Kreis ist vorbereitetLieferkette funktioniert in Rhein-Berg
Rhein-Berg – Eine Halle irgendwo im Kreisgebiet, darin eingelagert: Paletten und Kartons mit Schutzausrüstung: Schutzkittel, dicht anliegende Atemschutzmasken, Schutzbrillen und Einweghandschuhe. Mit ihnen sollen sich Rettungsdienst, Feuerwehr und Gesundheitsamtsteam im Einsatz gegen das Coronavirus schützen. Für wie lange das reicht?
„Wir sorgen dafür, dass wir genug haben, das ändert sich ständig“, sagt Birgit Bär auf Anfrage. Im Krisenstab des Kreises ist sie für Bevölkerungsinformation und Medienarbeit zuständig. Zu Zahlen der Vorräte werde man sich aus Sicherheitsgründen ebenso wenig äußern wie zur Zahl der Intensivbetten im Kreis, heißt es aus dem Krisenstab.
Die Landesregierung hat viel Schutzmaterial bestellt
„Die Versorgungslage ist derzeit, wie allgemein bekannt, kritisch“, bilanziert Staatssekretär Edmund Heller vom NRW-Gesundheitsministerium die landesweite Lage und kündigt in einem Schreiben an Bezirksregierungen, Kreise und Kommunen zusätzliche Lieferungen von Schutzmaterial an.
Die Landesregierung habe entsprechendes Schutzmaterial in erheblichem Umfang bestellt, das „sukzessive in den nächsten Tagen und Wochen geliefert werden soll“, so Heller. Die Krisenstäbe der Kreise sollen es dann bei Bedarf an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen zur Eingliederungshilfe verteilen können.
Sehr enger Austausch zwischen allen Beteilgten
Vorrangig seien dabei Krankenhäuser und Einrichtungen, in denen bereits Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt wurden, so Staatssekretär Heller. „Natürlich sorgen diese Einrichtungen auch sehr gut für eine eigenen Beschaffung von Schutzausrüstung“, so Rhein-Bergs Krisenstabssprecherin Birgit Bär, „wir sind da in einem sehr guten engen Austausch.“
Für die Lieferungen vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales habe der Kreis bereits zusätzlich Lagerkapazitäten organisiert, so Birgit Bär. Versorgungsengpässe habe es auch bei der eigenen Beschaffung von Schutzausrüstung durch den Kreis bislang nicht gegeben. Man arbeite mit seinen gewohnten Lieferanten zusammen. Anfragen an bundesweite Katastrophenschutzstrukturen habe es noch nicht geben müssen, so Bär.
Ganz normaler Austausch mit den Hilfsorganisationen
Auch die Bundeswehr, die andere Kreise bereits kontaktiert hatten, habe man bislang nicht um Unterstützung bitten müssen, heißt es auf Nachfrage. „Wir arbeiten nur ganz normal im Austausch mit den Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz.“Für niedergelassene Ärzte, wie sie sich vergangene Woche auch in Rhein-Berg bereits über Engpässe bei der Schutzkleidung beklagt hatten, sind die zusätzlichen Lieferungen des Landes laut Krisenstab des Kreises hingegen nicht gedacht. Sie sollten über ihre eigenen Strukturen der Kassenärztlichen Vereinigung mit Schutzmaterial versorgt werden.
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Auch Berufsgruppen wie Bestatter müssten zunächst zusehen, über eigene Lieferanten und Beschaffungsstrukturen an Schutzausrüstung zu gelangen, wie das ja auch im Kontakt mit anderen infektiösen Krankheiten vorgesehen sei, hieß es aus dem Krisenstab. Bei unlösbaren Engpässen könne man dann immer noch gemeinsam nach Lösungen suchen.