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StädtepartnerschaftsfestNachbarn aus Nahost zeigen Mut zur Freundschaft

Lesezeit 3 Minuten

Das Kunstwerk „Key to Friendship“, das die israelische Künstlerin Orna Ben-Ami geschaffen hat, ist der Blickfang auf dem neuen Ganey-Tikva-Platz.

Bergisch Gladbach – Sie sind aufeinander zugegangen, haben sich lächelnd die Hand gegeben und freundlich miteinander gesprochen. Am Wochenende feierte Bergisch Gladbach seine Städtepartnerschaften und dabei trafen auch der stellvertretende Bürgermeister William N. Shaer (Beit Jala, Palästina) und Lizy Delaricha (Ganey Tikva, Israel) aufeinander. Am Sonntag kam der israelische Botschafter zu der Enthüllung des Kunstwerkes „Key to Friendship“ auf den neu eingeweihten Ganey-Tikva-Platz an der Kirche zum Heilsbrunnen in Hebborn.

Ein freundliches Miteinander

Freitagabend im Gladbacher Restaurant „Il Mirto“: Erstmalig begegneten sich dort die Delegationen aus Israel und Palästina. Beobachter sprechen von herzlichen Begegnungen zwischen den Vertretern der beiden Gladbacher Partnerstädte.

Am Samstag am S-Bahnhof gab es dann das erste Aufeinandertreffen offizieller Amtsinhaber der beiden Städte auf dem Platz der Partnerstädte, den Bürgermeister Lutz Urbach an diesem Tag einweihte. Dort gingen Shaer und Delaricha freundschaftlich miteinander um, begrüßten sich und tauschten sich aus.

Händeschütteln zwischen offiziellen Vertretern aus Israel und Palästina sieht man weltweit nicht alle Tage, und beide bewiesen mit diesen herzlichen Gesten Mut. Mut zur Freundschaft, für die die Städtepartnerschaften stehen. Beide haben durch diese freundlichen Begegnungen in ihrer jeweiligen Heimat zumindest mit harter Kritik zu rechnen.

Beit Jala liegt in der israelisch kontrollierten Zone des Westjordanlandes. Die zwei Kilometer von Betlehem liegende Stadt ist von einer Mauer umgeben, die Israel vor Terroranschlägen schützen soll. Das Alltagsleben in der Stadt ist entscheidend geprägt durch die zum Teil bis zu acht Meter hohe Grenzanlage.

Auch Mauerbau wurde angesprochen

Urbach sprach am Samstag auch die Fortsetzung des Mauerbaus an, und auch das ist angesichts der Anwesenheit von israelischen Vertretern eine mutige Entscheidung gewesen. Neben Delaricha und Shaer waren auch ranghohe Vertreter von insgesamt vier weiteren Partnerstädten zu der Einweihung des Platzes der Partnerstädte gekommen. Urbach enthüllte dabei einen Wegweiser, der Richtung und Entfernung zu den insgesamt zehn Partnerstädten anzeigt.

Anschließend ging es zu einem gemeinsamen Rundgang über das Stadtfest. Urbach besuchte dabei auch den Stand des Gladbacher Künstler Helmut Brands, der für den Partnerstädteverein Ganey Tikva das Werk „Jachad“ (hebräisch: Zusammen) geschaffen hat.

Am 14. November werden die drei zwei Meter hohen Figuren, die sich die Hand geben, in der israelischen Stadt enthüllt. Als Geschenk Gladbachs an Ganey Tikva und als Dankeschön für das Kunstwerk „Key to Friendship“, das am Sonntagmorgen auf dem Ganey-Tikva-Platz an der Kirche Zum Heilsbrunnen in Hebborn enthüllt wurde.

Schlüssel zeigt Silhouetten der Städte

Der zwei Meter große, rostfarbene Schlüssel, der von der israelischen Bildhauerin Orna Ben-Ami geschaffen wurde, besteht aus den Silhouetten der beiden Städte Gladbach und Ganey Tikva.

Bergisch Gladbachs Bürgermeister bewies auch hier Mut, indem er die kontroverse Diskussion um das Schlüssel-Symbol ansprach. Unter Palästinensern ist der Schlüssel Sinnbild für die Vertreibungen 1948 durch Israel. Sogar der israelische Botschafter in Deutschland war zur Einweihung nach Hebborn gekommen.

„Die Städtepartnerschaften sind ein elementarer Baustein der Beziehungen zwischen Israel und Deutschland“, sagte Yakov Hadas-Handelsmann. „Nichts kann diese Kontakte von Mensch zu Mensch ersetzen, nur so können echte Freundschaften entstehen.“