Die Redaktion gibt Tipps für sieben Ausflüge ins Bergische Land, die für eine vierköpfige Familie weniger als 30 Euro kosten – manche auch gar nichts.
Familienausflüge für unter 30 EuroRaus in den Frühling im Bergischen Land

Frühlingserwachen in Natur und Kultur: Krokusse sprießen rund um das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach
Copyright: Guido Wagner
Sonne, blauer Himmel und Temperaturen, die einen das T-Shirt aus dem Kleiderschrank holen lassen. An diesem Wochenende soll der Frühling mit großen Schritten näherkommen. Da reizt es besonders, rauszugehen und etwas zu unternehmen. Ein Überblick über Aktivitäten für die gesamte Familie, die nicht mehr als 30 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder kosten:
1. Kunst erleben im Frühling
Schneeglöckchen, Krokusse und Hyazinthen – rund um die historische Fabrikantenvilla Zanders, in der sich heute das Kunstmuseum der Stadt Bergisch Gladbach befindet, blüht es bereits bunt. Auch vom Inneren reizvoll durch die großen Fenster anzuschauen.

Ab in den Frühling: Krokusse vor der Villa Zanders.
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Dazu zeigt das Kunstmuseum derzeit eine Ausstellung die sich unter dem Titel „Paper/Elements – Kunst aus Papier und die vier Elemente“ den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft widmet und gleichzeitig den Fokus auf die Sammlung „Kunst aus Papier“ lenkt. Prima verbinden lässt sich ein Besuch in der Villa Zanders und dem sie umgebenden Park übrigens mit einer Radtour auf dem Strundeweg, der direkt am Park vorbeiführt (siehe nächster Tipp).
Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8, 51465 Bergisch Gladbach, geöffnet Di/Fr 14-18 Uhr, Do 14-20 Uhr, Mi/Sa 10-18 Uhr, So und Feiertage 11-18 Uhr, Eintritt: 4 Euro, ermäßigt: 2 Euro.
2. Frühlingsradtour zur Quelle der Strunde
Von der Bergisch Gladbacher City ist man im Handumdrehen mitten im Grünen, wenn man der Strunde bachauf ins obere Strundetal folgt. Den Weg weist die blau-gelbe Markierung des im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2010 ausgewiesenen Strundewegs. Selbst bei familienfreundlichem Tempo ist in rund einer Stunde Herrenstrunden erreicht, wo links der Kirche St. Johannes der Täufer ein Weg bis zu jenem Quelltopf führt, aus dem ein guter Teil des Strundewassers aus dem Karstgestein im Untergrund entspringt.

Die Strundequelle in Herrenstrunden ist ein reizvolles Ziel für eine Frühlingsradtour.
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Diese Wegweiser zeigen auf dem Strundeweg den Weg zur Quelle (unten) und den zum Rhein (oben)
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Zurück geht's dann sogar noch leichter – weil bergab – zum Ausgangspunkt. Da die Tour aber ansonsten kostenfrei ist, kann sich – wer mag – ein Stückchen Torte in einem außergewöhnlichen Stehcafé gönnen: Torten Tollkühn in Herrenstrunden. Ein Tourvorschlag ist hier im Internet zu finden:
Torten Service Tollkühn, Herrenstrunden 26, 51465 Bergisch Gladbach, geöffnet Mi – Fr 6 – 11 Uhr und 14 – 17 Uhr, Sa/So/Feiertage 7.30 Uhr – 16.30 Uhr
3. Frühlingsausblicke rund um Wipperfeld
Besonders gut lässt sich das Frühlingswetter genießen, wenn man dabei einen weiten Ausblick hat. Ein guter Ausgangspunkt für eine Rundtour – vom Spaziergang bis zur Wanderung ins obere Tal der Großen Dhünn ist dabei der Höhenort Wipperfeld zwischen Kürten und Wipperfürth – auch, weil im Frühjahr vor der dortigen Kirche St. Clemens Hunderte Krokusse aus der Wiese sprießen.

Aussichtsreich sind die Rundwege, die unweit der Krokuswiese an St. Clemens Wipperfeld starten.
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Schräg gegenüber gibt es einen Wanderparkplatz an der Dorfstraße, von dem aus unterschiedlich lange Rundwege starten. Ein paar der längeren sind auch in einer Sammlung hier auf der Wanderplattform Komoot zu finden:
Alle Wanderwege, die am Wanderparkplatz Wipperfeld starten, sind auf eine Karte zu finden, die sich hier von der Internetseite des Naturparks Bergisches Land herunterladen und ausdrucken lässt.
4. Im Land der Buschwindröschen an der Dhünn
Wenn die kleinen weißen Blüten anfangen zu blühen, dann verwandelt sich der Boden in eine Art blühender Teppich. Besonders eindrucksvolle Bestände von Buschwindröschen gibt es im Dhünntal zwischen Altenberg und Menrath. Aber Achtung, noch ist die Brücke in Menrath nicht wieder instandgesetzt. Man kann also entweder an Burg Berge vorbei bis kurz vor Menrath wandern und dann kehrtmachen oder auf der anderen Seite der Dhünn den Weg parallel zur Straße nehmen. Reizvoll sind auch Wanderwege entlang von Dhünn und Eifgenbach von Altenberg talauf. Verlaufen kann man sich ja nicht, parallel zur Dhünn findet man schließlich immer wieder zurück.

