Kolumne zum KlimaschutzWir sind nicht Greta, sollten es aber sein
- Seit einem Jahr gehen die Mitglieder der „Fridays for Future“-Bewegung auf die Straße
- Greta Thunberg ist zum Symbol für den Klimaschutz und zur Streitfigur geworden.
- Umweltschutz halten daher viele für wichtig. Aktiv werden die wenigsten. Eine Kolumne.
„Wir sind Greta!“, hat mir kürzlich ein ökologisch interessierter Zeitgenosse zugerufen. Gemeint war Greta Thunberg, die Schülerin, die den Fridays-for-future-Bewegung mitinitiiert hat. Diese Schlagzeile sollte man sich schützen lassen, so wie diejenige zur vorletzten Papstwahl. „Wir sind Papst“, titelte da bekanntlich eine Boulevardzeitung. Jetzt sollen wir also alle „Greta“ sein.
Nun ja, in meinem Pass steht ein anderer Vorname, und einen Namenswechsel habe ich nicht geplant. Und unserem Planeten hilft der knackige Spruch auch nicht. In Brasilien brennt der Regenwald, in Sibirien die Wälder, und von den deutschen Flughäfen heben nach wie vor die Ferienflieger ab. Vom großen Kippen-Desaster in den Fußgängerzone ganz zu schweigen. „Wir sind nicht Greta“ wäre wohl der bessere Spruch angesichts der Ignoranz vieler Mitmenschen.
Umweltschutz scheint ja ein großes Thema zu sein, betrifft aber immer die anderen. Das bisschen, was der Einzelne der Umwelt an Schaden zufügt, kann ja nicht so schlimm sein, oder? Wenn alle so denken, bräuchte es noch viele „Gretas“.