Karneval 2018Das sind die Termine der Karnevalszüge in Bergisch Gladbach
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Bergisch Gladbach – Bergisch Gladbach steuert auf den Höhepunkt der Karnevalssession zu. Hier finden Sie alle Termine der Karnevalszüge:
Bergisch Gladbach:
Beim großen Karnevalszug am Sonntag stehen bis zu 110.000 Jecke links und rechts am Straßenrand. Damit ist der Bergisch Gladbacher Karnevalszug einer der größten im Rechtsrheinischen. Das diesjährige Motto lautet: „Dolle Type, jecke Saache - De Haupsach is, et jitt ze laache!“ Der Zug startet am Karnevalssonntag, 11. Februar um 13.11 Uhr.
Paffrath:
Der Karnevalszug Paffrath startet an Weiberfastnacht, 8. Februar, um 9 Uhr an der Grundschule.
Die Karnevalsfreunde Bechen von 1952 e.V. veranstalten den Weiberfastnachtszug in Bechen. Es geht los um 14.11 Uhr am 8. Februar. Der Zug zieht von Neuensaal durch Bechen nach Herweg und dreht in Schanze zurück ins Gewerbegebiet Cliev.
Refrath:
Der Zug wird organisiert von der KG für uns Pänz e.V. und startet am Samstag, 10. Februar, um 14.30 Uhr an der Immanuel-Kant-Straße. Das ist der Zugweg: In der Auen - Hüttenfeld - Om Rodde - Vürfels - Vürfelser Kaule - Wilhelm-Klein-Straße - Wingertsheide - Siebenmorgen.
Bensberg:
In Bensberg starten die Jecken um 13.11 Uhr. Es geht über die Kölner Str. - Kaule - Kauler Str. - Steinstr. bis zur Schloßstraße.
Sand:
Der Zugweg des Sander Karnevalszuges geht am Sonntag, 11. Februar, ab 10.11 Uhr über die Herkenrather Straße, Ommerbornstraße, Lichtenweg, Greuel, Schulstraße, Sander Straße, Ommerbornstraße und Schulstraße zurück nach Greuel.
Herkenrath:
Der Karnevalszug startet am Rosenmontag, 12. Februar, um 11.11 Uhr und nimmt folgenden Weg: Horst, Straßen, Asselborner Weg, Johanniterstraße, Ball, Im Fronhof zu Im Wiedenhof.
Hier gibt es die Berichterstattung des vergangenen Jahres zum Nachlesen
Zum Ende der Session schlängeln sich auch 2017 zahlreiche Umzüge durch die Straßen Bergisch Gladbachs.
Karnevalszug in Bensberg
Jede Menge Bilder vom Karnevalszug, der sich am Samstag durch die Bensberger Straßen schlängelte, gibt es hier:
„Schwere Sachen nicht einfach werfen, sondern erst den Augenkontakt suchen“, schärft Prinzenführerin Britta Plum-Sieß Ben, Tom und Emma-Marie ein. „Und . . .“ Sie zieht eine Handtasche zwischen dem Wurfmaterial hervor: „Das hier ist meine, die wird nicht geworfen.“ Die drei Kinder müssen grinsen, nicken aber artig. Ein bisschen aufgeregt sind sie schon.
Das erste Mal auf einem Wagen im Karnevalszug mitfahren, und dann auch noch gleich als Prinz, Bauer und Jungfrau. Auch für Britta Plum-Sieß ist es eine Premiere, auch wenn sie schon eine ganze Reihe von Kinderdreigestirnen durch die Sessionen begleitet hat. Aber diesmal ist etwas anders: Das Kinderdreigestirn hat jetzt einen eigenen Wagen. Ganz neu gebaut. Die Zeiten, da Bergisch Gladbachs Kinderdreigestirn einen Festwagen in Rösrath ausleihen musste, sind vorbei.
