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DürscheidRBS plant Wohnhaus anstelle der Busgarage

Lesezeit 3 Minuten

So stellen sich die Architekten das Wohnhaus in ihrer Skizze vor.

Kürten – „Für unsere Aktivitäten in Kürten ist es schon ein großes Projekt“, sagte Sabine Merschjohann, Geschäftsführerin der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft (RBS). Im Ortsteil Dürscheid an der Stelle, an der heute die Busgarage der Wupper-Sieg steht, hat die RBS vor, ein Mehrfamilienhaus zu bauen mit 26 Wohneinheiten, zweigeschossig mit Staffelgeschoss.

Geförderter sozialer Wohnungsbau ist beabsichtigt, aber nicht nur. „Wir wollen eine gute Mischung“, erklärte Sabine Merschjohann. Menschen mit und ohne Wohnberechtigungsschein sollen einziehen können. „Bezahlbarer Wohnraum“ sei das Anliegen, das die Siedlungsgesellschaft verfolge. Eine erste Gebäudeskizze gibt es, die Detailplanung steht aber noch aus. Die bereits vorliegenden Pläne könnten sich noch ändern.

Günstiger Wohnraum ist knapp

Das Vorhaben soll das Angebot an preisgünstigen Wohnungen in Kürten erweitern. Die Nachfrage ist hoch, aufgrund des Drucks aus der Ballungsregion Köln, aber auch wegen der zunehmenden Zahl von anerkannten Flüchtlingen, die nach abgeschlossenen Asylverfahren auf Wohnungssuche sind.

In Kürten sind es aktuell 92 Menschen, die als anerkannte Flüchtlinge noch in den Unterkünften geduldet werden. 100 wurden bereits vermittelt. Der Wunsch, den sozialen Wohnungsbau zu intensivieren, war aus der Politik (CDU) an die Verwaltung herangetragen worden.

„Wir haben uns für dieses Grundstück entschieden, weil bereits Planungsrecht besteht“, erklärte Merschjohann. Die Lage der Immobilie im Dorf sei günstig. Der mittelfristig geplante Supermarkt, fast in Sichtweite des Grundstücks, mache den Standort noch attraktiver. Die RBS werde den selben Architekten beauftragen, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite das „Gesundheitshaus“ geplant habe, damit das Erscheinungsbild stimmig bleibe.

Kaufvertrag noch nicht unterschrieben

Verkäufer der Immobilie ist die Kraftverkehr Wupper-Sieg (Wupsi). Noch sei der Kaufvertrag aber nicht unterschrieben, sagte dazu Sprecherin Kristin Menzel. Aber ein mögliches Einvernehmen sei absehbar. Sabine Merschjohann wies auf das angrenzende Baugebiet Winterberg hin, die noch zu ermittelnden Herstellungskosten des Anliegerstraße spielten in den Kaufpreis hinein. Aufgeben kann die Wupsi die Busgarage aus betrieblichen Gründen nicht. „Wir suchen gerade nach einem Ersatzstandort“, sagte Kristin Menzel.

Die Verantwortlichen der Siedlungsgesellschaft rechnen mit einer etwa halbjährigen Vorbereitungszeit. Baubeginn könne im Frühjahr 2018, schätzte Sabine Merschjohann. Als Bauvoranfrage tauchte das Projekt in der Planungsausschuss-Sitzung am 7. Juni auf. Dabei ging es um die Zahl der Stellplätze, die mit 32 deutlich unterhalb der normalerweise erforderlichen Zahl von 52 (zwei pro Wohneinheit) liegen werde. Laut RBS hätten die Menschen der Zielgruppe vorwiegend keine Autos, die Stellplatzzahl könne deshalb unterschritten werden, argumentierte die Gemeinde. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.

In Kürten ist die RBS bislang mit zwei Häusern an der Straße Marktfeld sowie am Märchenweg in Waldmühle vertreten. Die Gemeinde hält einen Anteil von 0,49 Prozent, Stadt Bergisch Gladbach und Kreis (jeweils 32,85 Prozent) halten die größten Anteile. Die RBS verwaltet rund 1900 Wohnungen.