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Reaktion auf MagdeburgVerändertes Sicherheitskonzept für Gladbacher Weihnachtsmarkt

Lesezeit 2 Minuten
Ein Wagen des Ordnungsamtes versperrt die Zufahrt zum Gladbacher Weihnachtsmarkt - das ist Teil des neuen Sicherheitskonzeptes nach Magdeburg.

Ein Wagen des Ordnungsamtes versperrt die Zufahrt zum Gladbacher Weihnachtsmarkt - das ist Teil des neuen Sicherheitskonzeptes nach Magdeburg.

Nach dem Magdeburger Anschlag blockieren Fahrzeuge des Ordnungsamtes die Zugänge für Autos.

Auf dem Weihnachtsmarkt am Konrad-Adenauer-Platz herrscht am Montag, 23. Dezember, gegen Mittag reges Treiben: Menschen strömen von der Fußgängerzone auf die Stände zu, betrachten Mützen und Laternen, essen Reibekuchen oder trinken einen Glühwein. Doch etwas ist neu. Seit dem Terroranschlag mit einem Auto auf einen Magdeburger Weihnachtsmarkt am vergangenen Freitag wurde der Sicherheitsaufwand erhöht. An den Eingängen des Marktes stehen Wagen vom Ordnungsamt, die die Zugänge für Autofahrer blockieren sollen.

„Am Samstag wurden die Wagen hier positioniert. Bisher ist nichts passiert, alles war ruhig“, sagt Sabine Zimmer, die für das Ordnungsamt tätig ist. Auch die Polizei zeigt sich zuversichtlich. Die Weihnachtsmärkte im Kreisgebiet der Polizei seien bisher sehr friedlich verlaufen, erläutert Carina Höfelsmann von der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei auf Anfrage. „Aufgrund der aktuellen Lage werden wir die polizeiliche Präsenz auf den Weihnachtsmärkten etwas erhöhen, um insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger ansprechbar zu sein und um das Sicherheitsgefühl zu stärken.“

Gemischte Gefühle bei Besuchern und Händlern

Die Gefühle der Weihnachtsmarktbesucher und auch die der Händler sind jedoch gemischt. „Als wir hergekommen sind, hab ich mir die Autos angeguckt und gedacht: Ein Auto kommt da noch vorbei“, bemerkt Max Adams, ein Besucher des Marktes. „Je mehr Präsenz gezeigt wird, desto besser. Die Leute vom Ordnungsamt zu sehen, hilft. Aber Polizei wäre mir lieber“, ergänzt seine Begleitung Linda Scholt. Jürgen Münsterteicher, einer der Betreiber des Sozialstands des Vereins „einfach gemeinsam“, sieht die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls kritisch: „Wenn hier einer einen Anschlag verüben will, der macht das. Auch ohne Auto.“

Konrad und Anneliese Büscher, die regelmäßig den Weihnachtsmarkt in Gladbach besuchen, haben keine Bedenken. „Wir haben uns keine Sorgen gemacht, bevor wir hergefahren sind“, sagt Konrad Büscher. Ähnlich unbesorgt zeigt sich Markus Stümper, Veranstalter des Weihnachtsmarktes. „Wir haben die Auflagen zum Schutz erfüllt und es gab eine Gedenkminute für den Anschlag in Magdeburg“, berichtet er. „Trotzdem ist der Markt gut besucht.“ Gerade der vergangene Freitag sei „bombastisch“ gelaufen und auch am 23. Dezember, dem letzten Tag des Weihnachtsmarktes, werde es voraussichtlich noch mal so richtig voll werden, so der Veranstalter. „Wir wollen zeigen: Uns kriegt ihr nicht klein!“