Buschwindröschen sind im Dhünntal bei Altenberg besonders reichlich zu finden.
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Und da Wandern nichts kostet, lässt sich der Buschwindröschenspaziergang prima auch mit einem Besuch im Altenberger Märchenwald verbinden.
Märchenwald Altenberg, Märchenwaldweg 15, 51519 Odenthal-Altenberg, geöffnet Sa/So 10 - 18 Uhr, Mo - Fr 10-17 Uhr. Erwachsene (ab 14 Jahren) bezahlen 8,90 Euro, Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren 6,90 Euro. Familienticket (2 Erwachsene + 2 Kinder): 27,60 Euro.
5. Bauernhof erleben an der Gammersbacher Mühle
Pfauen klettern auf Dächer von Remisen und schlagen auf der Wiese ihr Rad, Ponys traben den Weg entlang und im Hof duftet es nach frischem Kuchen aus dem Backen. Dazu sind an der Gammersbacher Mühle zwischen Rösrath und Lohmar jede Menge historische Kutschen und Pferdekarren zu sehen: vom zünftigen Bierfässertransporter bis zum pferdegezogenen Leichenwagen. Gut, an schönen Wochenenden ist ordentlich was los auf der Gammersbacher Mühle, aber schon ein paar Schritte abseits warten reizvolle Spazierwege aus dem Gammersbacher Tal hinauf auf die Höhen – und den Kuchen kann man sich nach der Runde am Verkaufsfenster auf für zu Hause einpacken lassen.

Ein Bauernhof zum Entdecken, Erleben und Schmecken ist die Gammersbacher Mühle zwischen Rösrath und Lohmar.
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Kinder können auch eine Runde auf einem Pony reiten, sonntags ab 13 Uhr mit Pfeil und Bogen schießen lernen oder mit ferngesteuerten Autos einen Geländeparcours am Hang meistern. Und wer mag, kann auch einen Blick auf das historische Mahlwerk und den Wasserradantrieb der Getreidemühle erhaschen, den Mühlenbesitzer Claus Ihm bei Führungen auch zeigt – ein spannender Ort für jedes Alter.
Gammersbacher Mühle, Gammersbacher Mühle 1, 53797 Lohmar, Fr – So und an Feiertagen ab 11 Uhr geöffnet. Ponyreiten samstags, sonntags und an Feiertagen, Bogenschießen und Crawlerstrecke (ferngesteuerte Modellautos) sonntags ab 13 Uhr.
6. Frühlingsreise in eine vergangene Zeiten in Lindlar
Im Märzen der Bauer . . . ja, heute fährt er mit dem Traktor aufs Feld, aber wie war das früher? Im Lindlarer Freilichtmuseum können Besucher Landarbeit hautnah erleben. Ebenso wie unterschiedliche historische Handwerkstechniken – von der Seilerei bis zum Backes.

Leben und Arbeiten auf dem Land wie vor 100 Jahren lässt sich im LVR-Freilichtmuseum Lindlar hautnah erfahren.
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Dazu gibt es eine Reihe historischer Gebäude und ihre Geschichte zu erkunden. Ein mitgebrachtes Picknick kann man zudem auf einem der Picknickplätze im rund 30 Hektar großen Museumsgelände verzehren – oder in die Museumsgaststätte einkehren.
LVR-Freilichtmuseum Lindlar, an der Landstraße 299 (ausgeschildert), geöffnet Di – So 10 – 18 Uhr (im Winter von November bis Februar reduzierte Öffnungszeiten). Erwachsene 8 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.
7. Abenteuer-Minigolf am alten Bergwerk auf dem Lüderich
Draußen eine Runde über den aussichtsreichen Lüderich drehen, bevor die Kinder anschließend unterm 600 Quadratmeter großen Glasdach eine Runde Abenteuer-Minigolf spielen.

Unter einem Glasdach kann man auf dem Lüderich abenteuer-Minigolf spielen und seit Jüngstem auch im „Bergwerk“ essen.
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Am Förderturm auf dem Lüderich bei Overath-Steinenbrück ist das möglich. Seit wenigen Tagen hat zudem auch das Restaurant „Bergwerk“ im historischen Maschinenhaus geöffnet.
Adventure-Minigolf und Restaurant „Bergwerk“, Am Golfplatz 1, in Overath-Steinenbrück. Restaurant täglich ab 11 Uhr, Küche ab 12 Uhr; Minigolf geöffnet Mo – So 12 – 18 Uhr, Startzeiten können im Internet gebucht werden.