Jetzt steht der gelb-rote Wagen mit den lustigen Gesichtern an der Kölner Straße, und sogar die Sonne kommt heraus, als Zugleiter Joachim Wischert den Zoch mit Rekordlänge (siehe Zug-Steckbrief) an den Wagen von Kinder- und großem Dreigestirn vorbeiführt.
Die Emojis auf den Kostümen der Gruppe „Echte Fründe“ passen gleich prima zu den Gesichtern auf dem Kinderdreigestirnswagen. Mit Wegweisern auf ihren Helmen zeigt die Evangelische Jugend die Richtungen ins All, nach Bensberg, aber auch in den Hühnerstall – schließlich heißt das Motto in diesem Jahr „Vum Höhnerstall bes huh em All – üvverall es Karneval“.
Einen flügelschlagenden Drachen haben die „Bergischen Jecken“ als Kobolde und Feen auf ihrem Mottowagen – das gefällt auch der Zug-Jury (siehe „Prämierung“). Während die Moitzfelder Pirate ihr Elfjähriges im Bensberger Zoch feiern, hat der TuS Moitzfeld Kostüme gebastelt, in denen jeder Jeck aussieht, als würde er in einem Achterbahnsessel sitzen und seine Beine würden vorne vom Sitz baumeln. Dass es sich dabei lediglich um eine ausgestopfte zweite Hose mit Schuhen handelt, sieht man erst auf den zweiten Blick.
Hühner mit Raketenantrieb
Nach Schloßstadtköchen und den Bastketballern des TV Bensberg als Hühner, Fuchs und eine Biene seilen sich vom Wagen der Jecken Schluckspechte Außerirdische aus einer Raumkapsel ab. Ob Bensberger Garde Schwarz-Weiß, Löstige Köpp, Schülerfreundschaft „Unterm Hahn“, Ehrengarde, Kurfürstliche Schlossgarde, Ruude Husare, Fidele Böschjonge oder Große Bensberger – immer wieder ruft Jörg Plum über die Lautsprecheranlage des Kinderdreigestirnswagen zum „Alaaf“ auf. Der Mann der Prinzenführerin ist ein Meister der Logistik und organisiert stets die Mitfahrt im Zug. 15 Paletten Wurfmaterial hat er diesmal geladen, verrät die Prinzenführerin, allein 10 500 Strüßjer für die drei Züge, in denen das Kinderdreigestirn mitfährt. „So viel hatten wir noch nie“, sagt sie.
Unten ziehen bunte Hühner mit Raketenantrieb auf dem Rücken vorbei: die Weltall-Höhner der Kiwo-Kids aus dem Wohnpark Bensberg. Herrliche Kostüme. Ebenso wie die Hühner und Küken der Bensberger Pfadfinder (DPSG) oder die Sternen-Kostüme des Tennisclubs Grün-Gold Bensberg.
Ein Ruck, dann reiht sich auch der Wagen des Kinderdreigestirns in den Zoch ein. Ben, Emma-Marie und Tom werfen, was das Zeug hält. Und lachen. „Halt“, ruft die Prinzenführerin erst, als der Zoch an der Kaule kurz stockt und sie Zeit hat, um die Kisten nachzufüllen und Emma-Maries Diadem zu richten. Bei der Weiterfahrt entdecken die drei im Kostümgewimmel immer wieder bekannte Gesichter. Britta Plum-Sieß winkt ihrem Vater Manfred Sieß zu, der an diesem Tag den 77. Geburtstag feiert.
Die Zeit vergeht wie im Flug, an der Einfahrt in die Schloßstraße heißt es: Alles kann raus. Die Prinzenführerin kommt kaum nach mit dem Auffüllen. Erst am Ende des Zugwegs ist Zeit zum Durchatmen. „Die Fußgängerzone war das Beste“, sagt Ben. „Ich hab auch ganz viele gesehen, die ich kannte“, stimmt Emma-Marie ihm zu, während Tom eine Schokopackung öffnet. Zum Naschen sind die drei vor lauter Werfen kaum gekommen.
