Was der Vorstoß von Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts in Sachen Landratskandidatur für Rhein-Berg bedeuten kann. Ein Kommentar.
Kommentar zum VorstoßLennerts Landratskandidatur böte Chance auf Neuanfang in Rhein-Berg
Dass die Pläne der den Ton angebenden Fraktionen von CDU und Grünen im Kreistag mit dem Weggang von Dr. Erik Werdel erneut durchkreuzt worden sind, kann auch eine Chance sein. Aber nur, wenn man das parteipolitische Geschacher der vergangenen Zeit endlich beendet. Nur so lässt sich eine Basis für das schaffen, was jetzt dringend nötig ist: Menschen wieder zusammenzuführen, zerstrittene Lager zu einen, um endlich die drängenden aktuellen Probleme mit Kraft angehen zu können. Dabei sind die stockende Verkehrswende, der drohende Finanzkollaps der Kommunen und dadurch drohende explodierende Abgaben für Bürgerinnen und Bürger nur die Spitze des Problem-Eisbergs.
Dass Robert Lennerts seinen Hut in den Ring geworfen hat, könnte zum Glücksfall werden. Er kennt die Region, Land und Leute, aber auch die politischen Verhältnisse. Er hat in Odenthal gezeigt, dass er Gräben überwinden und Menschen zusammenführen kann, dass er transparent agiert und offen kommuniziert, was nötig ist, um dann die Dinge mit möglichst breit aufgestellter Kraft und Unterstützung anzugehen.
Parteiloser Robert Lennerts bringt viele Qualitäten mit
Ja, er könnte ein Glücksfall sein. Allerdings nur, wenn er als Parteiloser, der auch als Verwaltungswirt und früherer Polizeibeamter viele Qualifikationen mitbringt, eine möglichst große Mehrheit der politischen Akteure hinter sich bekommt. Die müssten mit ihm und vor allem miteinander die Herausforderungen angehen wollen, um dem Kreis, seinen Kommunen und ihrem Zusammenspiel wieder eine Perspektive zu geben: nach vorne.
Unabdingbare Voraussetzung dafür ist, dass das Geschacher um Posten endlich aufhört. Dass die politischen Akteure nicht trotz, sondern gerade wegen des anlaufenden Kommunalwahlkampfs Verbindendes suchen und sich auf das konzentrieren, was sie gemeinsam schaffen wollen. Für den Kreis, seine Städte und Gemeinden und vor allem für die mehr als 280 000 hier lebenden Menschen.
Am Umgang mit dem Mutigen, der sich für diese Mammutaufgabe als Kandidat zur Verfügung stellt, wird sich zeigen, wie ernst es die politischen Akteure wirklich meinen mit ihrem Ziel, Politik für die Menschen machen zu wollen. Dazu müssten sie als erstes zurückkehren.