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Impf-Drive-in in Rhein-BergMehr als 800 Lehrer im Konvoi geimpft

Lesezeit 3 Minuten

Die eigentliche Impfung durchs Autofenster durch Ärzte des Impfzentrums Bergisch Gladbach dauert nur rund 20 Sekunden.

Rhein-Berg – Strahlende Gesichter hinter dem Steuer und auf dem Beifahrersitz. In langen Fahrzeugkolonnen steuerten gestern rund 820 Lehrerinnen und Lehrer von weiterführenden Schulen und Berufskollegs den Parkplatz der ehemaligen Papierfabrik Zanders am Heidkamper Tor an. Dort hatte die Feuerwehr Bergisch Gladbach für den Rheinisch-Bergischen Kreis zum zweiten Mal nach der Impfung von Feuerwehrleuten vor knapp zwei Wochen einen Impf-Drive-in eingerichtet, der nun auch für mögliche künftige Aktionen nutzbar sein soll.

Impflage

36,5 Prozent der Einwohner des Rheinisch-Bergischen Kreises haben laut Kassenärztlicher Vereinigung mindestens bereits eine erste Corona-Schutzimpfung erhalten (Stand: 11. Mai).

820 Lehrerinnen und Lehrer von weiterführenden Schulen und Berufskollegs im Südkreis wurden am Mittwoch zudem im Impf-Drive-in von Gladbacher Feuerwehr und Impfzentrumsteam geimpft.

39 Feuerwehrleute, Impfärzte, Rettungsdienstmitarbeitende und weitere Helfer waren im Impf-Drive-In im Einsatz. (wg)

Dort, wo bei der letzten Aktion noch Zelte standen, hat die Kreisstadt nun Containermodule platziert und mit Versorgungsleitungen angeschlossen. „Alle Fachbereiche der Stadtverwaltung haben hier gut zusammengearbeitet“, sagt Christian Fischer vom Orga-Team der Feuerwehr. Von der Liegenschaftsabteilung über die Reinigung der Parkplatzflächen bis zum Aufstellen der Absperrgitter durch den Bauhof spielten die Beteiligten zusammen.

Impf-Drive-in soll für künftige Aktionen stehen bleiben

22 Schulen hatten die Organisatoren der Feuerwehr im Vorfeld kontaktiert und einen Plan für die mehr als zehnstündige Impfaktion im Drive-in erstellt. „Beim Gymnasium Herkenrath hat die Vorbereitung wirklich erstklassig funktioniert“, berichtet der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Frank Haag, von einem vorbildlich von der Schule organisierten Konvoi von Autos, in denen jeweils zwei Impflinge saßen. In 90 Prozent der Fälle sei die Vorbereitung der Schulen prima gelaufen, zieht Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders Resümee.

Die Registrierung im Impf-Drive-in der Gladabcher Feuerwehr erfolgt mittlerweile per vorher zugesendetem QR-Code.

Diesmal hatten die Impflinge bereits vorab Bögen mit QR-Codes zugemailt bekommen, so dass sie an der Einfahrt zum Drive-in per Scanner registriert werden konnten. Von Hand ausgefüllte Listen entfielen so weitgehend. „Wir müssen die Impfzahlen ja nachher auch alle melden“, erläutert Schneiders die Vorteile der Automatisierung.

Eigentliche Impfung dauert nur 20 Sekunden

Derweil lotsen Nicole Haag und Simon Schwab, die ebenfalls zum Orga-Team der Feuerwehr gehörten, die nächste Kolonne in den Impfbereich. An der Durchfahrt zur Impfdokumentation läuft Musik, die Atmosphäre ist entspannt. „Eigentlich habe wir hier extra eine By-pass-Spur eingerichtet, falls jemand erhöhten Informationsbedarf hat, aber die haben wir noch gar nicht gebraucht“, sagt der Leitende Impfarzt Stephan Hinzmann am Mittag.

Nach der Registrierung per vorher zugesendetem QR-Code geht’s zur Impfdokumentation (Foto) und bei Bedarf zur weiteren Impfberatung.

„Die Orga hier ist wie immer top“, sagt er und entschwindet wieder zu seinen Kollegen vom Impfteam. Bis zu 40 Sekunden pro Impfling hatte die Feuerwehr kalkuliert, aber die Ärzte schaffen’s in der Hälfte der Zeit. Ein wichtige Erfahrung für künftige Einsätze des Impf-Drive-ins. Bis zu 1600 Menschen könnten darin pro Tag geimpft werden, schätzen die Organisatoren. Sobald hoffentlich bald insgesamt mehr Impfstoff zur Verfügung steht.