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Kreis ermitteltWas steckt hinter der Blutspur auf dem Kirchplatz in Kürten?

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Große Aufregung in Kürten. Am Montag ist ein Rind entlaufen.  Dieses Foto zeigt ein Rind auf einer Wiese im Bergischen.

Kürten – Eine Blutspur mitten in Kürten, auf dem Kirchplatz unterhalb vom Pfarrershaus. Hat es hier am Montagmorgen ein Kapitalverbrechen gegeben? Alles ganz anders.

Für Kürtens Dorfmetzger Hans-Bernd Selbach von der Metzgerei Stefer fing die Woche aufregend an: Ein Rind war ihm nach eigener Aussage vor dem Schlachten laufen gegangen. Einfach so ausgebüxt. „Das kann ausnahmsweise passieren“, meint der erfahrene Metzgermeister, der einer der wenigen ist, die noch selber schlachten. Das Schlachten passiert im Hause der Metzgerei, dafür werden die Tiere am Morgen angeliefert. So wie am Montag. „Das ist das zweite Mal in 24 Jahren gewesen, dass uns eine Kuh laufen gegangen ist“, schüttelt er den Kopf.

Kuh läuft vom Metzger über die Straße

Beim Abladen aus einem Viehtransporter hatte das Rind seine Chance ergriffen. Es riss sich los und trabte den kleinen Zuweg Richtung Straße Im Winkel talwärts. Das Rind lief weiter, vorbei an der Buchhandlung Bücherwolf und zur Bergstraße. In Höhe der Fußgängerquerung wechselte das Rind die Seite der Fahrbahn, der Platz an der Kirche mit Bäckerei und Eisdiele war offenbar nicht interessant genug.

Erst auf der Wiese unterhalb vom Hause von Pfarrvikar Janus Szecwczuk gelang es Selbach und seinen Helfern, das Tier wieder einzufangen. Wie vorgeschrieben, durch einen Bolzenschuss in den Kopf sei das Rind getötet worden, berichtet der Metzger. Zeugen berichten, dass die Kuh auch einen Schnitt in den Hals davongetragen haben soll. Das Tier lebend zurück zur Metzgerei zu führen und dort zu töten, sei nicht möglich gewesen: „Das Tier war ja wild.“

Große Blutflecken auf der Straße Im Winkel

Die große Blutlache, die viele Kürtener am Montag beunruhigte, habe mit diesem Bolzenschuss zu tun. „Das Tier hat ja danach geblutet.“ Filmreif, was danach geschah: An seinen Hufen aufgehängt, transportierte ein Trecker das verendete Tier zurück zur Metzgerei, später säuberte Selbach die von Blutflecken verunreinigte Straße. Wie eine Sprecherin des Kreises berichtet, prüfe die Behörde, ob das Tier wie erlaubt per Bolzenschuss getötet wurde oder durch einen Schnitt in die Kehle.