Und es geht sofort weiter zur Kostümprämierung in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums. „Das schönste Geschenk haben die drei mir allerdings schon gemacht“, findet Plum-Sieß: „Sie haben gesagt, dass sie es wieder machen würden.“ Nach über 90 Auftritten. Darüber freut sich auch die Prinzenführerin. „Wenn’s den Kindern Spaß gemacht hat, dann weiß ich: Es hat sich gelohnt.“ (Guido Wagner)
Kinderzug Paffrath 2017
Die Stimmung in der Gemeinschaftsgrundschule Paffrath hätte jeder „großen“ Sitzung gut zu Gesicht gestanden. Ausgelassen, frech und applausfreudig zeigten sich die kleinen Jecken der Grundschule bei ihrer Sitzung auf dem Schulhof. Pünktlich um 8.45 Uhr startete die Sitzung mit dem Lied vom „Roten Pferd“.
Das Duo Lüders und Mäurer legte dann mit dem „Fliegerlied“ noch einen Zahn zu. Schüler und Lehrer dankten es Sänger Pascal Lüders und Gitarrist Konrad Mäurer mit großem Applaus.
Ohne Zugabe ließen die Zuschauer das Duo nicht vom Schulhof. Schüler der Klassen E4 und E6 überzeugten mit Tanzdarbietungen. Dann folgte der erste Höhepunkt der Sitzung – das Lehrerballett. Zu den Klängen von Justin Timberlakes Song „Can't Stop the Feeling“ hüpften die Lehrer über den Schulhof.
Um 9.30 Uhr gab es große Aufregung bei den Zuschauern: Das Gladbacher Dreigestirn Jungfrau Silke (Hermann), Bauer Alfred (de Martin) und Prinz Volker (Krug) besuchten die Schüler der GGS. Tanzend und singend brachte das närrische Trifolium noch einmal Schwung in die Veranstaltung.
Nach der Verleihung diverser Orden fanden sich Schüler und Lehrer zu einer großen Polonaise quer über den Schulhof zusammen. Im Anschluss ging es zum 42. Paffrather Schülerzug. Anders als die Erwachsenen verteilten die Kinder allerdings keine Süßigkeiten. Im Gegenteil: Sie wurden beschenkt. Privat- und Geschäftsleute standen am Zugrand und warfen den kleinen Jecken Kamelle und Naschwerk zu. (Diethelm Nonnenbroich)
Karnevalszug in Refrath 2017
Während sich die Innenstadt langsam mit Schaulustigen füllte, hatten Zugleiter Horst Lindlahr, Johannes Liebing und Norbert Möers am Samstag die letzten Vorbereitungen beendet. Auf eine Länge von etwa 700 Meter hatten sich 38 Gruppen mit fünf Festwagen, 26 Bagagewagen und 80 Wagenengel aufgestellt und warteten gespannt auf das Startsignal des Karnevalszugs durch Refrath.Als sich der Festzug gegen 14.30 Uhr in Bewegung setzte, hatte sich das amtierende Refrather Dreigestirn auf ihrem Festwagen versammelt und begrüßte die einzelnen Gruppen beim Vorbeimarsch mit begeisterten Alaaf-Rufen.
Musikalisch begleitet von den Tambourcorps aus Herkenrath und Wipperfürth, dem Musikkreis Holpe, dem Fanfarenzug Lieberhausen, den Sambatidas, den Guggemusikern Zieefägge und dem Blasorchester des MV Thier begab sich eine große Schar bunt kostümierter Jecken auf ihre knapp zweistündige Parade durch Refrath.
