Blind AuditionsSo erlebte ein Gladbacher die erste Runde bei The Voice of Germany
Bergisch Gladbach/Berlin – Eigentlich ist das doch eine Nummer zu groß. Das dachte sich Christian Torez immer, wenn er im Fernsehen die Castingshow „The Voice of Germany“ schaute. Ein Ziel setzte sich der Bergisch Gladbacher Sänger trotzdem: Spätestens mit 25 Jahren will er mal dabei gewesen sein. Jetzt ist Torez 25. Und dabei.
„Das war schon immer ein großer Traum“, erzählt der Gladbacher, der abseits von der Musik als Fotograf und Make-up-Artist arbeitet. Nebenberuflich ist er auf Instagram aktiv und hat 121.000 Follower. Influencer nennt er sich aber nicht, mit Werbung habe er nicht viel am Hut. „Creator“ nennt er die Tätigkeit, die er im sozialen Netzwerk betriebt. Er nimmt seine Follower mit zu seinen musikalischen Ausflügen, aber auch zu Stationen seines Hauptberufs.
Zwölfte Staffel von The Voice of Germany
Vor Kurzem ist die zwölfte Staffel der Gesangscastingshow gestartet. Das Prinzip: Die Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich per Video und werden zu einem Vorcasting nach Berlin eingeladen, die, anders als zum Beispiel bei Deutschland sucht den Superstar, nicht aufgezeichnet werden.
Die dort ausgewählten Sängerinnen und Sänger werden dann zu den sogenannten Blind Auditions eingeladen, die wie alle Show in Berlin aufgezeichnet werden. Blind Auditions, weil die Juroren – in diesem Jahr Peter Maffay, Stefanie Klos von Silbermond, Rea Garvey und Mark Forster – im Studio mit ihren drehbaren Sesseln den Kandidaten zunächst den Rückenzugewandt haben. So sollen sie sich nur auf den Gesang konzentrieren können.
Bergisch Gladbacher bei Coaches begehrt
Die Kandidaten singen dann mit Begleitung einer Liveband und gefällt den Juroren das, was sie hören, betätigen sie einen großen roten Knopf, den Buzzer, und der Sessel schnellt herum. Der Kandidat hat nach seinem Auftritt dann die Möglichkeit, sich einem der Juroren, der sich umgedreht hat, anzuschließen. Für den Rest der Show ist das Talent dann in dessen Team und wird vom erfahrenen Musikstar trainiert.
Im besten Fall drehen sich also alle vier Juroren um, dann hat der Kandidat die große Auswahl. Und genau das ist Christian Torez aus Bergisch Gladbach passiert. Er schaffte tatsächlich einen Viererbuzzer und wählte Rea Garvey. Dem inzwischen solo erfolgreichen Iren war im Jahr 2000 mit seiner Band Reamonn der Durchbruch gelungen. „Ich find ihn einfach wahnsinnig sympathisch“, begründet Torez seine Wahl. Außerdem glaubt er, dass die beiden musikalisch gut zusammenpassen. „Ich war aber wirklich ganz doll hin und her gerissen. Peter Maffay war zum Beispiel ein Held meiner Kindheit. Ich hab immer Tabaluga gesungen.“
Gladbacher kommt aus musikalischem Elternhaus
Christian Torez singt, seitdem er denken kann. Er kommt nämlich aus einer musikalischen Familie, hat erst Blockflöte, dann Gitarre und Klavier gelernt. Sein Traum ist es, von Musik irgendwann einmal leben zu können. „Ich weiß, dass das ein schwieriger Weg ist“, sagt er. Zunächst habe er nur für sich gesungen, so etwas wie eine Band hat er auch heute nicht. Er hat vieles, was er gesungen hat, auf Instagram veröffentlicht. Dadurch ist er in der Vergangenheit an Auftritte gekommen, konnte beispielsweise Bühnenerfahrung auf einem Christopher Street Day-Event vor 30.000 Leuten in Zürich sammeln.
Der Auftritt bei The „Voice of Germany“ war trotzdem etwas ganz anderes für ihn, wie er beschreibt. „Man kann es anfangs gar nicht realisieren“, erinnert er sich an die ersten Momente auf der Bühne zurück. Zwar habe er den Song „Another love“ von Tom Odell mit der Studioband zuvor geprobt, „aber da auf der Bühne zu stehen ist ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann“. Und überhaupt die Band: Die Energie fließe förmlich durch einen hindurch, wenn man mit den Musikerinnen und Musiker spiele, gerät der Bergisch Gladbacher Sänger ins Schwärmen.
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Nach den Blind Audition stehen bei The Voice of Germany die Battles (Gefechte) an. Darin singen zwei Talente desselben Teams gemeinsam einen Song. Am Ende muss der Coach aber entscheiden, mit welchem der beiden er in die nächste Runde gehen will. Torez’ Aufzeichnung ist schon gelaufen. Ob er es geschafft hat, darf er nicht sagen. Die Ausstrahlung ist im September.