In die alte Schule von Kürten-Eichhof ziehen im Dezember 22 Geflüchtete ein. Weil die Gemeinde keine anderen Kapazitäten hat, muss sie das Gebäude nutzen. Eine Entscheidung zur Sanierung der Schule ist verschoben.
Alte Schule EichhofBald ziehen in ehemaligem Kürtener Schulbau Geflüchtete ein
22 männliche Geflüchtete werden ab Anfang Dezember im ehemaligen Schulgebäude von Kürten-Eichhof („Alte Schule“) untergebracht werden. „Die Lage bei der Unterbringung spitzt sich zu“, sagt Bürgermeister Willi Heider (parteilos).
Im Innern des Gebäudes müssten kleinere Umbauten erfolgen und Trennwände herausgenommen werden. Auch die Außengitter am Gebäude würden entfernt. Der Bürgermeister schätzt die Umbaukosten auf 10.000 bis 15.000 Euro.
Sanitärcontainer kommt
Für den Sanitärbereich sei die vorhandene Einrichtung nicht nutzbar. Die Gemeinde werde Sanitärcontainer aufstellen, diese entweder kaufen oder anmieten. Das koste etwa 20.000 Euro. Im Planungsausschuss konnte der Bürgermeister nicht verbindlich sagen, wie lange die Geflüchteten in der Alten Schule blieben. „Das kann sich bis Frühjahr hinziehen“, meinte Heider. Entscheidend sei die Zahl der vom Land neu zugewiesenen Menschen.
Sanitäranlagen sollen in Containern aufgestellt werden
Schnelle Abhilfe sei vermutlich nicht in Sicht: Mögliche Baugrundstücke in Bechen, Dürscheid, Miebach und Waldmühle müssten erst geprüft werden. Notfalls werde die Gemeinde Raumcontainer auf der Freifläche der ehemaligen Jugendherberge am Wiedenhof aufstellen. Sporthallen wolle Kürten nicht zur Unterbringung nutzen. Im Übrigen werde der Parkplatz an der Eichhofer Schule für die Erweiterung der benachbarten Kita genutzt. Im Planungsausschuss vertagten die Politiker aufgrund der aktuellen Entwicklung eine Entscheidung zur Zukunft des Gebäudes.
Gefordert wird eine energetische Sanierung
Eine Sanierung, sofern sie beschlossen werde, müsse zwingend energetisch ausgelegt sein, sagte Jochen Zähl (CDU), das sei die Forderung der Ratskooperation CDU, Grüne und FDP. Eine Millionen-Investition sei absehbar. Zum Thema Sanierung hatte Bürgermeister Willi Heider Zahlen aus einem Gemeinde-Gutachten von 2013 vorgelegt: Demnach koste eine Grundsanierung ohne energetische Aspekte rund 500.000 Euro.
Entschieden wird später
Das Haus entspreche bei der Dämmung keinen modernen Standards und sei weitgehend ungedämmt. Sobald das Gebäude wieder frei wird , will die Politik erneut über die Zukunft der alten Schule Eichhof beraten. Diskutiert werden soll dann auch über ein Nutzungskonzept, das die IG Eichhof-Sülze vorgelegt hat, mit der Musikschule als Hauptnutzer, mit IG-Aktivitäten und Kita-Grippen als weiteren Akteuren. Die Ausarbeitung entspreche dem Förderprogramm „Dritte Orte“, konstatiert dazu der Bürgermeister.
Auch die Stockhausen-Stiftung will das Haus nutzen
Die IG hofft, aus diesem Fördertopf Geldmittel zu erhalten. Sie kämpft für den Erhalt der 1953/1954 errichteten ehemaligen Volksschule. Auch die Stockhausen-Stiftung hat erklärt, dass sie das Haus punktuell aus Probenraum für internationale Musiker nutzen würde.
Auch eine Dauerausstellung zum Schaffen des Kürtener Komponisten und Ehrenbürgers Karlheinz Stockhausen (1928-2007) wäre vorstellbar.