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Mehr Glück für 2022So bringt das zweite Corona-Silvester doch noch Freude

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Barkeeper Marcell Meyer stellt den perfekten Drink zum selbst machen vor. 

Bergisch Gladbach – Silvester wird es wieder still. Partys sind abgesagt, Feuerwerk findet nicht statt. Hier sind drei Empfehlungen von Gladbachern, die gute Laune verbreiten, Glück bringen und mit denen ein guter Jahreswechsel trotz Pandemie gelingen kann.

Das Glück konservieren

Das Töpfchen voll vierblättrigem Klee gilt als typischer Glücksbringer zu Silvester. Oft steckt noch eine Schornsteinfeger-Figur im Topf. „Das bringt dann doppelt Glück“, sagt Gabriele Möller, Abteilungsleiterin für Zimmerpflanzen im Gartencenter Selbach in Gronau. Aber man muss dem Glück auf die Sprünge helfen, damit das schöne Grün nicht eingeht und ein paar Tage nach der Silvesterfeier im Mülleimer landet.

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Gärtnerin Gabriele Möller  verrät, wie der Glücksklee besonders lange lebt. 

„Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze, die ein bisschen betüddelt werden will“, erklärt die Expertin und empfiehlt, die Pflanze am besten an einen hellen Ort ans Fenster zu stellen. Die Raumtemperatur sollte kühl sein. Heizungsluft führt zu langen Stilen. „Aber zu kalt darf es auch nicht sein, der Klee verträgt keinen Frost.“

Glücksklee stammt ursprünglich aus Mexiko

Allerdings rät die Expertin dazu, die Pflanze in einen größeren Topf umzupflanzen: „In dem kleinen Topf sind sehr viele Samen. Sie brauchen Platz, damit sie im Frühjahr gut weiterwachsen können.“ Vier Blätter beim heimischen Klee sind extrem selten. Aber genmanipuliert ist der Glücksklee trotzdem nicht.

Der als Glücksklee verkaufte Vierblättrige Sauerklee (Oxalis tetraphylla) wächst tatsächlich in der Natur: „Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mexiko“, sagt Gabriele Möller. Den Klee könne man gut über das Jahr bringen, versichert sie. Eine einfachere Variante sei wahrscheinlich, die Kleeblätter zu pressen und getrocknet aufzuheben.

Prosit Neujahr

Die Bar kann man sich auch nach Hause holen. Marcell Meyer, Barkeeper in der Naschbar in der Gladbacher Innenstadt, empfiehlt einen Mojito, einen Klassiker aus Kuba, einem der Mutterländer des Cocktailtrinkens. „Mojito geht immer. Da sind alle Geschmacksrichtungen drin: fruchtig, süß und frisch.“ Und der Drink sei ohne Fachwissen zu mixen. Die Zutaten bekomme man in jedem Supermarkt.

Hier das Rezept zum Nachmixen pro Glas: eine halbe Bio-Limette in Viertel-Stücke schneiden, ein gehäufter Esslöffel Rohrzucker (oder etwas mehr, sagt Meyer, wenn mehr Süße gewünscht wird) mit dem Stößel zerdrücken. 8 Blätter frische Minze dazugeben und ebenfalls etwas zerdrücken, aber nicht zerquetschen, lautet der Tipp des Barkeepers. „Es geht nur darum, das Aroma der Minze freizusetzen.“

5 cl weißen Rum dazugeben. Umrühren. Eine kleine Kelle zerstoßenes Eis sowie einen Schuss Lime-Juice, Limettensaft, ins Glas füllen. Als Garnitur einen kleinen Berg aus Eis und einen Zweig Minze obendrauf setzen. Das Beste: Der Cocktail kann auch alkoholfrei serviert werden. „Das Glas wird statt mit Rum einfach mit Ginger Ale aufgefüllt“, sagt Meyer, „das ist genauso lecker und sorgt für einen kopfwehfreien 1. Januar.“

Erste Sahne

Kann Backen tatsächlich glücklich machen? Katharina Blum, Leiterin des Bergisch Gladbacher Berufskollegs, hat eine eindeutige Antwort: „Ja, auf jeden Fall“, und schwärmt von dem Duft des gebackenem Biskuits, der durch die Schulflure zieht.

