Bericht im GesundheitsausschussGesundheitsamt verbessert Pandemie-Management
Rhein-Berg – Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat innerhalb der Bergisch Gladbacher Kreisverwaltung zu weitaus weniger Verwerfungen geführt als die erste, bei der es beispielsweise in der Kfz-Zulassungsbehörde zu einem Riesen-Rückstau kam.
Das ergibt sich aus den Ausführungen von Sozialdezernent Markus Fischer am Mittwochabend im Ausschuss für Gesundheit, Rettungswesen und Verbraucherschutz.
Bei der ersten Welle im Mai 2020 habe die Kreisverwaltung insgesamt 180 Köpfe zur Pandemie-Bekämpfung eingesetzt, darunter auch zahlreiche Mitarbeiter aus anderen Ämtern, so Fischer.
Zur zweiten Welle waren weniger Mitarbeiter im Einsatz
In der zweiten Welle mit weitaus höheren Infizierten-Zahlen seien es dagegen inklusive Bundeswehr nur noch 110 Personen gewesen. Darunter seien kaum noch Mitarbeiter aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung gewesen, vielmehr sei Hilfspersonal mit befristeten Verträgen eingestellt worden. Die Beschäftigtenzahlen machten deutlich, dass im Kampf gegen die Pandemie eine „Weiterentwicklung stattgefunden“ habe.
„Die Administration ist verbessert worden, die IT-Verfahren wurden weiterentwickelt“, so Fischer. Auch sei die Organisation des Gesundheitsamtes verbessert und das neue Personal qualifiziert worden.
Der Kreis wolle auch künftig im Einklang mit den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes mit 70 Vollzeitstellen die Kontaktverfolgung betreiben. „Wir werden versuchen, unser Personal, das wir qualifiziert haben, weiter zu halten.“ Zu unklar sei, wie sich die Lage mit neuen Virus-Mutationen entwickeln werde.
Kontaktverfolgungssoftware Sormas wird im Kreis noch nicht benutzt
Auf eine Frage eines Ausschuss-Mitgliedes, warum das Amt bei seinen Erhebungen nicht nach der Schwere der Symptome differenziere, antworte Fischer, dass es für die Pandemie-Bekämpfung darauf nicht ankomme. Nicht nur Schwerkranke könnten das Virus weitergeben, sondern auch Menschen mit leichten oder gar keinen Symptomen.
Sormas, die von Bund und Ländern beschlossene einheitliche Software zur Kontaktnachverfolgung, wird in Rhein-Berg noch nicht eingesetzt. In NRW habe die Mehrheit der Ämter eigene Erfassungstools programmiert, da es kein einheitliches System gegeben habe, sagte Fischer auf eine weitere Frage. „Das haben wir auch getan.“
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Natürlich sei Sormas wegen der ansonsten gegebenen Datentransfer-Probleme „die Perspektive“ und stehe jetzt wohl auch in guter Qualität zur Verfügung: „Das wird derzeit von uns geprüft.“ Im Laufe des Februars werde es installiert, danach gebe es womöglich „übergangsweise einen Parallelbetrieb“.
Der Kreis stehe im Austausch mit dem Umland: „Im Rheinland sind wir da in bester Gesellschaft.“ Im Nachbarkreis Rhein-Sieg ist Sormas indes schon seit Juli in Betrieb.