Die Gesamtschule Kürten ist als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ausgezeichnet worden.
Auszeichnung für CourageGesamtschule Kürten setzt sich gegen Rassismus ein
Für die Schülervertreter, für Lehrer und Eltern der Gesamtschule Kürten war dies am Donnerstagnachmittag ein wichtiger Augenblick: Mit Aufnahme in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ wird auch nach außenhin dokumentiert, dass sich hier alle gegen Rassismus und Diskriminierung jeder Art einsetzen. Barbara Grünjes-Zeilinger, Beraterin für interkulturelle Unterrichts- und Schulentwicklung beim Kreis, überreichte zum Höhepunkt des Festaktes in der Schulaula das Netzwerk-Schild, unterstützt von Schulleiter Markus Hintze-Neumann und dem Kürtener Bürgermeister Willi Heider.
Willi Broich, Gemeindereferent an St. Marien Kürten, fungierte als Pate des Netzwerks. Er kennt durch Schulgottesdienste, verschiedene karitative Aktivitäten mit dem Fluchtpunkt Kürten und dem Sozialprojekt „Das kommt gut an“ (Sozialpraktika für Schüler ab Klasse 8) die Gesamtschule bestens. Für die Schüler hatte es morgens im Unterricht sogenannte „Nationenfrühstücke“ gegeben.
Schule führte Umfrage durch
Zum Ende des vergangenen Schuljahres hätten sich in einer erforderlichen Umfrage über 70 Prozent aller Menschen, die an der Schule leben und arbeiten, zugestimmt, sich in einer Selbstverpflichtung gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen, berichtete der Schulleiter. Vielfalt und Heterogenität seien eine Chance. „Insofern behauptet die Selbstverpflichtung nicht, dass diese Schule frei von Konflikten sei, sondern vielmehr, dass es den Willen und die Haltung auf allen Ebenen gibt, an einer Schule mit Courage zu arbeiten.“
Die Aufnahme in das Netzwerk soll für die Gesamtschule einen Anstoß für eine weitere Beschäftigung mit der Thematik sein. Eine Vernetzung mit anderen Schulen wird angeboten und die Möglichkeit der Fortbildung für Schüler und Lehrer. Auf den Weg gemacht hat sich die Schule seit dem vergangenen Jahr. Die Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ bildete den Auftakt: Hier hatten es speziell ausgebildete Schüler übernommen, ihre Mitschüler durch die Präsentation zu führen.
Tag gegen Rassismus
Die Entscheidung, sich als „Schule ohne Rassismus“ zu präsentieren, war im Juni 2022 gefallen. Im September 2022 folgte ein Tag gegen Rassismus mit mehreren Workshops. Das Kammertheater Rheinland gastierte mit einem Theaterstück für die Oberstufe in der Schule, Anlass war das Gedenken an die Opfer der Pogromnacht 1938. Im Juni ist geplant, weitere Schüler zu „Peercouts“ auszubilden.
Der Ausblick auf das Jahr 2024 sieht eine Schülerfahrt der Qualifikationsstufe 2 zum deutschen Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau vor. Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2024 wollen Schüler des Leistungskurses Geschichte „Stolpersteine“ in der Umgebung putzen. Schließlich beabsichtigt die Fachschaft Religion/Ethik, sich am Projekt „Meet a Jew“ („Treffe einen Juden“) zu beteiligen.
Für die Oberstufe der Kürtener Gesamtschule ist ein Treffen mit einem Zeitzeugen der Deutschen Demokratischen Republik vorgesehen.