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Auszubildende Ralf  Heringer-Thimme und Katharina Blum vom Berufskolleg Bergisch Gladbach zeigen, wie die Schwarzwälder Kirschtorte garantiert gelingt. 

Besser könne das Schulmotto „Liebe geht durch den Magen“ sich gar nicht ausdrücken als mit einer echten Schwarzwälder Kirschtorte: Weiße Sahnecreme, rote Kirschen und dunkle Schokoladenspäne. Das Besondere: Die Auszubildenden des 2. Lehrjahrs zum Bäcker und Bäckerei-Fachverkäufer haben den Tortenklassiker in ein Weckglas geschichtet.

Ein besonderer Gruß zum Verschenken, sogar zum Verschicken geeignet. „Freude braucht doch jeder“, sagt Blum. Gerade jetzt.Die Schwarzwälder Kirschtorte zu backen, sei nicht schwierig, sagt Ralf Heringer-Thimme, Werkstattlehrer und Konditormeister, „aber viel Herzblut ist dabei.“

Auszubildene verlassen sich auf Geheimrezept

Ob er zufrieden ist mit der Herstellung der Torte im Weckglas, braucht man ihn gar nicht erst zu fragen. Seine Augen strahlen, das ist Antwort genug.Bei der Auswahl der braun, weiß, roten Torte vertrete er seine Heimat, den Schwarzwald. Aber Biskuit steht auch auf dem Lehrplan der insgesamt 16 Auszubildenden des Berufszweigs am Berufskolleg.

Backen von Biskuit kann sogar Bestandteil der Endprüfung zum Bäckerei-Fachverkäufer sein. Heringer-Thimmes Backanleitung seien alle ein Garant fürs Gelingen, sagt Blum. Die Auszubildenden Teresa Kohlenbach (23) und Jessica Oduokoz (17) können das nur bestätigen und berichten von ihrer Freude zu erfahren, wie Produkte hergestellt werden.

Auf den Biskuit kommt das Kirschwasser, obendrauf die Kirschen, dann die Sahne, die das Ganze trägt. Der nächste Biskuit, wieder Kirschwasser, Sahne. Als würde man ein Haus bauen, Stockwerk um Stockwerk. Dann die Kür: Die Kirsche wird auf das Sahnehäubchen platziert.

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Heringer-Thimme, einer der es ganz genau nimmt, rät: „Die Gelatine muss eingeweicht werden. Sonst wird sie zu hart.“ Und ein weiterer Tipp des Experten: Der Biskuitboden muss direkt vom Backblech abgestreift und mit Zucker bestreut werden, damit er nicht austrocknet.

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Die fertige Schwarzwälder Kirschtorte im Weckglas eignet sich hervorragend als Geschenk. 

So gelingt die Schwarzwälder Kirschtorte garantiert

Rezept für sechs Weckgläser je 220 ml:

  1. Biskuit: 4 Eier, 70g Zucker, Salz und Vanille, Salz, 1 P. Vanillezucker lauwarm bei ungefähr 40°C aufschlagen (mit dem Mixer so 10 Minuten). 45g Mehl, 45g Mondamin ,15g Kakaopulver. Gesiebtes Mehl und Weizenpuder und Kakaopulver in die Masse melieren.Backen: 220° Umluft auf dem Blech mit Backpapier.Zeit: 7 Minuten. Direkt vom Blech abstreifen und mit Zucker bestreuen damit es nicht austrocknet.
  2. Sahnetorte: 40g Kirschwasser, 3 Blatt Gelatine, 500g Sahne, 25g Zucker, 30g Kuvertüre in Spänen, 1 Glas Schattenmorellen. Sahne steif schlagen mit 25g Zucker. Gelatine kalt einweichen so 8 Minuten. ausdrücken und im Kirschwasser bei 50°C auflösen. Gelatine in die Sahne geben. Den Kirschsaft aufkochen und mit 10g Vanillepuddingpulver und 20g Zucker abbinden und die Kirschen zufügen.
  3. Füllung: Biskuit ausstechen. 2 runde Scheiben pro Glas. Kirschen auf den Biskuit geben und etwas Sahne darauf verteilen. Zweite Scheiben Biskuit darauf und mit Sahne abschließen. Garnieren mit einer Kirsche und Kuvertürespänen.