Neben einer Fußgruppe der KG Für uns Pänz und ihrer Reiterstaffel hoch zu Ross begrüßten Prinz Achim I., Bauer Frank und Jungfrau Wilhelmine von ihrem Wagen die Kinder der GGS Kippekausen als tolerante Weltenbürger, die Grundschüler der GGS Wittenbergstraße als Räfed Mäpps, die katholischen Grundschüler Frankenforst als feurige Pänz und den Steinbreche-Grundschüler als Herzköniginnen und Ritter vom Lila-Laune-Land.Eine große Gruppe vom Bethanien-Kinderdorf demonstrierte Weltoffenheit, und die Fründe Räfed riefen als Bäume kostümiert dazu auf, Räfeds Wald zu retten. Den niedrigen Temperaturen Rechnung tragend, hatten die Tänzerinnen von Samba Cabana auf nackte Haut verzichtet, was ihrem temperamentvollen Auftritt keinen Abbruch tat. Eine große Fußgruppe der Karnevalsgesellschaft Närrische Werkstatt verteilte fleißig Kamelle unters begeisterte Volk, während das Dreigestirn Prinz Jens I., Bauer Ingo und Jungfrau Nora auf einem eigenen Festwagen begrüßt wurden.
Die Heidis wussten mit einem als prächtiges Schiff gestalteten Festwagen zu beeindrucken, die „Firefighters“ der Freiwilligen Feuerwehr waren genau so mit von der Partie wie die (Kreuz-)Ritterköpp und die zahlenmäßig große Gruppe der Piratengarde.
Schlusslicht und zugleich Höhepunkt war das amtierende Refrather Dreigestirn mit ihren Jungen und Mädchen von der Post, das sich im Anschluss an die letzte Gruppe dem Festzug anschloss und von den Besuchern entlang des Zugweges begeistert empfangen wurde. (Dirk Volkmann)
Karnevalszug in Sand 2017
Über die Jahre hat sich der kleine, aber feine Karnevalszug im Bergisch Gladbacher Stadtteil Sand zum absoluten Geheimtipp gemausert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben der ausgesprochen familienfreundlichen Atmosphäre und dem Zugweg nur wenige Hundert Meter vom Gladbacher Zentrum gelegen, gilt er zudem als Warm-up für die Teilnehmer des Karnevalszuges in Bergisch Gladbach, der einige Stunden später startet.Premiere für den Festwagen
Mit vier Festwagen und insgesamt 14 Gruppen konnte sich der Zug der Karnevalsgesellschaft Närrischen Sander auch in diesem Jahr sehen lassen. Mit Hunderten Kilogramm Kamelle, Schokolade, Strüßjer und anderem Wurfmaterial bewaffnet, setzte sich der vom Herold Fritz Riesener angeführten Zug um kurz nach 11 Uhr in Bewegung.
Musikalisch begleitet vom Fanfarencorps Herkenrath wurden kunterbunte Messdiener, als Bärchen kostümierte Kinder vom Waldkindergarten, ein 39 Köpfe zählendes Team „Lerbach Allerlei“ als hübsche Calimeros und das „Special-Team Ommerborn- Sand“ von den zahlreichen Besuchern entlang des Zugweges mit Kamellerufen empfangen.
Die Trapper Kaltenbroich begleiteten den Festzug mit Boot und in prächtigen Kostümen aus der Zeit der Eroberung des Wilden Westens.
Mit den „Im-Fo-Sa“ (Immigranten for Sand) war eine Gruppe am Start, die seit 17 Jahren einmal im Jahr ihrer alten Heimat einen Besuch abstattet. Zwischen Kiel, Konstanz, England und Österreich einigten sich befreundete ehemalige Gläbbische in diesem Jahr auf eine Quallenkostümierung und feierten in ihrer alten Heimat Karneval.
