Vor der Ausdauer der Kreistagspolitiker in Rhein-Berg bei ihren Bemühungen, Probleme zu lösen, muss man den Hut ziehen, meint unser Autor.
Kommentar zum Sparplan im Kreistag Rhein-BergRespekt für die Ausdauer
Angesichts der sich immer weiter verschlechternden Finanzlage haben die drei größten Fraktionen im Kreistag sich zusammengesetzt und gemeinsam Verantwortung übernommen.
Dass sich eine im rheinisch-bergischen Fall schwarz-grüne Koalition und die größte Oppositionsfraktion, bei uns die SPD, zusammensetzen und sich in einem monatelangen Beratungsprozess verständigen, und dass es ihnen nach eigenen Aussagen danach auch noch gelingt, in den allermeisten Fällen die übrigen Gruppierungen im Kreistag ins Boot zu holen, ist einerseits spektakulär, andererseits in unseren Breitengraden auch nicht so ungewöhnlich.
Denn im Bergischen und damit auch in Rhein-Berg hat parteiübergreifendes Anpacken und Handeln eine lange Tradition. Erinnert sei nur an die Bettel-Demo bergischer Bürgermeister und Landräte vor dem Bundestag in Berlin am 12. März 2003.
Thema damals wie heute war übrigens die „anhaltende Finanzmisere der Kommunen“, wie die federführende Stadt Wuppertal vor fast 22 Jahren (!) formulierte. Mal ganz ehrlich: Für ihre Ausdauer beim Bohren dicker Bretter haben unsere ehrenamtlichen Politiker höchsten Respekt verdient.