäre die Umfahrungsstrecke als Alternative zur staugeplagten Stadtmitte damit verschlossen und auch unattraktiv. Die Sackgasse würde wohl den Vorteil bieten, dass die Kontrolle der Falschfahrer überschaubar intensiv ausfiele, es würde ja kaum noch welche geben. Eine Durchfahrt für normale Autofahrer ist in Fahrradstraßen sowieso strikt verboten.

Gladbacher Planer prüfen Varianten

Die Einbahnstraßenvariante ist jedenfalls eine Möglichkeit, die die Planer derzeit prüfen. Die städtische Rad- und Fußverkehrsbeauftragte Maren Hesselmann hatte am Dienstagabend, auf der mit 120 Zuhörern sehr gut besuchten Bürgerversammlung im VHS-Haus zur Umgestaltung der Laurentiusstraße, eine Folie dabei, auf der die Möglichkeit der Sackgasse aufgelistet war. Noch sei die Stadt in der Phase des Entwurfs, berichtete Hesselmann. Vorschläge der Anwesenden nahmen die Verkehrsplaner mit, bis 31. August kann jeder über die Homepage der Stadt Eingaben machen.

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Bürgerversammlung im Haus der Volkshochschule. Es referiert der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne).

Aufregerpotenzial gab es auch anderer Stelle. Kaum hatte die Bürgerversammlung begonnen, war wegen der Parkplatzfrage die Empörung bei einigen Anwesenden groß. Da hatte nämlich die Rad- und Fußverkehrsbeauftragte erklärt, dass im Bereich der oberen Laurentiusstraße nun doch alle neun öffentlichen Parkplätze wegfallen könnten, die Schleppkurven der Müllfahrzeuge spielten da eine Rolle. Die Wegnahme der Parkplätze sei eine mögliche Idee im bisherigen Entwurf der Stadtplaner, orientiert an den Vorgaben zu Fahrradstraßen.

Anwohner bezichtigt Galdbacher Bürgermeister der Lüge

Anwohner Felix Nagelschmidt meldete sich umgehend zu Wort, er hatte sich für den Erhalt der Parkplätze eingesetzt und eine Klage am Verwaltungsgericht erwogen. Für ihn stehe jetzt fest, dass Bürgermeister Frank Stein (SPD) „gelogen“ habe, im März sei ja ein Kompromiss mit dem Bürgermeister gefunden worden; dazu habe es auch eine städtische Pressemitteilung gegeben, vier halbseitige Parkbuchten sollten bleiben, auch für die Kunden der Geschäfte an der Straße.

Offenbar habe der Bürgermeister seine Leute „nicht im Griff“, meinte Nagelschmidt am Tag nach der Versammlung. Damit stehe auch wieder seine Klage am Verwaltungsgericht im Raum, auch ein Absperren des Gehwegs mit Zäunen aufgrund historischen Wegerechts wäre denkbar. „Die Planer wollen die Parkplätze da weghaben“, meint Nagelschmidt.

Bergisch Gladbach: Fahrradstraße wird 2023 umgesetzt

Zur Absprache zwischen Stein und Nagelschmidt nahmen der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) und die Abteilungsleiterin Mobilität und Stadtentwicklung, Wiebke Krause, in der Versammlung keine Stellung. Hier und heute gehe es um die Entwürfe, die sich aus den Vorgaben zur Fahrradstraße ergeben würden. Die Stadt werde die Bürgereingaben bearbeiten, die Politik am Ende entscheiden, beschied Migenda. 2023 werde die Fahrradstraße umgesetzt.

Vieles weitere dazu ist aktuell aber noch offen: Zur Verkehrsführung der Fahrradstraße gab es am Dienstagabend keine Informationen. Hier seien im September noch Gespräche mit Fachexperten ausstehend, sagte Migenda. Dass die Fahrradstraße komme, sei aber beschlossene Sache und von der Politik entschieden. Die Radfahrenden seien „Gastgeber“, die Autofahrer die „Gäste“ in der künftigen Laurentiusstraße, ergänzte Miriam Hesselmann. Die Stadt mache mit dieser Straße den Anfang, weitere Fahrradstraßen folgten.

Kein Veränderungswunsch

Ideen zur Umgestaltung stellten die Planer vor, es gibt ein ganzes Füllhorn: etwa eine Kanzel für den barrierefreien Übergang am Marktplatz, eine Deckensanierung in Höhe des Rathauses, Erhalt von Parkflächen an der unteren Laurentiusstraße, Einrichtung einer Lieferzone und/oder von zwei E-Ladesäulen, breite Trennlinien an den Parkzonen, um Türöffner-Unfälle (Dooring) zu vermeiden, Fahrradparkplätze zwischen Broich und Hornstraße, Pflanzkübel um die Breite der Fahrbahn zu verringern, Aufstellflächen und Einfuhrschleusen für Radler.

In kleinem Kreis diskutierten die Anwesenden anschließend das Für und Wider der Vorschläge. In der Abschlussrunde machten einige Anwohner recht eindeutige Aussagen: Sie seien ja zufrieden mit der jetzigen Situation, der Umbau zur Fahrradstraße werde von ihnen nicht gewünscht. Zustimmung zum Projekt gab es auch, er kam unter anderem von Vertretern der Radfahrverbände und von den Grünen. Der Beigeordnete wertete den Abend sehr konstruktiv.

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