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Ende der AmpelWie sich die Parteien in Bergisch Gladbach auf den Wahlmarathon einstellen

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Kommen früher als gedacht: die Wahlplakate für die Bundestagswahl.

Kommen früher als gedacht: die Wahlplakate für die Bundestagswahl.

Auf das Ende der Ampel reagieren alle erleichtert - auch wenn jetzt viel Arbeit vor Ort wartet.

Noch weiß niemand so genau, wann sie denn kommen die Neuwahlen für den Bundestag. Aber für die Wahlkämpfer vor Ort ist klar, dass sie ihre Jahresplanung ganz neu denken müssen. Dabei trifft die Nachricht der vorgezogenen Wahlen – turnusgemäß sollte ja eigentlich im September gewählt werden – die Parteien mehr oder weniger unvorbereitet. Wir haben uns in Bergisch Gladbach umgehört.

Bei der CDU steht man nach Aussage von Parteichef Thomas Hartmann schon seit längerem in Bereitschaft. „Ich bin organisatorisch deshalb total entspannt“, sagt er. Es sei bekannt, dass im Konrad-Adenauer-Haus die Vorbereitungen für die Wahl schon seit längerem auf Hochtouren laufen. Dabei seien die Christdemokraten vor Ort hoch motiviert: „Wir freuen uns auf den Wahlkampf.“ Auch programmatisch müsse nicht lange geknobelt werden. Die Themen Wirtschaft und Migration stünden ganz oben. Schwierig allerdings der Ausblick auf mögliche Mehrheiten. Die FDP sei sicher der Wunschpartner – sowohl im Bund als auch beim Blick auf die nächste Kommunalwahl.

Die Parteibasis ist nicht zerstritten, sondern sehr stabil
FDP-Parteichef Christian Kunze

Die FDP in Bergisch Gladbach trifft die Nachricht von vorgezogenen Neuwahlen zu einem Zeitpunkt, in der es im Ortsverband kräftig knarrt. Zuletzt hatte Rita Rick-Blunck, die ehemalige Parteivorsitzende, den Ortsverband verlassen und war in die Mülheimer FDP gewechselt. Insbesondere die Nähe zur CDU passte ihr überhaupt nicht. In Gladbach haben sich die Liberalen hinter den CDU-Bürgermeisterkandidaten Alexander Flesch gestellt. Parteichef Christian Kunze: „Die Parteibasis ist nicht zerstritten, sondern sehr stabil.“ Er verweist auf „große Schnittmengen“ mit der CDU, sieht dennoch eine Kernaufgabe der Liberalen darin, sich von der CDU inhaltlich abzugrenzen.

Kunze sieht in den vorgezogenen Bundestagswahlen auch einen Vorteil für alle Kommunalpolitiker. „Die Kommunalwahl im Herbst wird nicht im Schatten der Bundestagswahl stattfinden.“ Die Kommunalwahlen sind für den 14. September terminiert. Etwaige Stichwahlen würden auf den 28. September fallen – dem ursprünglichen Termin der Bundestagswahl.

Beim Rausschmiss von Christian Lindner haben wir wieder den alten Olaf Scholz gesehen
SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus Waldschmidt

Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Klaus Waldschmidt, reiht sich ein bei den Erleichterten: „Beim Rausschmiss von Christian Lindner haben wir wieder den alten Olaf Scholz gesehen.“ Waldschmidt ist sicher, dass Scholz auch der Kanzlerkandidat der SPD werden wird. Und er glaubt daran, dass die Stimmung vor Ort bei den Sozialdemokraten noch gewendet werden kann. „Wir werden uns als Einheit präsentieren.“ Mögliche Wahlkampfstände auf dem Konrad-Adenauer-Platz bei Eis und Schnee seien allerdings eine Herausforderung. Dabei überrascht Waldschmidt mit einer Aussage zu den wichtigen Wahlthemen. „Ich denke, wir werden das Thema der Renten in den Mittelpunkt stellen.“

Theresia Meinhardt, die Fraktionschefin der Grünen in Bergisch Gladbach, sieht in dem Bundestagswahlkampf den Auftakt für ein insgesamt spannendes Wahljahr. „Wir werden vom Bundestagswahlkampf direkt in den Kommunalwahlkampf übergehen müssen.“ Auch wenn sie letztlich über das Ende der Ampel in Berlin erleichtert sei, habe sich diesen Wahlmarathon sicher keiner gewünscht.

Inhaltlich erwartet sie allerdings keine Überraschungen: „Die Grünen werden immer die Themen Umwelt und Klima ins Zentrum stellen – das ist unsere Kernkompetenz.“