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Kredite wichtiger als EinlagenVorstand der VR-Bank zufrieden mit Geschäftsjahr

Lesezeit 3 Minuten

Lothar Uedelhoven (links).

Rhein-Berg/Leverkusen – Am Kreditgeschäft hat der Vorstand der VR-Bank Bergisch Gladbach/Leverkusen weiterhin viel Freude. Auf der erneut im Netz abgehaltenen Vertreterversammlung berichteten Lothar Uedelhoven, Alexander Litz und Markus Fischer von insgesamt 2,5 Milliarden Euro Krediten, die das zweitgrößte Geldinstitut in Leverkusen im Verlauf von 2020 in die Bücher bekam. Das sind 200 000 Euro oder elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Nicht ganz so stark stiegen die Einlagen, was angesichts der Zinsbaisse nicht verwundert. Trotzdem verwahrt die VR-Bank jetzt rund 3,1 Milliarden Euro, was einem Plus von reichlich sieben Prozent entspricht. In dieser Summe sind – wie auch bei den Krediten – auch Anlagen bei den Partnern aus dem Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken enthalten. „Starke Impulse“, so der Vorstand, seien aus dem Wertpapiergeschäft gekommen. In diesem Segment habe die Bank ihr Ergebnis um 556 000 auf 6,4 Millionen Euro steigern können. Das betreute Wertpapiervolumen liege nun bei mehr als 1,1 Milliarden Euro.

Jetzt Bis zu 20 Anteile

Die wegen der relativ hohen Zinsen sehr begehrten Anteile an der VR-Bank Bergisch Gladbach/Leverkusen werden besser zugänglich. Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, den Mitgliedern künftig bis zu 20 Geschäftsanteile anzubieten. Bisher konnten die Genossen nicht mehr als zwei Anteile zum Nennwert von jeweils 110 Euro kaufen. Die Regelung gelte zunächst für unbestimmte Zeit. (tk)

Auch die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank sei 2020 weiter gewachsen, nämlich um gut 222 Millionen auf rund 2,4 Milliarden Euro , was einem Plus von gut zehn Prozent entspreche. Auch die Mitgliederzahl sei weiter gestiegen. Am Ende des Geschäftsjahres 2020 hatte die VR-Bank über 48 000 Anteilseigner. Ihnen fließen drei Prozent Dividende nebst einem Bonus von weiteren zwei Prozent zu – der Vorschlag wurde von den gut 250 Vertreterinnen und Vertretern, die sich am Dienstagabend eingeloggt hatten, angenommen.

Zins- und Provisionsüberschüsse

Dieses Bonbon könne sich die Bank leisten, hieß es vom Vorstand. Die Ertragslage habe sich „erfreulich“ entwickelt: Der Zinsüberschuss habe bei 41 Millionen, der Provisionsüberschuss bei 23 Millionen Euro gelegen. Das Betriebsergebnis vor Bewertung habe die Bank um eine auf rund 26 Millionen Euro steigern können.

Zuvor konnten sich die Vertreter drei Stunden lang in die Bilanz vertiefen. Aufsichtsrat und Vorstand hatten zu allen Punkten der Tagesordnung Videobeiträge aufgezeichnet. Die Kommentarfunktion sei rege genutzt worden, hieß es am Donnerstag. Ab 18.30 Uhr seien dann über ein gesichertes, digitales Abstimmungssystem die Beschlüsse gefasst worden.

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„Vorstand und Aufsichtsrat wäre eine persönliche Versammlung natürlich lieber gewesen“, sagte Vorstandschef Lothar Uedelhoven auf der Veranstaltung. „Damit alle notwendigen Beschlüsse zum abgelaufenen Geschäftsjahr getroffen werden konnten und die Bank handlungsfähig bleibt, haben wir uns nach eingehender Abwägung aber erneut für das digitale Format entschieden.“