Die Bücherei in Kürten könnte in Räume des neuen Rewe-Marktes an der Wipperfürther Straße umziehen. Die Gemeinde Kürten führt Gespräche mit den Planern.
Ungewöhnlicher StandortKürtener Bücherei könnte in Rewe-Markt umziehen
Zum Jahresende wird die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) Kürten in die Trägerschaft der Gemeinde wechseln. Die Kirche gibt ab, die Kommune übernimmt - das ist bereits fix. Ab Januar 2024 gibt es im Hauptort eine kommunale Bücherei, die beiden Mitarbeiterinnen wechseln zur Gemeinde. Die katholischen Büchereien in Bechen und Biesfeld sind davon nicht betroffen.
Rewe-Markt als Idee
Das aber könnte nicht die einzige Veränderung sein, die perspektivisch auf die Kürtener Bücherei zukommt. Es laufen sehr konkrete Gespräche mit dem Rewe-Konzern: Am Ortsrand von Kürten, an der Wipperfürther Straße, wird Rewe einen großen Lebensmittelmarkt errichten, planerische Vorbereitungen sind bereits weit gediehen.
In diesem Jahr könnte Baubeginn sein. Im Schul,- Sozial- und Generationenausschuss will die Gemeinde nun eine politische Zustimmung erhalten, die Gespräche mit dem Konzern fortzusetzen. Bislang ist die Bücherei in der Gesamtschule Kürten zu finden, die Öffnungszeiten sind an den Schulbetrieb gekoppelt.
Der Standort gilt als wenig attraktiv. Ein Umzug müsste im Raumkonzept der Gesamtschule berücksichtigt werden. Eine Anmietung von Räumen im neuen Markt könne die Chance bieten, das Angebot der Bibliothek auszubauen, hofft man in Kürten. Neue Zielgruppen könnten angesprochen, ein Cafébetrieb integriert werden.
Tageszeitungen lesen
Tageszeitungen könnte in das Angebot aufgenommen, auch Online-Angebote deutlich ausgebaut werden. Lesungen und Veranstaltungen könnte es geben, hier gibt es bislang in Kürten nur wenig Angebote. Lindlar dient den Kürtenern als Vorbild: Dort befindet sich die Gemeindebücherei im Obergeschoss des Rewe-XXL-Marktes im Ortskern, die Kombination gilt in der Nachbarkommune als Erfolgsmodell. Daran wollen die Kürtener partizipieren.
Gedacht wird in einer ersten Berechnung an eine Fläche von 200 Quadratmetern. Ortsnah und barrierefrei wäre dieser Standort, wirbt die Verwaltung um Unterstützung. Andere Varianten schieden aus, betont Bürgermeister Willi Heider (parteilos).
Geprüft hat die Verwaltung unter anderem das DRK-Gebäude Kürten (nicht barrierefrei), die alte Friedhofshalle (teurer Umbau), das Dachgeschoss des Alten Rathauses (Statik für Bücher nicht ausreichend), einen neuen Pavillon am Rathaus (Statik der Tiefgarage nicht ausreichend), die Alte Schule Eichhof (nicht ortsnah) und einen Neubau hinter dem Jugendzentrum K51 (sehr kostenintensiv).