Nachdem der neue Festwagen der Närrischen Sander im vergangenen Jahr offiziell vorgestellt und auf den Namen „Severine“ getauft wurde, musste er an diesem Tag erstmals seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen.Severine absolvierte seine Jungfernfahrt mit Bravour und durfte zum Dank nach einer kleinen Verschnaufpause auch am großen Bergisch Gladbacher Zoch durch das Zentrum der Kreisstadt teilnehmen. (Dirk Volkmann)
Karnevalszug in BergischGladbach 2017
Noch fünf Minuten bis zum Zugstart, und der Chef der Brauchtumsvereinigung, Martin Gerstlauer, sucht zwei „Engel“. Mit Sorge vor Unwetter hatte das gestern um kurz vor 13 Uhr allerdings nichts zu tun. Dagegen hatte Gladbachs Zugleiter Helmut Kraus in einer konzertierten Aktion nach eigenen Angaben bereits mit zahlreichen Zugteilnehmern vorgesorgt: „Sowohl im Altenberger als auch im Kölner Dom sind jede Menge Kerzen aufgestellt worden, und dann haben wir ja auch noch unsere große Kerze in St. Laurentius.“
Als die beiden vermissten (Wagen-)Engel aufgetaucht sind, kämpft sich sogar kurz die Sonne durch die Wolken – und Kraus zählt den Start des größten Zugs im Kreisgebiet an.
Außerirdische Buntstifte
Eier in jeder Größe und Farbe hatte der närrische Lindwurm zu bieten. Klar, der Hühnerstall zählt schließlich zum Motto (siehe „Steckbrief“). „Gestern Invasion, heute Inklusion, morgen ist Leichtsinn“, spielte die Integrative Gruppe des Café Leichtsinns auf den zweiten Teil des Mottos an: „Inklusion ist nicht außerirdisch.“ Im Café Leichtsinn jedenfalls ist sie gelebte Wirklichkeit.
Eine Spur von Federn hinterließen die „Jecken Höhner“, aus der Flammen-Gruppe der Belkaw löste sich plötzlich eine Flamme: Geschäftsführer Manfred Habrunner begrüßte „Brauchtumsvater“ Franz Heinrich Krey, der den Zoch mit seiner Frau Inge vom Rand aus verfolgte.
Erneut besonders fantasievolle Kostüme schickten die Grundschulen auf den Zochweg: Die „Hebbos“ von der Grundschule in Hebborn hatten sich in Außerirdische mit spitzen Köpfen verwandelt: „Dä Hebbo is eijentlich ne Buntsteft“, verriet die Gruppe, die auch eine Eierrakete auf Rädern im Schlepptau hatte. Den Kleinen Prinzen mit ganz vielen Sternen setzte das Schulkinderhaus der GGS Hand in 111-facher Ausführung in Szene, und das Dreigestirn der Gemeinnützigen Werkstätten Köln schickte gleich die Hühner als Astronauten ins All.
Dass sich Eierschalen auch als Rock eignen, zeigte die Kajuja mit Raketen und Raumfähren auf den Köpfen. Ihr Motto: „Für die schönste Saach der Welt hann mir uns us dem Ei jepellt.“ Auf dem Kopf trugen die schwarzen Hühner der Gruppe Lerbacher Allerleiihre Eierschalenreste, begleitet von einem Bagagewagen vom Geflügelhof Steffens. Keine Frage, was daraus hervorgezaubert wurde: Tausende hartgekochte Eier.
Verstärkung nicht vom Hühner-, sondern vom Reiterhof hatten die Amazonen der Großen Bensberger dabei: Hoch zu Ross ritten sie im Zoch mit. Die „Verkummene Jugend“ hatte die viel besungene Oma dabei, die im Hühnerstall Motorrad fährt, und die Messdiener von St. Laurentius hoben gleich mit dem zur Rakete umfunktionierten Kirchturm ab. Auch Kreisdechant Norbert Hörter trug auf dem Kopf eine Kirchturmrakete mit Messdiener als Astronaut im Weltall-Einsatz.
Während die Eric-Singers wie berichtet Hühner mit einer Rakete ins All starten ließen, trugen die Juxtruffeln Raumschiffe auf dem Kopf und standen unten im Hühnerstall (auf dem Rocksaum). Die Fantasie war diesmal wirklich galaktisch. Einen thematischen Ausflug nach Venedig unternahmen die Hebborner Buure, während die Flöckchen ihr jeckes Jubiläum – 22 Jahre auf der Bühne – mit einem eigenen Wagen feierten. Dabei war auch eine Gruppe der Nelson-Mandela-Gesamtschule, die „Höhner aus dem All“ mimten.
De Schluppühle holten auf ihrem Mottowagen noch weiter aus, ließen die „Doof Noss“ alias Hans Hachenberg aus dem Jenseits mit einem Raumschiff einschweben, um sich seinen Gladbacher Karneval „erop en et All“ zu holen.
Auch die Torringer Igel ließen Hachenberg aus dem Himmel gratulieren – zu ihrem 30-jährigen Bestehen und dazu, dass der Vorsitzende Alfred de Martin diese Session Bauer im Dreigestirn ist. Und der strahlte angesichts so viel Fantasie em Zoch mit seinen Kollegen Prinz Volker I. und Jungfrau Silke zum großen Finale um die Wette. (Guido Wagner)
Karnevalszug in Herkenrath 2017
Die Rangordnung ist klar: Der Rosenmontagszug mit dem besten Blick auf den Dom findet wo statt? Nicht in Köln, sondern in Herkenrath. Und wenn die Zugaufstellung auf der L 289 ein klitzekleinwenig näher an Moitzfeld starten würde, dann hätten wirklich alle was davon. So aber wird die L 289 zu einem großen Parkplatz mit bestem Blick auf den Dom.
Aber wer will in Herkenrath am Rosenmontag schon den Kölner Dom sehen? Da gehört dem eigenen Zug die ganze Aufmerksamkeit. Und pünktlich wie ein Uhrwerk setzte sich der Zug um 11 Uhr in Bewegung. Ein Großteil der Zugteilnehmer hat ja schon Übung – für viele ist es der zweite oder dritte Zug, an dem sie teilnehmen.
Echtes Lokalkolorit brachte zum Beispiel der katholische Kindergarten St. Antonius ein. Dessen Mitglieder werden auf der Strecke von Freunden und Bekannten begrüßt. Man kennt sich, man bützt sich. Oder die Truppe des TV Herkenrath. „De Löwe spille widder Ball. Denn se es fädich – die neue Hall.“
Eine Anspielung auf die Sanierung der Turnhalle Herkenrath. Für drei Millionen Euro war die Halle saniert worden. Sowohl der Finanz- als auch der Zeitplan wurden eingehalten. Herkenrath ist eben Spitze. Für andere, große Gruppen war Herkenrath ein Abstecher. Wie zum Beispiel für die Schluppühle.
Entstanden aus einer Messdiener-Gruppe, zeigt diese Gruppe ihren aufwendigen Wagen, der bei der Zugwertung in Gladbach den ersten Platz belegte. Der verstorbene Karnevalist Hans Hachenberg, alias „Doof Noss“ schwebt in einem Raumschiff aus dem Jenseits ein um seinen geliebten Karneval mitzunehmen: „Ich hol se mir erop in et All, dann han ich och he mingen Karneval.“ Platz eins in Gläbbisch, und selbstverständlich auch in Herkenrath ein Hingucker.
Die Gruppe „Gläbbiger Lümmele und Lümmelinchen“ war ebenfalls schon in Gladbach dabei. „Aber Herkenrath steht seit Jahren auf dem Kalender der Gruppe. Ein wunderschönes Kontrastprogramm sei das: In Gladbach die engen Straßen mit den Menschenmassen, hier der Blick auf Berge und Wiesen und eine familiäre Atmosphäre. „Hier ist die Luft einfach besser“, meinen die Lümmele und Lümmelinchen“.
Aber nicht nur die gute Luft lockt. Seit Jahren schon gibt es einen Grillstand, an dem sie kostenlos mit Bratwürstchen versorgt werden. Darauf freue man sich schon beim Zugstart. Und dieses Wurstessen sei auch jedes Jahr der Grund dafür, dass der ganze Zug ein wenig stocke, sagen die Jecken schmunzelnd. Denn bis jeder seine Wurst hat, dauere es eben. (nie)